Bromelain, schnell wirksam gegen akute chronische Entzündungen, verletzungsbedingte Schwellungen und Gefäßverkalkung
Ohne Enzyme kein Leben: Kein Mensch, kein Tier, keine Pflanze kann ohne Enzyme existieren, sie sind die Quelle allen Lebens. Atmen, verdauen, regenerieren keiner dieser Prozesse wäre ohne sie möglich. Sie steuern und beschleunigen tausende Stoffwechselprozesse und sind damit für die Gesundheit unverzichtbar. Im menschlichen Organismus gibt es rund 20.000 Enzyme, davon sind bisher erst 2.500 bekannt. Und sie alle sind ziemlich einseitige Spezialisten, die nur einen ganz bestimmten Stoff oder eine bestimmte Stoffgruppe umbauen oder verändern. So sind sie z. B. dafür verantwortlich, dass unser Blut optimal fließt, es also weder zu dick noch zu dünn ist. Oder sie regulieren Entzündungsreaktionen.
Mit zunehmenden Alter nimmt die Enzymproduktion jedoch ab, die Stoffwechselprozesse im Körper laufen langsamer. Bei Beschwerden wie chronischen Entzündungen oder einem geschwächten Immunsystem ist es deshalb ratsam, dem Körper gezielt Enzyme zuzuführen.
Die am besten erforschte Enzymgruppe ist das Bromelain, ein Enzym-Gemisch, das in der Ananaspflanze vorkommt. Es kommt aber nicht, wie vielfach vermutet, in der süßen und reifen Frucht selbst vor. Bromelain findet man hauptsächlich in den unreifen Früchten und in den Ananasstämmen. Daher hat es wenig Sinn, reife Ananas zu essen. Die Mengen in der Ananasfrucht sind so gering, dass man täglich 32 Kilogramm Ananas essen müsste, um einen therapeutischen Effekt zu erzielen.
Die Entdeckung von Bromelain
Das Wort „Nana“ heißt köstliche Frucht: So nennen die Amazonas-Indianer die Ananas. Die Heimat der Ananas ist das Mato-Grosso-Gebiet im Amazonas-Delta. Der französische Chronist Thevèt schrieb schon 1558, dass die Ananas die Frucht sei, aus der die Eingeborenen Amerikas den größten medizinischen Nutzen ziehen.
Ananas besteht (wie viele Früchte) zwar zu 85 % aus Wasser, hat aber sonst das volle Spektrum an wertvollen Nährstoffen zu bieten. Sie enthält Biotin und Vitamin E, sämtliche Vitamine und 16 Mineralstoffe, darunter Kupfer, Zink, Mangan und Jod, auch viel Beta-Carotin und alle Vitamine der B‑Gruppe, sogar Vitamin B12, Calcium und Kalium.
Ein ganz besonderer Inhaltsstoff aber ist das von der Biochemie erst 1957 entdeckte Bromelain. Es hat verdauungsfördernde, entzündungshemmende und muskelentspannende Eigenschaften. Bromelain ist eine Protease, also ein Enzym, das Eiweiße spaltet. Hierin ist seine heilende Wirkung begründet. Denn mittlerweile weiß man, dass es die Eiweiß spaltenden Enzyme sind, die heilen können. Sie wirken abschwellend, hemmen Entzündungen und fördern die Durchblutung. Und das alles, indem sie Eiweißmoleküle, die bei Verletzungen aus dem Blut in das geschädigte Gewebe eindringen und dort eine Schwellung verursachen, in ihre Bestandteile zerlegen. Dadurch können sie besser abtransportiert werden. Die Schwellung nimmt ab, der Druckschmerz verschwindet schneller. Gleichzeitig normalisiert Bromelain die Durchblutung des betroffenen Gewebes. Das wiederum beschleunigt die Heilung, da die unerwünschten Stoffe schneller abtransportiert werden.
