Zucker – Guter Zucker, böser Zucker

Guter Zucker – Böser Zucker – die Bedeu­tung essen­zi­el­ler Zucker für Ihre Gesundheit

In die­se Aus­ga­be infor­mie­ren wir Sie über „gute“ Zucker, den essen­ti­el­len Gly­co­nähr­stof­fen. Ein ganz neu­er Bereich der Nähr­stoff­for­schung zeigt auf, das esse­zi­el­le Zucker (kein Indus­trie­zu­cker) nicht nur all­ge­mei­nen Gesund­heits­schutz bie­ten, son­dern auch bedeu­ten­de Hel­fer bei der Abwehr von spe­zi­fi­schen Gesund­heits­stö­run­gen und ‑risi­ken sind.

Zucker, die Heilen

Vor sechs Jah­ren erschien in den USA ein Buch mit dem Titel: „Sug­ars that heal“ (Zucker, die hei­len). Die Autoren, E. I. Mon­doa und M. Kitei, hat­ten akri­bisch zusam­men­ge­tra­gen, was vor­her – seit Mit­te der 90er Jah­re – in Fach­zeit­schrif­ten über den Ein­fluss bestimm­ter Zucker­ver­bin­dun­gen auf unse­re Gesund­heit erforscht wor­den war. Dies war nun ein ganz neu­er Bereich der Nähr­stoff­for­schung und die Ergeb­nis­se, die Mon­doa und Kitei einer brei­ten Öffent­lich­keit prä­sen­tier­ten, kön­nen noch immer mit Fug und Recht als uner­war­tet und sen­sa­tio­nell bezeich­net werden.

Mon­doa und Kitei behaup­te­ten näm­lich – und hat­ten dafür über­zeu­gen­de Bele­ge zu bie­ten –, dass bestimm­te Zucker, ins­be­son­de­re die acht soge­nann­ten „essen­zi­el­len“ Zucker, nicht nur wert­vol­len all­ge­mei­nen Gesund­heits­schutz bie­ten, son­dern auch bedeu­ten­de Hel­fer bei der Abwehr von spe­zi­fi­schen Gesund­heits­stö­run­gen und ‑risi­ken sind.

Die­se Zucker­ver­bin­dun­gen, so die Autoren, leis­ten nicht nur einen unver­zicht­ba­ren Bei­trag zur Stär­kung unse­res kör­per­ei­ge­nen Immun­sys­tems. Sie hel­fen bei so ver­schie­de­nen Gesund­heits­stö­run­gen wie dege­ne­ra­ti­ven Gelenk­er­kran­kun­gen, bekämp­fen wirk­sam die Atta­cken von Bak­te­ri­en, Viren, Pil­zen und Para­si­ten. Ob es um vor­zei­ti­ge Alters­er­schei­nun­gen und Stress bei den Erwach­se­nen oder Hyper­ak­ti­vi­tät bei den Kin­dern geht, oder es sich Haut­er­kran­kun­gen oder Dia­be­tes oder auch um die nach wie vor unge­lös­ten Pro­ble­me han­delt, die die Medi­zin bei der The­ra­pie von Herz-Kreis­lauf­erkran­kun­gen und Krebs hat: für die­ses gan­ze, weit rei­chen­de Spek­trum an Stö­run­gen und Lei­den bie­ten die­se Zucker­stof­fe viel ver­spre­chen­de Behandlungsansätze.

Wie das? War alles falsch, was wir seit Jah­ren über den „bösen“ Zucker hör­ten und predigten?

Nein, denn was gesagt wur­de, bezog sich auf unse­ren Haus­halts­zu­cker, ein indus­tri­ell hoch­ver­ar­bei­te­tes, (man könn­te sagen: künst­li­ches) Pro­dukt, des­sen Ver­zehr – fast 50 kg davon kon­su­miert jeder Bun­des­bür­ger im Jahr – gros­se gesund­heit­li­che Schä­den verursacht.

