Vit­amin D

Vitamin D Sonnenvitamin

Wie funk­tio­niert Vit­amin D?

Vit­amin D ist eine von Natur aus für unse­re Gesund­heit lebens­un­ent­behr­li­che Sub­stanz, die sich sowohl durch ihr unüber­trof­fen brei­tes Wirk- und Anwen­dungs­spek­trum sowie ihre unge­wöhn­li­chen Ent­ste­hungs­cha­rak­te­ris­ti­ka von ande­ren Stof­fen glei­cher Gat­tung gehö­rig unterscheidet.

Ungleich ande­ren Vit­ami­nen, die wir in aus­rei­chen­den Men­gen aus unse­ren Nah­rungs­mit­teln bezie­hen müs­sen, sind wir bei der natür­li­chen Deckung unse­res Vit­amin-D-Bedar­fes auf das Son­nen­licht des Som­mers ange­wie­sen. Denn nur wenn Son­nen­strah­len unse­re unbe­deck­te Haut berüh­ren, bil­det sich in unse­rem Kör­per durch ein Cho­le­ste­rin­de­ri­vat in unse­rer Haut Vit­amin D3 (Chole­cal­ci­fe­rol), wel­ches dann an ein Eiweiß gebun­den via Blut­bahn zur Leber trans­por­tiert wird.

Dort wird es che­misch umge­wan­delt (hydro­xy­liert) zu 25 (OH) D3 und, da es immer noch nicht wir­kungs­fä­hig ist, wie­der­um auf die Rei­se zu den Nie­ren geschickt. Hier geschieht der alles ent­schei­den­de Schritt, durch den sich Vit­amin D von allen ande­ren Vit­ami­nen abhebt und das ihm sei­ne gro­ße Wirk­kraft als poten­ten, wun­der­sa­men „Alles­kön­ner“ ver­leiht. In den Nie­ren wird es näm­lich zum zwei­ten Mal hydro­xy­liert und so durch das Enzym CYP27B1 zu einem Ste­ro­id-Hor­mon (1,25 (OH) 2 D3) umgewandelt.

Nicht als Vit­amin aber als Hor­mon kann Vit­amin D per Rezep­tor in den Zell­kern ein­drin­gen, schal­tet ver­schie­de­ne Gene an und aus oder bewegt die­se, wenn nötig, Stof­fe zu bil­den, mit denen sich die Zel­len gegen Viren und Bak­te­ri­en zur Wehr set­zen können.

 

Über­all, wo im Kör­per ein ent­zünd­li­cher Pro­zess ent­steht, sei es im Darm oder im Gehirn, am Knie oder in der Bauch­spei­chel­drü­se, laden die betrof­fe­nen Zel­len das in den Nie­ren akti­vier­te Vit­amin-D-Hor­mon per Rezep­tor in ihr Zell­in­ne­res ein, wo es ver­an­lasst, dass bestimm­te Gen­se­quen­zen ein kör­per­ei­ge­nes Breit­band­an­ti­bio­ti­kum her­stel­len – anti­mi­kro­biel­le Pep­ti­de, soge­nann­te Cat­hi­li­ci­di­ne, die die Zell­wän­de von Mikro­ben durch­bre­chen und deren Abster­ben bewirken.

Die Dop­pel­schutz­funk­ti­on von Vit­amin D

Und es kommt noch bes­ser: Vie­le Kör­per­ge­webs­zel­len haben nicht nur Vit­amin-D-Rezep­to­ren, son­dern sind dazu auch noch mit dem uns bereits von der Nie­re her bekann­ten Enzym CYP27B1 selbst aus­ge­stat­tet. So brau­chen sie nicht auf das akti­vier­te Vit­amin-D-Hor­mon von den Nie­ren zu war­ten, son­dern kön­nen direkt an Ort und Stel­le des ent­zünd­li­chen Gesche­hens das inak­ti­ve Vit­amin D3 in sei­ne akti­ve Form (1,25 (OH) 2 D3) umwan­deln. Das bewährt sich beson­ders gut, wenn die Nie­ren nicht mehr ganz so adäquat funk­tio­nie­ren wie z. B. im Alter.

Die­se „Dop­pel­schutz­funk­ti­on“ von Vit­amin-D-Rezep­tor und gleich­zei­ti­ger Enzym­ak­ti­vi­tät fin­den wir vor allem bei den ß‑Zellen der Bauch­spei­chel­drü­se, eben­so bei unse­ren Oste­oblas­ten, die für Kno­chen­re­pa­ra­tur und ‑wachs­tum zustän­dig sind. Auch die Zel­len der Blut­ge­fäß­wän­de und des Magens, die Darm­schleim­haut, sowie die Zel­len des gesam­ten Gas­tro­in­testi­na­len Berei­ches – ange­fan­gen von der Mund­höh­le, über den Schlund bis in die unters­ten Berei­che – die Zel­len der Pro­sta­ta, der Brüs­te, der Pla­cen­ta aber auch die Gehirn­ner­ven und Makro­pha­gen im Blut haben die­se Dop­pel­ei­gen­schaft. Sie alle lech­zen nach Son­ne, nach reich­lich Vit­amin D3 und dem Son­nen­hor­mon, um unse­re Gesund­heit zu schützen.