Auch bei Arteriosklerose, Arthritis, Gicht und sonstigen entzündlichen Prozessen oder Infektionen wirkt sich die Anwendung von Bromelain positiv aus. Oft wird es zur Verstärkung der Antibiotika-Wirkung eingesetzt. Die kombinierte Therapie mit Bromelain hat sich bei vielen Erkrankungen als wirksamer erwiesen als eine Behandlung mit Antibiotika allein.Bromelain und seine Funktionen:
Herz-Kreislauf-System
Bromelain trägt allgemein zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Krankheiten bei, da es ein natürlicher Blutverdünner ist. Hier ist allerdings Vorsicht geboten, wenn gleichzeitig blutgerinnungshemmende Mittel (Aspirin!) eingenommen werden.
Es hilft beim Abbau von Fibrin, einem Eiweißstoff im Blut, der die gute Blutzirkulation schwächen kann.
Bromelain kann Symptome bei Thrombosen lindern, da es die Ansammlung von Blutplättchen hemmt und es baut atherosklerotisches Plaques (Ablagerungen an den Gefäßwänden) ab. Bromelain kann Entzündungen bei Phlebitis (Venenentzündung) verringern und bei Angina pectoris den Abbau von Fibrinogen (Faktor bei der Blutgerinnung) anregen.
Daneben hat Bromelain die Fähigkeit, die Bildung des entzündungsfördernden Prostaglandins Thromboxan zu hemmen, weswegen es sich auch zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis eignet. Die entzündungshemmenden Eigenschaften kommen auch ins Spiel, wenn es um die Besserung von Colitis und anderen entzündlichen Darmerkrankungen geht. Die entzündungshemmenden Wirkungen entfalten sich am besten, wenn Bromelain auf nüchternen Magen genommen wird.
Immunsystem
Unser Immunsystem muss ständig in Alarmbereitschaft sein, um unseren Körper vor Bakterien, Pilzen, Viren und anderen schädlichen Stoffen zu schützen. Hilfe erhält es hierbei durch Bromelain. Denn das Ananas-Enzym beseitigt krankmachende Spaltprodukte, die bei Entzündungsprozessen entstehen. Es zerlegt die durch die körpereigene Abwehr erzeugten Immunstoffe, die so genannten Immunkomplexe. Solche Komplexe entstehen fast immer im späteren Verlauf einer Entzündung und werden in der Regel von körpereigenen Fresszellen verdaut.
Fallen diese Immunkomplexe bei starken Entzündungen in zu großer Menge an, überfordern sie das Immunsystem. Bromelain spaltet die potentiell gefährlichen Komplexe und sorgt dafür, dass sie danach von den Fresszellen entsorgt werden.
Aber Bromelain stärkt auch das Immunsystem, so dass es erst gar nicht zu einem Infekt kommen muss. Eine Eigenschaft, die sich Sportler gerne zunutze machen. Wenn der Körper durch sportliche Leistungen überfordert wird, neigt er leicht zu Infekten. „Open Window“ nennen Sportmediziner dieses Phänomen: Der Körper ist geschwächt, ein „offenes Fenster“ für Bakterin und Viren. Diese Infektanfälligkeit nach sportlicher Extremleistung wird durch Bromelain reduziert. Viele Leistungssportler nehmen das Ananas-Enzym bereits prophylaktisch ein.
Krebs
Krebszellen bauen auf ihrer Zelloberfläche eine Art Schutzschild aus Proteinen auf, damit sie vom Immunsystem nicht erkannt und zerstört werden können. Dieses Schutzschild kann von eiweißspaltenden Verdauungsenzymen – wie Bromelain – abgebaut werden. Das führt dazu, dass der Körper die ungeschützten Krebszellen bekämpfen und eine Tumorentwicklung stoppen kann.
Muskel-Skelett-System
Bromelain kann dazu beitragen, entzündliche Prozesse in Geweben, Gelenken und Knochen zu verringern. Es kann auch helfen, Schmerzen zu lindern und Heilungsprozesse bei Wunden zu fördern. Bei Gicht kann Bromelain dazu beitragen, Schwellungen und Schmerzen in den Gelenken zu lindern.
Bromelain ist erstaunlich: Mit nur einem Wirkprinzip, nämlich der Spaltung von Eiweißstoffen, zeigt es eine Reihe von positiven Effekten und unterstützt auf natürliche Weise den körpereigenen Heilungsprozess.