Wovon wir spre­chen, sind bio­ak­ti­ve Zucker­stof­fe, die mit unse­rem raf­fi­nier­ten Haus­halts­zu­cker (Sac­cha­ro­se) wenig mehr als den Namen gemein­sam haben. Zucker ist nicht gleich Zucker! Der Begriff „Zucker“ umfasst eine gan­ze Stoff­klas­se, deren zahl­rei­che und viel­fäl­ti­ge Ver­tre­ter in unse­rem Orga­nis­mus lebens­wich­ti­ge und hei­len­de Funk­tio­nen über­neh­men. Die bedeu­ten­de Rol­le gera­de die­ser „essen­zi­el­len“ Zucker für unse­ren Stoff­wech­sel ist in den letz­ten Jah­ren immer bes­ser erkannt worden.

Essen­zi­el­le Zucker und unser Immunsystem

Essen­zi­el­le Zucker haben zwei Metho­den, mit wel­chen sie ihre Auf­ga­ben in unse­rem Kör­per erfüllen.

Metho­de 1: Essen­zi­el­le Zucker ver­bin­den sich mit Eiweis­sen zu Gly­ko­pro­te­inen. Wenn wir von der Bedeu­tung der Pro­te­ine für unse­ren Stoff­wech­sel spre­chen, dann sind, genau genom­men, meis­tens Gly­ko­pro­te­ine gemeint, also Zucker, der mit Eiweiss eine che­mi­sche Ver­bin­dung ein­ge­gan­gen ist. An ein Pro­te­in kön­nen mehr als 30 ver­schie­de­ne Zucker gebun­den sein. Der Zucker­an­teil am Gewicht eines Gly­ko­pro­te­ins kann zwi­schen 1 % und über 80 % schwanken.

Enzy­me, Hor­mo­ne, Knor­pel und Schleim bestehen alle aus Glykoproteinen.

Die Ver­zu­cke­rung (Gly­ko­li­sie­rung) der Pro­te­ine beein­flusst ihre bio­lo­gi­sche Akti­vi­tät gra­vie­rend. So kön­nen bei­spiels­wei­se unver­zu­cker­te Hor­mo­ne zwar an Zell­mem­bra­nen ando­cken, aber kei­ne bio­lo­gi­schen Pro­zes­se aus­lö­sen. Ver­zu­cker­te Pro­te­ine sind aus­ser­dem bes­ser in der Lage, sich an Rezep­to­ren zu bin­den. Sie ermög­li­chen auch eine ziel­ge­rich­te­te Bewe­gung inner­halb der Zel­le, z. B. die Hin­lei­tung von Enzymen.

Übri­gens kön­nen nicht nur Pro­te­ine, son­dern auch Fet­te (Lipi­de) ver­zu­ckert sein. Die­se Gly­ko­li­pi­de sind z. B. Bestand­teil der Ner­ven­hül­le (Mye­lin­schei­de). Die Schutz­schicht unse­rer Lun­gen besteht aus sol­chen Ver­bin­dun­gen, die in der Lage sind, Mikro­or­ga­nis­men abzu­fan­gen. Gly­ko­li­pi­de und Gly­ko­pro­te­ine bil­den den soge­nann­ten Ober­flä­chen­zu­cker unse­rer Zel­len, von dem im fol­gen­den die Rede sein wird.

Dies ist nun Metho­de 2: Essen­zi­el­le Zucker und ihre Ver­bin­dun­gen lagern sich auf der Ober­flä­che von Zel­len ab – sowie auch auf den Zel­len von in den Kör­per ein­ge­drun­ge­nen Mikro­or­ga­nis­men wie Bazil­len oder Viren. Man hat die immense Bedeu­tung die­ser Abla­ge­run­gen, die als Ober­flä­chen­zu­cker bezeich­net wer­den, lan­ge nicht erkannt und hielt sie, wenn man die Zel­le unter dem Elek­tro­nen-mikro­skop betrach­te­te, für „stö­ren­de Anhäng­sel“. Heu­te ist bekannt, dass die­se Ober­flä­chen­zu­cker eine wich­ti­ge Rol­le im gesam­ten Stoff­wech­sel, vor allem aber in der kör­per­ei­ge­nen Abwehr spie­len. Vie­le Krank­heits­er­re­ger kön­nen näm­lich von unse­rem Immun­sys­tem nur des­halb erkannt und bekämpft wer­den, weil sich bestimm­te Zucker auf der Zell­fober­flä­che befinden.