Vit­amin D stärkt unse­re Abwehr

Die Ent­de­ckung des breit­ge­streu­ten Vor­han­den­seins der Vit­amin-D-Rezep­to­ren in fast jeder Kör­per­zel­le bedeu­te­te einen signi­fi­kan­ten Durch­bruch in der Wis­sen­schaft. Jetzt wur­de plötz­lich klar, dass Vit­amin D nicht nur für gesun­de Kno­chen son­dern dar­über hin­aus auch noch für eine enor­me Band­brei­te ande­rer Gesund­erhal­tungs­funk­tio­nen in unse­rem Kör­per ver­ant­wort­lich ist. Damit bekam Vit­amin D einen bri­sant neu­en Stel­len­wert in der Medi­zin. Es wur­de popu­lär, erleb­te einen Neu­auf­schwung in der For­schung, sorg­te für posi­ti­ve Schlag­zei­len, aber auch für Ver­wir­rung bezüg­lich sei­ner Anwen­dungs­mo­di durch kon­tro­ver­se Ansich­ten zwi­schen Alt­her­ge­brach­tem und Neu­em. Es erfor­der­te Umden­ken von jeder­mann und Wis­sen­schaft­ler rie­fen die maß­geb­li­chen Gesund­heits­be­hör­den zu einer Neueva­lu­ie­rung der Dosie­rungs- und Blut­re­fe­renz­wer­te auf.

Nur wenn man Vit­amin D bei der Ein­nah­me höher dosier­te, zeig­ten sich sei­ne her­vor­ra­gen­den non-kal­zemi­schen Funk­tio­nen: als ers­tes Anzei­chen eines aus­rei­chen­den Blut­spie­gels hält Vit­amin D im Win­ter die Grip­pe fern, min­dert Ganz­kör­per­schmerz­zu­stän­de und laut Pati­en­ten­aus­sa­gen hebt es nicht nur die Lau­ne son­dern macht sich durch ein kla­re­res Denk­ver­mö­gen bemerkbar.

Stu­di­en zu hoch­do­sier­ter Vitamin-D-Gabe

Des Wei­te­ren för­der­ten Stu­di­en­ergeb­nis­se fol­gen­des zu Tage: Bei Dosie­run­gen zwi­schen 1.000 IU bis 10.000 IU und höher, wel­che weit über den offi­zi­el­len Ein­nah­me­emp­feh­lun­gen (DRI) von täg­lich 400 IU bis maxi­mal 800 IU lie­gen, ver­moch­te Vit­amin D sowohl in der Prä­ven­ti­on als auch in der the­ra­peu­ti­schen An- wen­dung wah­re Wun­der zu bewir­ken: So z. B. bei ca. 16 ver­schie­de­nen Krebs­ar­ten, bei Dia­be­tes Typ I und II, bei MS, Alz­hei­mer, bei Depres­si­on und Demenz, Asth­ma, Koro­na­ren Herz­er­kran­kun­gen, Blut­hoch­druck, Haut­er­kran­kun­gen und allen ent­zünd­li­chen Erkran­kun­gen, denn jeder Auto­im­mun­erkran­kung und jedem Krebs­ge­sche­hen liegt ein ent­zünd­li­cher Pro­zess zugrunde!

Es wur­de bekannt, dass jeder Tumor Vit­amin-D-Rezep­to­ren in sei­nen Zell­wän­den birgt und erstaun­li­cher­wei­se die­se bis in ein recht fort­ge­schrit­te­nes Sta­di­um auf­recht­erhält. So hat Vit­amin D selbst bei Tumor­er­kran­kun­gen noch lan­ge die Mög­lich­keit in den Kern einer sol­chen mali­gnen Zel­le vor­zu­drin­gen und zeigt hier neben sei­nen anti­vi­ra­len und anti­bak­te­ri­el­len Akti­vi­tä­ten zwei wei­te­re beson­ders exqui­si­te Fähig­kei­ten: ers­tens unter­bin­det es das Wachs­tum der Blut­ge­fä­ße, die den Tumor ernäh­ren und zwei­tens führt es den Zell­tod (Apo­pto­se) solch ent­ar­te­ter Zel­len her­bei und ist somit ver­ant­wort­lich für die sta­tis­ti­sche Tat­sa­che, dass die Krebs­über­le­bens­ra­te bei Tumor­pa­ti­en­ten mit hohen Vit­amin-D-Serum­wer­ten viel höher liegt als bei den­je­ni­gen mit nied­ri­gen Werten.

Vitamin D Heft Neue Wege zur GesundheitEin schnel­le­res, effi­zi­en­te­res Abwehr­sys­tem mit die­sem Wir­kungs­spek­trum und einem kör­per­ei­ge­nen Breit­band­an­ti­bio­ti­kum ohne Neben­wir­kun­gen, ent­behrt sei­nes­glei­chen. Die Natur hat alles getan, um uns gesund zu erhal­ten; nun ist es an Ihnen, Ihren Kör­per auf alle erdenk­li­che Wei­se durch Ihren Lebens­stil sowie durch gut dosier­te Sup­ple­men­tie­rung schnellst­mög­lich auf einen aus­rei­chend hohen Vit­amin-D3-Blut­wert zu bringen.

Was ist ein adäqua­ter Vitamin-D-Blutwert?

Grund­wis­sen

Zunächst ist zu sagen, dass zwei in ihrer Funk­ti­on unter­schied­li­che Vit­amin-D-For­men im Blut gemes­sen wer­den kön­nen: 1,25 (OH)2 D3 und 25 (OH) D3. Die in unse­rem Fal­le maß­geb­lich aus­sa­ge­fä­hi­ge Grö­ße für eine the­ra­peu­ti­sche Inter­ven­ti­on ist ein­zig und allei­ne der Wert für 25 (OH) D3 im Blut.

Neh­men wir an, Sie wol­len Ihren 25 (OH) D3 Vit­amin-D-Wert tes­ten: ent­we­der gehen Sie zu Ihrem Arzt, wobei nicht jeder Arzt man­gels Zeit für Fort­bil­dung bereits auf neus­tem Kennt­nis­stand ist. Oder Sie wen­den sich an ein Labor. Noch ein­fa­cher: wer sich selbst in den Fin­ger piek­sen mag, der kann ein Vit­amin-D-Test­kit per Post bestel­len und den Test zuhau­se selbst durchführen.

Damit Sie zuver­läs­sig Ihre Labor­wer­te mit Anga­ben in der Lite­ra­tur oder Ihren Freun­den ver­glei­chen kön­nen, ist es wich­tig, sich die klei­nen Buch­sta­ben mit dem Schräg­strich, die direkt hin­ter dem 25 (OH) D3 Ergeb­nis­wert ste­hen, genau anzu­se­hen. Denn eben­so wie beim Wet­ter­dienst die Tem­pe­ra­tu­ren ent­we­der in Gra­den von Cel­si­us oder Fah­ren­heit gemes­sen wer­den kön­nen, so kann auch Ihr 25 (OH) D3 Serum­wert ent­we­der in ng/ml (Nano­gramm pro Mil­li­li­ter) oder in nmol/l (Nano­mol pro Liter) ange­ge­ben wer­den, wobei 1 ng/ml einem gerun­de­ten Wert von 2,5 nmol/l ent­spricht und so leicht umzu­rech­nen ist.

Der Klar­heit wegen bezie­hen wir uns im wei­te­ren Text bei Serum­wert­an­ga­ben auf die Maß­ein­heit von ng/ml.

Ein­ord­nung des Vitamin-D-Blutserumwerts

Aus­ge­rüs­tet mit dem not­wen­di­gen Grund­wis­sen bege­ben wir uns nun auf die Suche nach der­je­ni­gen Serum­grö­ßen­ord­nung, die man als einen aus­rei­chen­den oder nor­ma­len Blut­wert bezeich­nen kann. Doch je mehr wir dar­über lesen, auf umso mehr ver­schie­de­ne Mei­nun­gen und Richt­wert­an­ga­ben sto­ßen wir, wobei dann gehäuft fest­ge­stellt wer­den kann, dass Mei­nun­gen oft eben­so wenig auf wis­sen­schaft­li­chen Fak­ten basie­ren wie behörd­li­che Richt­li­ni­en auf aktu­el­len Forschungsergebnissen.

Da wird guter Rat sehr wert­voll, denn je nach der Ein­stu­fung des Blut­se­rum­wer­tes von gesund­heits­be­hörd­li­cher Sei­te in ent­we­der aus­rei­chend oder unzu­rei­chend oder erns­ter Man­gel, rich­ten sich die anschlie­ßen­de Sup­ple­men­tie­rung oder the­ra­peu­ti­sche Mass­nah­me, sprich die Höhe der ver­ord­ne­ten Vit­amin-D3-Dosis, das Zeit­in­ter­wall der Ein­nah­me und noch viel ent­schei­den­der für Ihre Gesund­heit, ob über­haupt eine Vit­amin-D-Ein­nah­me ver­ord­net wird.

Bei einem Vit­amin-D-Blut­se­rum­wert von 20 ng/ml

Wenn man einen Vit­amin-D-Blut­se­rum­wert von 20 ng/ml als Refe­renz­wert fest­legt, wie es die maß­geb­li­che Insti­tu­ti­on IOM (Insti­tu­te of Medi­ci­ne) seit Ende 2010 noch­mals bekräf­tigt hat, dann sind laut einer sta­tis­ti­schen Stu­die aus dem Jah­re 2012 in Deutsch­land 65 % der Gesamt­be­völ­ke­rung von einem Vit­amin-D-Man­gel mit sei­nen viel­fäl­ti­gen gesund­heit­li­chen Kon­se­quen­zen betroffen.

Bei der Beur­tei­lung hin­sicht­lich der Blut­wer­te sind inter­na­tio­na­ler Will­kür anschei­nend kei­ne Gren­zen gesetzt: Obwohl über vie­le Jahr­zehn­te von wis­sen­schaft­li­cher Sei­te belegt ist, dass bei Wer­ten von 16 ng/ml und nied­ri­ger bereits die Kno­chen weich wer­den, hält Eng­land doch tat­säch­lich von offi­zi­el­ler Sei­te her noch an einem Nor­mal­wert von 10 ng/ml fest. Da dem­zu­fol­ge selbst bei einem solch klar ersicht­li­chen Man­gel offi­zi­ell kein medi­zi­ni­scher Hand­lungs­be­darf vor­liegt, d. h. kein Vit­amin D ver­ab­reicht wer­den muss, las­sen die Fol­gen nicht lan­ge auf sich war­ten: laut Sta­tis­ti­ken zeig­te sich, dass in Eng­land bei Kin­dern, die im Jah­re 2014 ins Kran­ken­haus ein­ge­lie­fert wur­den, drei­mal mehr Kin­der einen Vit­amin-D-Man­gel hat­ten als 4 Jah­re zuvor.

Die IOM und ange­schlos­sen die DGFE, Öster­reich und die Schweiz, sind da ein klein wenig groß­zü­gi­ger, hal­ten aber seit Ende 2010 erneut an dem alt­her­ge­brach­ten Wert von 20 ng/ml als dia­gnos­ti­schen Nor­mal­wert fest. Wür­den die meis­ten von uns wenigs­tens 20 ng/ml ganz­jähr­lich im Blut auf­wei­sen, so wäre zumin­dest vor Kno­chen­er­wei­chung geschützt und vie­le ent­gin­gen ihren pein­sa­men, dia­gnos­tisch schwer ein­zu­ord­nen­den Schmerzzuständen.

Den­noch ist die­ser ‚Nor­mal­wert‘ als äußerst kri­tisch zu betrach­ten, denn er schließt alle – neu­er­lich durch die Wis­sen­schaft ent­deck­ten – schüt­zen­den Funk­tio­nen von Vit­amin D the­ra­peu­tisch aus, die außer­halb sei­ner ske­letta­len oder non-kal­zemi­schen Akti­vi­tä­ten lie­gen. Durch unzäh­li­ge Stu­di­en ist es aber bereits sogar nach­ge­wie­sen, dass vie­le der soge­nann­ten immun­mo­du­lie­ren­den Vit­amin-D-Funk­tio­nen erst durch Serum­wer­te, die z. T. um vie­les höher lie­gen als 30 ng/ml in Akti­on tre­ten können.