In sei­nem äußerst infor­ma­ti­ven Büch­lein über „Hei­len­de Zucker – Gesund durch Gly­ko­nähr­stof­fe“ (VAK Ver­lags GmbH, Kirch­zar­ten) fasst der Autor, Dr. Josef Pies, die­se Funk­ti­on und ihrer zen­tra­le Bedeu­tung für unse­re Gesund­heit zusammen:

Unse­re Zel­len nut­zen die Ober­flä­chen­zu­cker, um Infor­ma­tio­nen über ihren Zustand aus­zu­tau­schen und Befeh­le zu ertei­len (Zell­kom­mu­ni­ka­ti­on). Auf die­se Wei­se hal­ten die Ober­flä­chen­zu­cker auch die unkon­trol­lier­te Aus­brei­tung von Krebs­zel­len in Schach und kön­nen sie sogar ganz aus­schal­ten. So wird das Anhef­ten an gesun­de Zel­len blo­ckiert und die Meta­sta­sen­bil­dung ver­hin­dert. Damit aber nicht genug: Die Ober­flä­chen­zu­cker erken­nen auch Fremd­kör­per, die dann vom Immun­sys­tem bekämpft werden.“

So patrouil­lie­ren z. B. Fress­zel­len (Makro­pha­gen) durch unse­re Gewe­be und tas­ten die auf den Zell­ober­flä­chen anhaf­ten­den Zucker­mo­le­kü­le ab. Auf die­se Wei­se sind die Makro­pha­gen in der Lage, fest­zu­stel­len, ob die Zel­len gesund oder krank sind (z. B. Krebs­zel­len) und koor­di­nie­ren bei Bedarf wei­te­re Immunreaktionen.“

Am Ende einer Immun­ant­wort wer­den die (feind­li­chen) Fremd­kör­per, die ver­brauch­ten Immun­zel­len und sons­ti­ge Zell­trüm­mer von den Makro­pha­gen auf­ge­fres­sen. Wel­che Zel­len abge­stor­ben sind, erken­nen die Makro­pha­gen wie­der­um an deren Oberflächenzucker.“

Dr. Pies klas­si­fi­ziert die­se Immun-Funk­ti­on anschau­lich unter dem Leit­satz „Zucker – die Spra­che unse­rer Zel­len“. Wie er in die­sem Zusam­men­hang wei­ter berich­tet, kön­nen „Zucker­mo­le­kü­le sogar Gene ein­schal­ten“. Aber nicht nur beim Kon­takt und der Kom­mu­ni­ka­ti­on von Zel­le zu Zel­le spie­len Gly­ko­pro­te­ine eine her­aus­ra­gen­de Rol­le; sie erfül­len auch bedeut­sa­me Auf­ga­ben im aus­s­er­zel­lu­lä­ren Raum. Sie sor­gen z. B. für den Zusam­men­halt der Zel­len eines Gewe­bes, die Koor­di­na­ti­on der Zell­funk­tio­nen und die Signal­über­tra­gung. Sie bil­den Struk­tur­bau­stei­ne wie Knor­pel und Kollagen.