Bei einem Vit­amin-D-Blut­se­rum­wert von 30 ng/ml

Bei 20 ng/ml ist nicht genü­gend Vit­amin D in unse­rem Blut vor­han­den, um die immu­no­lo­gi­schen Akti­vi­tä­ten von Vit­amin D sicher­zu­stel­len, die den Schutz vor Krebs, vira­len und bak­te­ri­el­len Infek­tio­nen und Auto­im­mun­erkran­kun­gen erlaubt. Daher drin­gen schon seit min­des­tens 2009 die Mehr­zahl pro­mi­nen­ter Vit­amin-D-For­scher in gro­ßer Ein­stim­mig­keit auf die Behör­den ein, doch wenigs­tens einen Blut­se­rum­wert von 30 ng/ml offi­zi­ell als aus­rei­chend oder als Serum­nor­mal­wert für Vit­amin D zu dekla­rie­ren, wobei die meis­ten aber auch gleich hin­zu­fü­gen, dass auch die­ser Wert nicht aus­reicht, um eine all­um­fas­sen­de Gesund­heit auf Dau­er zu gewährleisten.

Wür­den 30 ng/ml als Nor­mal­wert ange­se­hen, wären gan­ze 92 % aller Deut­schen von einem Man­gel betrof­fen mit ent­spre­chen­den gesund­heit­li­chen Pro­ble­men, wel­che durch die stei­gen­den Raten von Tumor- und Herz­er­kran­kun­gen, Dia­be­tes beson­ders bei jun­gen Men­schen, MS und Alz­hei­mer, Asth­ma, Depres­sio­nen, Autis­mus und Zeu­gungs­un­fä­hig­keit durch­aus belegt wer­den. Ohne aus­rei­chend Vit­amin D funk­tio­niert unser Immun­sys­tem eben nur auf Spar­flam­me und sicher hat es einen Sinn, dass die Makro­pha­gen, die Reti­na unse­rer Augen und sogar die Sper­mi­en von Natur aus reich­lich mit Vit­amin-D-Rezep­to­ren aus­ge­stat­tet sind und dem­zu­fol­ge unser Kör­per auch reich­lich Vit­amin D benötigt.

Eige­ne Erfah­rungs­wer­te mit Vit­amin D

Durch lang­jäh­ri­ge Pra­xis­er­fah­rung zeigt sich anhand der auf­tre­ten­den Sym­pto­me, veri­fi­ziert durch Vit­amin-D-Blut­tests, dass die meis­ten von uns, ob dick oder dünn, jung oder alt ohne Sup­ple­men­tie­rung durch­schnitt­lich nur erschre­cken­de 16 ng/ml – 17 ng/ml als ihren all­täg­li­chen Vit­amin-D-Wert in die Waag­scha­le ihrer Gesund­heit zu legen haben.

Vit­amin D Man­gel bei Kin­dern und Jugendlichen

Jugend­li­che las­sen sich eben lie­ber von ihren IT-Spiel­zeu­gen als von der Son­ne bestrah­len. So wun­dert es nicht, dass ent­zünd­li­che Gelenks­er­kran­kun­gen, uner­klär­li­che Schmer­zen in allen Mus­keln bis tief in die Kno­chen, Haut­er­kran­kun­gen und kogni­ti­ve Stö­run­gen beson­ders bei Jugend­li­chen stark zunehmen.

Son­nen­schutz­mit­tel hinterfragen

Wie bei jedem Über­gang von einer neu­en Erkennt­nis hin zu ihrer all­ge­mei­nen Gül­tig­keit und rou­ti­ne­mä­ßi­gen Anwen­dung herrscht in der Öffent­lich­keit zunächst ein Infor­ma­ti­ons­cha­os; so ist es auch bei Vit­amin D. Zu wenig oder gar fal­sche Infor­ma­tio­nen tra­gen dazu bei, dass vie­le der Son­ne auf ihrer blo­ßen Haut ganz aus dem Weg gehen. Und dies aus dem Grund, weil sie von Der­ma­to­lo­gen gehört haben (und es immer noch glau­ben), dass Son­ne Haut­krebs ver­ur­sacht, ohne die che­mi­sche Zusam­men­set­zung ihrer Son­ne­schutz­cremes zu hin­ter­fra­gen, die z. T. einen erheb­li­chen Anteil bei der Ent­ste­hung von Haut­krebs haben. Und dies, obwohl schon lan­ge nach­ge­wie­sen ist, dass Mela­n­o­ma­pa­ti­en­ten, die sich son­nen, eine signi­fi­kant höhe­re Über­le­bens­ra­te haben als die­je­ni­gen, die dies nicht tun.

Wer ist von einem Vit­amin-D-Man­gel betroffen?

In Deutsch­land ver­las­sen sich Eltern auf die Ver­ord­nun­gen der Ärz­te und ver­sor­gen nur ihre Säug­lin­ge maxi­mal bis zu einem Jahr mit mini­ma­len Dosen an Vit­amin D. Wenn Ärz­te die Ein­nah­me von Vit­amin D bis auf ca. 1 Jahr nach der Geburt begren­zen, wer­den die meis­ten Eltern zu der Fehl­an­nah­me ver­lei­tet, dass Vit­amin D nun ein für alle­mal sei­ne Auf­ga­be erle­digt habe und hören mit der Vit­amin-D-Sup­ple­men­tie­rung ihrer Kin­der danach auf. Sie wis­sen nicht, dass ein nied­ri­ger Vit­amin-D-Level in den ers­ten Lebens­jah­ren, aber auch ein Man­gel beim Stil­len ein enorm hohes Risi­ko für den Nach­wuchs birgt, in sehr jun­gen Jah­ren an Dia­be­tes zu erkran­ken, wie eine langan­ge­leg­te Stu­die aus Finn­land zeigte.

Noch tra­gi­scher wirkt sich ein uner­kann­ter Vit­amin-D-Man­gel wäh­rend der Schwan­ger­schaft auf das spä­te­re Her­an­wach­sen des Kin­des aus, denn die Spu­ren, die eine Vit­amin-D-Unter­ver­sor­gung am Kno­chen­wachs­tum und an den kogni­ti­ven Fähig­kei­ten hin­ter­lässt, sind irrever­si­bel und blei­ben ein Leben lang. Es soll­te zu den­ken geben, dass schon beim Fötus die Vit­amin-D-Rezep­to­ren im Darm aus­ge­bil­det sind.

Auch Men­schen, die in Nacht­schicht arbei­ten, bett­lä­ge­ri­ge Pati­en­ten und beson­ders älte­re Men­schen in Hei­men, die nicht sup­ple­men­tie­ren, dür­fen sich unbe­se­hen eines Vit­amin-D-Man­gels sicher sein. Gera­de bei älte­ren Men­schen lie­ßen sich durch Vit­amin D im Ver­bund mit Kal­zi­um­ga­ben die Mus­keln und Kno­chen bis ins hohe Alter so stär­ken, dass die meis­ten Stür­ze und Kno­chen­brü­che, die oft Inva­li­di­tät und einen ver­früh­ten Tod her­bei­füh­ren, zu einem enorm hohen Pro­zent­satz ver­meid­bar sind. Auch soll­te grund­sätz­lich jeder älte­re Mensch Vit­amin D zu sich neh­men, da selbst bei Son­nen­be­strah­lung auf­grund der dün­ner gewor­de­nen Haut nicht mehr genü­gend Vit­amin D gebil­det wer­den kann und damit eine Unter­ver­sor­gung vor­pro­gram­miert ist, die übri­gens auch zu geis­ti­gem Leis­tungs­ab­fall führt.

Nur weni­ge von den Über­ge­wich­ti­gen wis­sen, dass ein geho­be­ner Vit­amin-D-Spie­gel zum Abneh­men bei­trägt, die Insu­lin­re­sis­tenz her­ab­setzt und beson­ders bei Dia­be­ti­kern die Depres­si­ons­nei­gung und neu­ro­pa­thi­sche Schmerz­ra­te beträcht­lich minimiert.

Manch einer denkt fälsch­li­cher­wei­se durch irre­füh­ren­de Medi­en­aus­sa­gen, dass Vit­amin D nur ein wei­te­rer neu­er Mode­schrei auf dem Sek­tor der Nah­rungs­er­gän­zung sei und küm­mert sich daher erst recht nicht um sein Vitamin-D-Befinden.

Doch wer jah­re­lang von einer Grip­pe in die ande­re stol­pert oder die Erkäl­tun­gen erst gar nicht so rich­tig los wird und es bereits ab Sep­tem­ber ein­mal mit gut dosier­tem Vit­amin D ver­sucht hat, der stimmt einen wah­ren Lob­ge­sang an; auch hat Vit­amin D beson­ders bei infek­ti­ons­an­fäl­li­gen Kin­dern mit ewi­gem Hüs­teln und trie­fen­den Nasen schon wah­re Wun­der gewirkt.

Wel­cher Vit­amin-D-Blut­se­rum­wert ist erstrebenswert?

Stu­di­en­aus­wer­tung

Jeder Gesund­heits­ge­winn durch Vit­amin D ist unzer­trenn­lich mit der Höhe der Dosie­rung und dem Serum­wert ver­bun­den und wenn die­ser im Kel­ler ist, wie bei den meis­ten von uns, soll­te man mög­lichst schnell mit einer nicht zu knap­pen Vit­amin-D-Sup­ple­men­tie­rung begin­nen. Denn je nach ange­streb­tem Blut­se­rum­le­vel und indi­vi­du­el­ler Dis­po­si­ti­on kann es selbst bei regel­mä­ßi­ger Vit­amin-D3-Ein­nah­me oft meh­re­re Mona­te bis zu einem Jahr dau­ern, bis die Vit­amin-D-Spei­cher auf­ge­füllt sind und dem Kör­per wie­der einen umfas­sen­den Immun­schutz bie­ten. Sind die Dosie­run­gen nicht hoch genug und die Ein­nah­me­zeit zu kurz, stel­len sich die gewünsch­ten Ergeb­nis­se nicht ein.

Lag 2009 der von fort­schritt­li­chen Ärz­ten und Heil­prak­ti­kern bei ihren Pati­en­ten ange­streb­te Blut­se­rum­wert zwi­schen 30 ng/ml – 40 ng/ml, so erwies sich bereits 2011, dass ein Blut­wert zwi­schen 40 ng/ml – 60 ng/ml wesent­lich „gesün­der“ ist.

Ziel­wert von 60 – 80 ng/ml wünschenswert

Ange­trie­ben von viel­ver­spre­chen­den For­schungs­er­geb­nis­sen und der durch­aus rea­lis­ti­schen Mög­lich­keit, durch Son­nen­ba­den im Som­mer und regel­mä­ßi­ges prä­ven­ti­ves Ein­neh­men von Vit­amin-D3-Prä­pa­ra­ten die Welt von den Fes­seln des Brust‑, Pro­sta­ta- und Darm­kreb­ses und vie­ler Auto­im­mun­zi­vi­li­sa­ti­ons­er­kran­kun­gen signi­fi­kant zu befrei­en, sieht die medi­zi­ni­sche Avant­gar­de für 2015 einen Ziel­wert zwi­schen 60 ng/ml und 80 ng/ml als wün­schens­wert an.