Essen­zi­el­le Zucker und unser Immunsystem

Wir müs­sen uns immer vor Augen hal­ten, dass unse­re kör­per­ei­ge­ne Abwehr ein äußerst kom­ple­xes Sys­tem ist, des­sen ein­zel­ne Tei­le nicht nur viel­fäl­tig mit­ein­an­der ver­bun­den sind, son­dern auch auf ver­schie­de­nen Ebe­nen agie­ren und reagie­ren kön­nen. Wie ein mili­tä­ri­sches Sys­tem – je nach Lage der Din­ge – Fuss­trup­pen, Mari­ne oder Flug­zeu­ge (oder auch alles zusam­men) ein­set­zen kann, so ver­fügt unser Immun­sys­tem über die Fähig­keit, die jeweils zweck­mäs­sigs­te Immun­ant­wort zu geben, vor­aus­ge­setzt, dem Orga­nis­mus ste­hen die für die­se opti­ma­le Reak­ti­on geeig­ne­ten Sub­stan­zen zur Ver­fü­gung. Ist das nicht der Fall, greift das Sys­tem zu den ver­füg­ba­ren Mit­teln, auch wenn die­se ein Not­be­helf sind.

In den letz­ten Jah­ren ist die viel­schich­ti­ge Natur unse­rer Immun­ant­wor­ten immer bes­ser erkannt wor­den. So tra­ten neben die anti­oxi­da­tiv wir­ken­den Vit­ami­ne (z. B. Vit­amin C oder E), die bis dahin als unüber­trof­fen in der Bekämp­fung frei­er Radi­ka­le gal­ten, plötz­lich bio­ak­ti­ve pflanz­li­che Sub­stan­zen wie z.B. das bekann­te OPC oder bestimm­te Poly­phe­no­le, die in ihrer Effi­zi­enz als Radi­ka­len­fän­ger die anti­oxi­da­tiv­en Vit­ami­ne noch übertrafen.

In der nächs­ten Pha­se wur­den natür­li­che Pflan­zen­in­halts­stof­fe, wie z. B. das aus Brok­ko­li gewon­ne­ne Sulphora­phan, mit gros­sem Erfolg ein­ge­setzt, um die Immun­ant­wort auf der enzy­ma­ti­schen Ebe­ne zu stär­ken. Hier zeigt sich ein gros­ser Vor­teil der enzy­ma­ti­schen Reak­ti­on, denn direk­te Radi­ka­len­fän­ger wie Vit­amin C oder E ver­brau­chen sich, indem sie mit Radi­ka­len bio­che­mi­sche Ver­bin­dun­gen ein­ge­hen und sie auf die­se Wei­se neu­tra­li­sie­ren. Sie reagie­ren direkt mit frei­en Radi­ka­len und nach­dem sie reagiert haben, müs­sen sie erneu­ert wer­den. Hin­ge­gen reagiert Sulphora­phan nicht direkt mit frei­en Radi­ka­len. Statt­des­sen kur­belt die­se Sub­stanz die kör­per­ei­ge­ne enzy­ma­ti­sche Ent­gif­tung an. Der Kör­per selbst bekämpft also die frei­en Radi­ka­le. Das bedeu­tet, dass Sulphora­phan im gan­zen Kör­per wirk­sam ist. Es bedeu­tet wei­ter­hin, dass die Wir­kung län­ger in den Zel­len anhält, näm­lich zwi­schen vier und fünf Tagen.

Die drit­te Ebe­ne reprä­sen­tie­ren die Gly­ko­nähr­stof­fe. Sie lie­fern und gewähr­leis­ten die Information.

Ich gebrau­che ger­ne die­ses Bild: Was nützt die bes­tens aus­ge­rüs­te­te Feu­er­wehr, wenn der Not­ruf ver­sagt? Gly­ko­nähr­stof­fe hel­fen hei­len, indem sie die schnel­le und zweck­mäs­si­ge Reak­ti­on des kör­per­ei­ge­nen Abwehr­sys­tems erst her­vor­ru­fen. Sie mel­den, wo Atta­cken der Radi­ka­le statt­fin­den. Sie sind es, die erken­nen, dass das Haus brennt. Sie rufen die Feu­er­wehr herbei.

Die acht „essen­zi­el­len“ Zucker (nach Dr. Josef Pies)

 Name des Zuckers
Nah­rungs­quel­le
Gesund­heits­funk­ti­on
 Fukose Mut­ter­milch, Heilpilze Ernäh­rung des Säug­lings, Stär­kung des IS, Gehirn­ent­wick­lung, Lang­zeit­ge­dächt­nis, hemmt Tumor­wachs­tum und Krebsausbreitung

 

Galak­to­se  Milch und Milch­pro­duk­te, kann nicht von allen Erwach­se­nen  aus Lak­to­se gewon­nen wer­den; (Lak­to­se­into­le­ranz); eini­ge Pektine Gesun­de Ent­wick­lung des Säuglings,
Ent­zün­dungs­hem­mung, Zell­kom­mu­ni­ka­ti­on    Antitumorwirkung
Glu­ko­se  Aus­rei­chend in stär­ke­hal­ti­gen Lebens­mit­teln und in Tafel­zu­cker ent­hal­ten. (z. B. Reis, Kar­tof­feln, Getreide) Wich­tigs­ter Ener­gie­lie­fe­rant, wich­tig für ein gut funk­tio­nie­ren­des Gedächt­nis, Kal­zi­um­auf­nah­me, Zell­kom­mu­ni­ka­ti­on (Bestand­teil von Gerinnungsfaktoren)
 Mannose Nur unzu­rei­chend in der Nah­rung vor­han­den;   Man­ni­tol = Zucker­aus­tausch­stoff für Diabetiker Zell­kom­mu­ni­ka­ti­on, Entzündungshemmung,
Immun­ab­wehr, Blut­druck­sen­kung, Gewe­be­er­neue­rung, Infek­ti­ons­hem­mung (Viren, Bak­te­ri­en, Pil­ze, Para­si­ten, hemmt das Tumorwachstum.
    N‑Azetylgalaktosamin Nur gering­fü­gig in der Nah­rung enthalten Hem­mung des Tumorwachstums;
Zellkommunikation
 N‑Azetylglukosamin Nur in Mut­ter­milch in grö­ße­ren Men­gen vorhanden
Lern­un­ter­stüt­zung, Knorpelregeneration,
Ent­zün­dungs­hem­mung, gegen Arthritis;
hemmt das Tumor­wachs­tum, gegen HIV aktiv, an Schleim­haut­bil­dung betei­ligt (Schutz vor Mor­bus Crohn)
 N‑Azetylneuraminsäure Nur in Mut­ter­milch in grö­ße­ren Men­gen vorhanden Gehirn­funk­ti­on und Wachs­tum des Kindes,
Ler­nen, Gedächt­nis, Immun­stär­kung, Schleim­bil­dung gegen Viren und Bak­te­ri­en, Cholesterinsenkung
 Xylose Nur unzu­rei­chend in der Nah­rung vor­han­den; gerin­ge Men­gen in Früch­ten, Bee­ren, Pil­zen; Zucker­aus­tausch­stoff für Kau­gum­mi und Süs­sig­kei­ten (Dia­be­ti­ker) (Bestand­teil von Gerinnungsfaktoren)

 

Infek­ti­ons­hem­mung (Bak­te­ri­en und Pil­ze), antiallergen,Krebsvorbeugung (Ver­dau­ungs­trakt), Zellkommunikation; 

Den Orga­nis­mus in sei­nen natür­li­chen Abläu­fen unterstützen

Mich hat es immer gewun­dert, wie­so bio­ak­ti­ve Sub­stan­zen in der Lage sein sol­len, bei so zahl­rei­chen und ver­schie­den­ar­ti­gen gesund­heit­li­chen Stö­run­gen zu hel­fen. (Wir sind es von den Arz­nei­mit­teln gewohnt, dass sie gewöhn­lich nur für ein ein­zi­ges Lei­den ver­schrie­ben wer­den.) Aber gera­de die Gly­ko­pro­te­ine zei­gen, dass eine effek­ti­ve Steue­rung und Regu­lie­rung der im Orga­nis­mus ablau­fen­den Immun­vor­gän­ge das Auf­tre­ten von patho­lo­gi­schen Erschei­nun­gen ver­hin­dern kann.