Auch wenn Insti­tu­tio­nen wie die IOM, Öster­reich, die Schweiz und die DGFE (Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rung), mit gerin­gen Abwei­chun­gen den Zusam­men­hang zwi­schen Vit­amin-D-Sta­tus und dem Ent­ste­hen von „Krebs, Herz­er­kran­kun­gen, Dia­be­tes, Stür­zen, kör­per­li­cher Leis­tungs­fä­hig­keit, Auto­im­mun­erkran­kun­gen und ande­ren nicht-ske­letta­len chro­ni­schen Krank­heits­bil­dern“ demen­tie­ren mit der Begrün­dung die Bewei­se sei­en „nicht über­zeu­gend, wider­sprüch­lich und nicht aus­rei­chend“ um dar­aus einen (DRI-Wert) Emp­feh­lungs­richt­wert für die Höhe der täg­li­chen Ein­nah­me abzu­lei­ten, so zeich­nen die For­schungs­er­geb­nis­se zahl­rei­cher Stu­di­en ein ganz ande­res Bild.

  • Bereits 1941 wur­de von F. Aper­ly der Zusam­men­hang zwi­schen Son­nen­ein­strah­lung und der Sen­kung der Krebs­ster­be­ra­te dis­ku­tiert. 1980 waren die bei­den Ärz­te­brü­der C. Gar­land und F. Gar­land die ers­ten, die durch ihre pio­nier­haf­te For­schung bezeug­ten, dass dies ins­be­son­de­re bei Darm­krebs Vit­amin D zuzu­schrei­ben war. In einer spä­te­ren Stu­die aus dem Jahr 2007 kam C. Gar­land zu dem Schluss, dass min­des­tens 34 ng/ml not­wen­dig sind, um das Darm­krebs­ri­si­ko um 50 % zu senken.
  • Joan Lap­pe zeig­te 2007, dass Frau­en, die 4 Jah­re lang 1.500 mg Cal­ci­um und 1.100 IE Vit­amin D täg­lich zu sich nah­men, ihr Risi­ko über­haupt an Krebs zu erkran­ken um 60 % min­dern konnten.
  • Ende 2014 gab es gut 800 Refe­ren­zen in der medi­zi­ni­schen Lite­ra­tur, die durch Stu­di­en bele­gen, dass sich der Ein­satz von Vit­amin D allei­ne sowohl in der Prä­ven­ti­on als auch in der Behand­lung vie­ler unter­schied­li­cher Krebs­ar­ten, sowie bei den von der IOM genann­ten Krank­heits­bil­dern als höchst effek­tiv erweist, wobei durch­gän­gig die Höhe des Serum­wer­tes und die der Vit­amin-D-Dosie­rung eine ent­schei­den­de Rol­le spielt.
  • Es konn­te auch nach­ge­wie­sen wer­den, dass Brust­krebs­pa­ti­en­tin­nen, die einen Min­dest­vit­amin-D-Level von 30 ng/ml auf­wie­sen, eine 2fach höhe­re Über­le­bens­ra­te hat­ten als die­je­ni­gen, die nur 17 ng/ml im Blut auf­wie­sen. Auch bedarf es min­des­tens 30 ng/ml damit ein bereits vor­han­de­ner Krebs nicht wei­ter streut.
  • Die Erwar­tun­gen sind dahin­ge­hend, dass bei einer ganz­jähr­li­chen Auf­recht­erhal­tung eines Blut­spie­gels von 42 ng/ml 30 % aller Brust­krebs­er­kran­kun­gen ver­mie­den wer­den könnten.
  • Durch Hoch­rech­nung der bis­he­ri­gen Ergeb­nis­se wird vor­aus­pro­ji­ziert, dass die­je­ni­gen Frau­en, die ent­we­der durch Son­nen­ba­den oder/und mit Hil­fe von Vit­amin-D3-Prä­pa­ra­ten es schaf­fen, ihren Vit­amin-D-Blut­wert auf 52mg/ml zu stei­gern und die­sen Wert über das gan­ze Jahr hin­weg auf­recht zu erhal­ten, allei­ne dadurch ihr Risi­ko, Brust­krebs über­haupt zu bekom­men, um beach­tens­wer­te 50 % sen­ken kön­nen (2007 Gar­land, Grant, Mohr und weitere).
  • Auch für Män­ner, die sich um ihren Vit­amin-D-Blut­spie­gel küm­mern, sieht es für die Pro­sta­ta gut aus, denn auch Pro­sta­ta- zel­len kön­nen die akti­ve Form Vit­amin D3, die Krebs­zel­len tötet, in ihrem Inne­ren selbst syn­the­ti­sie­ren. Vit­amin D beein­flusst die Akti­vi­tät der Andro­gen­re­zep­to­ren und die Andro­ge­ne ihrer­seits üben wie­der­um einen sti­mu­lie­ren­den Ein­fluss auf die Vit­amin- D‑Rezeptoren aus. Außer­dem hemmt Vit­amin D erwie­se­ner­ma­ßen die Metasta­sie­rung bei bereits vor­han­de­nem Pro­sta­ta­kar­zi­nom sowie die Pro­li­fe­ra­ti­on von Prostatazellen.
  • Noch viel For­schung ist not­wen­dig, da bei Pro­sta­ta­krebs­zel­len ein Teil des Vit­amin-D-Mecha­nis­mus noch von ande­ren pro­sta­ta­ty­pi­schen Enzy­men und davon abhän­gig ist, ob es sich bei dem Kar­zi­nom um andro­gen-sen­si­ti­ve Tumor­zel­len han­delt oder nicht.
  • So zeig­te z. B. eine 13 Jah­re andau­ern­de Fol­low-up Stu­die, dass das Risi­ko Pro­sta­ta­krebs zu bekom­men in der Grup­pe jün­ge­rer Män­ner im Alter zwi­schen 40 – 51 Jah­ren bei einem Vit­amin-D-Man­gel (Wer­te unter 20 ng/ml) wesent­lich höher war, als das in der Grup­pe der Älte­ren, wobei auf­fiel, dass der Pro­sta­ta­krebs umso aggres­si­ver wur­de des­to nied­ri­ger die Vit­amin-D-Blut­wer­te waren. So kann man fol­gern, dass Vit­amin D bei jün­ge­ren Män­nern eine höhe­re Schutz­wir­kung hat als bei älte­ren. Den­noch zeigt eine ande­re Stu­die, dass älte­re Män­ner, die sich am wenigs­ten der Son­ne aus­ge­setzt hat­ten, viel frü­her an Pro­sta­ta­krebs erkrank­ten – durch­schnitt­lich im Alter von 67 Jah­ren anstatt erst mit durch­schnitt­lich 72 Jah­ren, wie das bei den­je­ni­gen der Fall war, die sich mehr sonnten.

 

Dosie­rung von Vit­amin D

Es ist eine Tat­sa­che, dass sich im Win­ter in unse­ren Brei­ten­gra­den von Ende Okto­ber bis Ende April auf­grund des Son­nen­ein­strahl­win­kels kein Vit­amin D in unse­rer Haut bil­den kann. Da Sie ver­mut­lich auch im Som­mer nicht vor­ge­sorgt haben, indem Sie ihre Ober­schen­kel und die Ober­ar­me, Ihren Rücken und den Bauch täg­lich und pur der Son­ne ent­ge­gen­ge­streckt haben, bleibt Ihnen, um die Serum­wer­te ent­spre­chend auf­zu­fors­ten, kei­ne ande­re und zuver­läs­si­ge­re Metho­de übrig, als Vit­amin D3 in Form von Kap­seln, Trop­fen oder Tablet­ten täg­lich und meis­tens über einen län­ge­ren Zeit­raum zu sich zu neh­men. Doch wie viel Vit­amin D reicht aus, um wel­chen Serum­wert bzw. wel­ches gesund­heit­li­che Ergeb­nis in Bezug auf Vit­amin D zu erreichen?
Tat­säch­lich ist es schwie­rig eine bestimm­te Dosis für alle als erfolg­reich fest­zu­le­gen, denn in der Glei­chung Per­son + Ein­nah­me = Ergeb­nis gibt es auf­grund der Kör­per­dis­po­si­ti­on und der Lebens­um­stän­de jedes ein­zel­nen gro­ße indi­vi­du­el­le Unter­schie­de und unvor­her­seh­ba­re ‚X‘e, die selbst die Wis­sen­schaft erst zum Teil ent­schlüs­selt hat, beson­ders wenn es sich um nicht so leicht test­ba­re Gen­de­fek­te han­delt, die eine nor­ma­le Vit­amin-D-Akti­vi­tät verhindern.

 

In wel­cher Zeit und bei wel­cher Dosie­rung bei wel­chen Per­so­nen die Serum­blut­wer­te auf wel­che Höhe anstei­gen hängt von dem Zusam­men­spiel vie­ler Fak­to­ren ab: so z. B. vom aktu­el­len Vit­amin-D-Sta­tus vor der Ein­nah­me, vom Kör­per­ge­wicht der Per­son, von der Haut­far­be, ob bestimm­te Krank­hei­ten vor­lie­gen und bestimm­te Medi­ka­men­te ein­ge­nom­men wer­den, die die Wir­kung von Vit­amin D etwa behin­dern. Aber auch von der Jah­res­zeit und Son­nen­ex­po­si­ti­on und von Vit­amin-D-Co-Fak­to­ren wie Kal­zi­um und Magne­si­um. Nicht zuletzt ent­schei­det auch, wel­cher Blut­wert in wel­chem Zeit­in­ter­wall ange­strebt wird.

Offi­zi­el­le Richt­wer­te für Vit­amin D

So erhebt sich die Fra­ge, wonach dann die offi­zi­el­len Richt­wer­te für alle bestimmt wer­den. Dazu schau­en wir uns zunächst die Bedeu­tung eini­ger Dosie­rungs- und Richt­wert­be­zeich­nun­gen an: Vit­amin D wird ent­we­der in win­zi­gen Grö­ßen­ord­nun­gen von Mikro­gramm – nicht zu ver­wech­seln mit Mil­li­gramm! – oder in Inter­na­tio­na­len Ein­hei­ten (IE) oder auf Eng­lisch Inter­na­tio­nal Unit (IU) genannt, in Öltrop­fen, Tablet­ten oder als Pul­ver in Kap­seln ein­ge­nom­men; wobei z. B. 40 IU/IE = 1 μg (Mikrogramm)/1 IU/IE = 0,025 μg sind.

Bei den Dosie­rungs­richt­wer­ten gibt es zahl­lo­se meist aus dem eng­li­schen abge­kürz­te Bezeich­nun­gen, von denen wir hier drei beson­ders beleuch­ten wol­len, da sie für eine auf­ge­klär­te Ein­nah­me am maß­geb­lichs­ten sind:

DRI, die täg­li­che diä­ti­sche Referenzmenge

Da gibt es zum einen den Begriff DRI (die­ta­ry recom­men­ded inta­ke), wel­cher nur ein Schätz­wert ist und die täg­li­che Ein­nah­me­do­sis empfiehlt.

UL, die tole­rier­ba­re Obergrenze

Weit höher lie­gen die Dosis­emp­feh­lun­gen bei der soge­nann­ten tole­rier­ba­ren Ober­gren­ze (UL, tole­ra­ble upper inta­ke level), der für eine Vit­amin-D-Anwen­dung eher von Nut­zen ist. Die­ser legt seit 2012 fest, dass z. B. jeder Erwach­se­ne ohne ärzt­li­che Auf­sicht von behörd­li­cher Sei­te aus über einen sehr lan­gen Zeit­raum getrost 4.000 IE/IU täg­lich zu sich neh­men kann, ohne uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen wie eine Hyper­kalz­ä­mie befürch­ten zu müssen.