Wir haben fast ein Kilo­gramm ver­schie­de­ner Immun­zel­len in unse­rem Kör­per, dar­über hin­aus Anti­ge­ne, Boten­stof­fe, Anti­kör­per, die an den Immun­re­ak­tio­nen betei­ligt sind. Wenn die­ser Pro­zess aus­ser Kon­trol­le gerät, wird die Ent­ste­hung von Auto­im­mun­erkran­kun­gen, Krebs oder All­er­gien begüns­tigt. Wir tun des­halb gut dar­an, die­ses Risi­ko bereits in sei­nem Anfangs­sta­di­um, näm­lich auf zel­lu­lä­rer Ebe­ne, zu mini­mie­ren. Umfas­send Schutz bie­ten hier (alle 8 essen­zi­el­le Zucker ent­hal­ten­de) gemisch­te Gly­ko­pro­te­ine, wie sie mit dem jetzt neu ent­wi­ckel­ten Kom­plex-Prä­pa­rat Gly­co­sid For­mu­la Clas­sic ange­bo­ten werden.

In der wis­sen­schaft­li­chen Debat­te ist Zell­kom­mu­ni­ka­ti­on das Mega-The­ma. In den letz­ten Jah­ren sind allein vier Nobel­prei­se in der Medi­zin für Ent­de­ckun­gen in der Zell­kom­mu­ni­ka­ti­on ver­ge­ben wor­den. Eine wach­sen­de Zahl aner­kann­ter wis­sen­schaft­li­cher Ver­öf­fent­li­chun­gen, wie z. B. „Harper´s Bio­che­mie“ und „Acta Ari­ato­mica“, neh­men den Bereich Gly­ko­bio­lo­gie zur Kenn­tis und publi­zie­ren detail­lier­te Berich­te und Stu­di­en. Das renom­mier­te MIT (Mas­sa­chu­sets Insti­tu­te of Tech­no­lo­gy) bezeich­ne­te die Gly­ko­bio­lo­gie kürz­lich als eine der 10 Tech­no­lo­gien, die die Welt ändern werden.

Nur zwei der acht essen­zi­el­len Gly­ko­nähr­stof­fe, die eine maß­geb­li­che Rol­le in der Zell­kom­mu­ni­ka­ti­on spie­len, sind in unse­rer Nah­rung aus­rei­chend ent­hal­ten. Füh­ren wir sie unse­rem Kör­per zu, erhält unser Orga­nis­mus die rich­ti­gen Bau­stei­ne, um sei­ne Gesund­heit zu erhalten.

Die bio­ak­ti­ven Wirk­stof­fe von „Gly­co­sid For­mu­la Clas­sic“ und ihre gesund­heit­li­che Bedeutung

Aga­ri­cus bla­zei murill:

bie­tet von allen Heil­pil­zen den größ­ten Polys­ac­cha­rid­an­teil, vor allem alpha- und beta-D-Glu­kane, die die Anzahl der Makro­pha­gen erhö­hen. Makro­pha­gen spie­len als soge­nann­te „Fress­zel­len“ eine wich­ti­ge Rol­le für die kör­per­ei­ge­ne Immunabwehr.

Aloe Vera:

ent­hält ver­schie­de­ner Viel­fach­zu­cker, die anti­bak­te­ri­ell, anti­vi­ral, pilz­tö­tend, anti­all­er­gisch und anti­ent­zünd­lich wir­ken. Die ent­hal­te­ne Man­no­se (Aze­mannan), erhöht Anzahl und Abwehr­kraft von T‑Helferzellen, aber auch die Akti­vi­tät der Makro­pha­gen. (Man­no­se beein­flusst das Immun­sys­tem am stärksten.)

Astra­g­alus gummifer:

ist das Harz des Tra­ganth­bau­mes. Tra­ganth ist reich an Galak­to­se, Ara­bi­no­se, Xylo­se, Fuko­se, Rham­no­se und Galak­tur­on­säu­re. Die Wir­kung ist anti­oxi­da­tiv, ent­zün­dungs­hem­mend, immun­stär­kend , Blut­druck­sen­kend und harn­trei­bend. Astra­g­alus ver­län­gert die Über­le­bens­ra­te von Pati­en­ten nach Che­mo­the­ra­pie und Bestrahlung.