Inter­es­sant ist aber, wie der Wert für die Tole­rier­ba­re Ober­gren­ze (UL) von nur 4.000 IE/IU zustan­de kommt:

Als Aus­gangs­wert für den UL-Wert dient näm­lich der soge­nann­te NOA­EL-Wert (no obser­ved adver­se effects level), der die maxi­ma­le täg­li­che Dosie­rungs­grö­ße bezeich­net, bei der abso­lut kei­ne Neben­wir­kun­gen wie Hyper­kalz­ä­mie – gleich­ge­setzt mit Vit­amin-D-Toxi­zi­tät – zu beob­ach­ten sind. Man mer­ke auf, dass die­se neben­wir­kungs­freie Dosis laut ein­hel­li­ger Mei­nung fast aller maß­geb­li­chen Behör­den bei 10.000 IU/IE liegt, wird dann aber mit einem soge­nann­ten Unsi­cher­heits­fak­tor von 2,5 her­un­ter­ge­rech­net, sodass nur noch 4000 IU/IE offi­zi­ell als ein­nah­me­si­che­re Tages­do­sis dekla­riert werden.

Die natür­li­che Tat­sa­che aber, dass unser Kör­per in ca. 30 Minu­ten bei Ganz­kör­per­son­nen­ex­po­si­ti­on 10.000 IE/IU – 20.000 IE/IU ganz von selbst pro­du­ziert ohne sich dabei Gedan­ken zu machen, ob dies nun gif­tig sei oder nicht, wird bei Ein­nah­me­emp­feh­lun­gen von 800 IE für Erwach­se­ne als aus­rei­chend unver­ständ­li­cher Wei­se völ­lig außer Acht gelassen.

Stu­die zu 9.600 IU Vit­amin D/täglich

Eine höchst beach­tens­wer­te unab­hän­gi­ge Stu­die aus dem Jah­re 2011, unter Mit­wir­kung von C. Gar­land, R. Hea­ney, Leo Bag­ger­ly und ande­ren, an der 3.667 Men­schen im Durch­schnitts­al­ter von 51 Jah­ren teil­nah­men, demons­trier­te, dass sich durch eine täg­li­che Ein­nah­me von 9.600 IU Vit­amin D bei 97,5 % aller Betei­lig­ten ein Blut­se­rum­wert von min­des­tens 40 ng/ml errei­chen ließ.

Dar­über hin­aus zeig­te die Stu­die im Detail, dass es vom Vit­amin- D‑Ausgangsserumwert abhängt, wie sich die Serum­an­stiegs­kur­ve bei gleich­ho­her Dosis in vivo beim einem Durch­schnitts­men­schen ver­hält. War z. B. der Aus­gangs­wert 10 ng/ml, dann ver­hal­fen 1.000 zuge­führ­te Inter­na­tio­na­le Ein­hei­ten Vit­amin D zu einem Anstieg von 11 ng/ml. Lag der Serum­aus­gangs­wert bei 30 ng/ml, so stieg die­ser um 8 ng/ml pro 1.000 IE zuge­führ­tem Vit­amin D und bei Start­wer­ten um 90 ng/ml lag der Anstieg nur noch bei 1,6 ng/ml pro 1.000 IE. So muss der Kör­per wohl über einen natür­lich ein­ge­bau­ten Mecha­nis­mus ver­fü­gen, um sich auto­ma­tisch vor einem exor­bi­tan­ten Serum­an­stieg und damit vor Toxi­zi­tät von rela­tiv hohen Dosen zu schützen.

Durch die Ergeb­nis­se die­ser Stu­die wur­de auch fest­ge­stellt, dass selbst bei täg­li­cher Ein­nah­me in Grö­ßen­ord­nun­gen von 40.000 IU durch­schnitt­lich nur Serum­wer­te unter 200 ng/ml ent­stan­den und somit auch bei die­sen Ein­nah­me­men­gen kei­ne Vit­amin-D-Toxi­zi­tät fest­zu­stel­len war. Die­se scheint erst bei mona­te­lan­ger täg­li­cher Ein­nah­me von 50.000 IU (1.250 μg) auf­zu­tre­ten mit anfäng­li­chen Sym­pto­men wie über­mä­ßi­gem Durst, Appe­tit­lo­sig­keit, Metall­ge­schmack im Mund, Müdig­keit, Gewichts­ver­lust, Erbre­chen etc., die aber rasch abklin­gen, wenn Vit­amin D abge­setzt wird.

Fazit zu Vit­amin D

Auch wenn das Son­nen­hor­mon für die meis­ten von uns kei­ne Schat­ten­sei­ten hat, ist es bes­ser, vor Ein­nah­me­be­ginn sei­ne Blut­wer­te zu tes­ten und anschlie­ßend, ange­passt an Alter, Kör­per­dis­po­si­ti­on, ander­wei­ti­ge Medi­ka­men­ten­ein­nah­me, Jah­res­zeit und dem ange­streb­ten Ergeb­nis, die ent­spre­chen­de Dosis und den Ein­nah­me­zeit­raum fest­zu­le­gen. Rat­sam ist es, sei­nen Wert dann noch­mals ent­we­der nach 3 oder 6 Mona­ten zu tes­ten, um zu sehen, in wel­chem Maße der eige­ne Kör­per Vit­amin D auf­ge­nom­men hat, um danach eine neue indi­vi­du­el­le Dosis festzulegen.

Auch wenn jeder Erwach­se­ne und Jugend­li­che ohne Risi­ko mit 4.000 IU Vit­amin D begin­nen kann, was in jedem Fal­le emp­feh­lens­wert ist, so soll­ten Sie als nun auf­ge­klär­ter Vit­amin D Insi­der, anstatt im Dunk­len zu tap­pen, sich zur Anfangs­eva­lu­ie­rung den fach­li­chen Rat eines auf­ge­schlos­se­nen Heil­prak­ti­kers oder Arz­tes ein­ho­len und aktiv zunut­ze machen. So gelingt die Sup­ple­men­tie­rung am effek­tivs­ten und das gewünsch­te Ergeb­nis stellt sich umso schnel­ler ein je geziel­ter Sie vorgehen.

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Vitamin D Heft Neue Wege zur Gesundheit
Kategorien: Haut, Immunsystem und Vitamine.