Cor­dy­ceps sinensis:

ein bekann­ter chi­ne­si­scher Heil­pilz, wirkt ener­ge­ti­sie­rend durch Erhö­hung der zel­lu­lä­ren Sau­er­stoff­nut­zung. In Chi­na wird die­ser Pilz zur Krebs­be­hand­lung und all­ge­mein zur Immun­stär­kung ein­ge­setzt. Mon­doa und Kitei berich­ten wei­ter­hin über die erfolg­rei­che Anwen­dung bei erhöh­ten Cho­le­ste­rin­wer­ten, Blut­hoch­druck, Lupus, Nie­ren- und Leber­er­kran­kun­gen (Hepa­ti­tis, Leber­zir­rho­se), Asth­ma und Dia­be­tes, sowie zur Stei­ge­rung der sport­li­chen und sexu­el­len Leistungsfähigkeit.

Corio­lus Versicolor:

(Schmet­ter­lings­spor­ling) ist ein in Nord­ame­ri­ka und Asi­en hei­mi­scher Heil­pilz. (In Japan wird er Kawar-ake genannt.) Aus ihm las­sen sich spe­zi­el­le Aus­zü­ge her­stel­len, die in Japan (seit den 1960er Jah­ren unter der Bezeich­nung PSK Kres­tin) und in Chi­na (unter der Bezei­chung PSP) zur Krebs­be­hand­lung ein­ge­setzt wer­den. Wie Dr. Josef Pies mit­teilt, ist ein Extrakt die­ses Pil­zes in Japan und Euro­pa eines der meist­ver­kauf­ten Krebsmittel.

Fer­men­tier­te Reisstärke:

(Reis­kleie) ent­hält an Gly­ko­pro­te­inen in ers­ter Linie Alpha-Glu­kane und Ara­bin­oxylan. Sie stei­gert die Akti­vi­tät der natür­li­chen Kil­ler­zel­len und stärkt ihre Funktion.

Gel­lan­gum­mi:

ist ein Viel­fach­zu­cker, der als Bal­last­stoff ver­dau­ungs­för­dernd und leicht abfüh­rend wirkt.

Lär­chen­ex­trakt:

wird aus dem Saft der ame­ri­ka­ni­schen Lär­che gewon­nen. Der Extrakt wird zur Immun­stär­kung ein­ge­setzt und hat in den letz­ten Jah­ren für Auf­se­hen gesorgt. Die außer­or­dent­lich posi­ti­ven Erfah­run­gen mit Lär­chen­ex­trakt wer­den vor allem auf den Gehalt an spe­zi­el­len Gly­ko­nähr­stof­fen zurück­ge­führt. So sti­mu­liert Ara­bi­no­ga­lak­tan, (mit min­des­tens 90 % der Haupt­be­stand­teil des Extrak­tes) die Akti­vi­tät der natür­li­chen Kil­ler­zel­len, der Inter­leu­ki­ne, Inter­fe­ro­ne und der TNF.

Ara­bi­no­ga­lak­tan:

ein Viel­fach­zu­cker aus Ara­bi­no­se und Galak­to­se, wirkt dar­über­hin­aus ent­zün­dungs­hem­mend, anti­tu­mo­ral und för­dert die Apo­pto­se (Selbst­zer­stö­rung) von Krebs­zel­len, wodurch vor allem die Meta­sta­sen­bil­dung gehemmt wird.

Mai­ta­ke:

gehört zu den bekann­tes­ten asia­ti­schen Heil­pil­zen. Mai­ta­ke ent­hält Ergo­s­te­rin, eine Vor­stu­fe des Vit­amin D. Sei­ne Polys­ac­cha­ri­de akti­vie­ren das Immun­sys­tem und haben eine anti­vi­ra­le und adap­to­ge­ne (Blut­druck und Insu­lin­spie­gel har­mo­ni­sie­ren­de) Wir­kung. Wie alle asia­ti­schen Pil­ze wird er in Chi­na bei der Krebs­prä­ven­ti­on und ‑behand­lung ein­ge­setzt. Ein beta-Glut­an-Extrakt (Mai­ta­ke D‑Fraktion) hilft, Neben­wir­kun­gen bei Che­mo­the­ra­pie zu mil­dern oder zu vermeiden.

Noni:

die Frucht des in der Süd­see hei­mi­schen Noni-Strau­ches, för­dert die Gesund­heit auf zel­lu­la­rer Ebe­ne. Noni ermög­licht durch die Bereit­stel­lung wich­ti­ger Gly­ko­pro­te­ine die kör­per­ei­ge­ne Syn­the­se des Alka­lo­ids Xero­nin im Darm. Xero­nin wie­der­um hält die Zell­wän­de durch­läs­sig sowohl für die Auf­nah­me von Nähr­stof­fen in die Zel­le als auch für die Ent­sor­gung von Abbau­pro­duk­ten. Lau­fen die­se Zell­funk­tio­nen unge­hin­dert ab, so ergibt sich dar­aus ein spür­ba­rer Zuwachs an Vita­li­tät und all­ge­mei­nem Wohlbefinden.

Oli­go­fruk­to­se:

ist ein Abkömm­ling des Inu­lin, das reich­lich in Chi­co­ree, Zwie­beln und Knob­lauch vor­kommt. Inu­lin besteht aus einem Fruk­to­se-Mehr­fach­zu­cker, der im Kör­per vor allem die gesun­den Darm­funk­tio­nen unter­stützt, ins­be­son­de­re des Dick­darms, indem es die Besie­de­lung mit freund­li­chen Bak­te­ri­en för­dert und so die Darm­flo­ra harmonisiert.

Rei­shi:

(Gan­o­der­ma luci­dum) wird in Chi­na seit über 4.000 Jah­ren als „Pilz der Unsterb­lich­keit“ bezeich­net. Die tra­di­tio­nel­len Beschrei­bun­gen hal­ten erstaun­lich oft auch moder­nen wis­sen­schaft­li­chen Ana­ly­sen stand. So ist erwie­sen, dass die Inhalts­stof­fe (Tri­ter­pe­ne) Gedächt­nis und Ener­gie­sta­tus güns­tig beein­flus­sen, eine posi­ti­ve Grund­stim­mung för­dern und beru­hi­gend und ent­span­nend auf das zen­tra­le Ner­ven­sys­tem wir­ken. Auch die immun­sti­mu­lie­ren­den Eigen­schaf­ten wur­den bestä­tigt: Rei­shi akti­viert T‑Zellen und die Anti­kör­per­pro­duk­ti­on. Wie die Autoren Mon­doa und Kitei berich­ten, wird ein bestimm­ter Rei­shi-Extrakt (LingZhi‑8) in Chi­na offen­bar erfolg­reich bei Leuk­ämie ein­ge­setzt. Sie erwäh­nen auch die Anwen­dung von Rei­shi als Dia­be­tes­schutz und bei Allergien.

Shii­ta­ke:

(Len­ti­nus edo­des), ein – inzwi­schen auch bei uns – belieb­ter und schmack­haf­ter Spei­se­pilz ähnelt in sei­nem gesund­heits­för­dern­den Anwen­dungs­spek­trum sei­nen Vet­tern Mai­ta­ke und Rei­shi. Er wird vor allem zur all­ge­mei­nen Immun­stär­kung und im beson­de­ren zum Krebs­schutz und bei der Bekämp­fung des Kreb­ses ein­ge­setzt. Shii­ta­ke ent­hält reich­lich wert­vol­le gesund­heits­för­dern­de Sac­cha­ri­de wie beta-Glu­kane, Glu­ko­se, Galak­to­se und Man­no­se, regt die Inter­fe­ron­bil­dung an, wirkt anti­vi­ral und aus­glei­chend auf den Cholesterinhaushalt.

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Kategorien: Diabetes, Körper und Übergewicht.