Der mensch­li­che Kör­per:
Ein Para­dies für Parasiten

Parasiten im menschlichen Körper

Der Mensch hat Para­si­ten, seit er exis­tiert – und länger.

Autor: Dr. med. Adri­an M. Stoenescu

Schon unse­re Vor­fah­ren und Vor­vor­fah­ren hat­ten Para­si­ten = Wür­mer = Schma­rot­zer = Pro­fi­teu­re. Para­si­ten sind immer bei uns, sor­ry … in uns. Sie las­sen sich unge­be­ten und unge­niert häus­lich in uns nie­der, ohne dass wir es bemer­ken. Ein guter Grund, Bekannt­schaft mit ihnen zu machen. Oder ekeln Sie sich vor Para­si­ten? Dazu besteht kein Grund. Para­si­ten sind ein Teil der Natur. Und vor der ekeln Sie sich doch auch nicht, oder?

Natür­li­che Sym­bio­se Mensch & Parasiten?

Das Ver­hält­nis des Men­schen zu sei­nen Para­si­ten ist immer noch eher fros­tig. Man kennt Viren und Bak­te­ri­en. Längst ist bekannt, dass jeder von uns zum Bei­spiel Her­pes-Viren in sich trägt und unser Darm „gute und schlech­te“ Bak­te­ri­en hat. Aber wer redet über unse­re ande­ren Mit­be­woh­ner, die Para­si­ten? War­um spricht nie­mand dar­über? Die Ant­wort auf die­se Fra­ge lie­fe­re ich Ihnen etwas spä­ter. Bis hier­her so viel: Im „Hotel Mensch“ kön­nen unzäh­li­ge und ver­schie­de­ne Gäs­te gleich­zei­tig woh­nen. Aus Sicht der Para­si­ten ist der mensch­li­che Kör­per ein nahe­zu idea­ler Gast­ge­ber. In die­sem Arti­kel ler­nen Sie Ihre Gäs­te bes­ser kennen.

Viel­leicht fra­gen Sie sich, war­um ein Anäs­the­sist, Schmerz­me­di­zi­ner und Natur­heil­kund­ler einen Arti­kel zum The­ma „Para­si­ten“ schreibt? Frü­her hat­te auch ich ein eher distan­zier­tes Ver­hält­nis zu Para­si­ten, oder bes­ser: Ich wuss­te – trotz Medi­zin­stu­di­um – nicht wirk­lich viel über Para­si­ten. Das hat sich grund­le­gend geän­dert. Inzwi­schen habe ich den Abscheu vor Para­si­ten ver­lo­ren. Ich habe sogar eine rich­ti­ge Lei­den­schaft für die­se intel­li­gen­ten Krea­tu­ren ent­wi­ckelt. Wie das kam? Para­si­ten haben mei­ne Mut­ter getö­tet und mei­ne Frau schwer krank gemacht. Ich will Ihnen mei­ne Geschich­te erzählen.

Ein Lei­dens­weg und ein hilf­lo­ser Arzt

Mei­ne Mut­ter ken­ne ich seit über 40 Jah­ren. Bereits in mei­ner Stu­di­en­zeit in Buka­rest stör­te mich ihr tro­cke­ner Hus­ten beim Ler­nen. Der Hus­ten war nicht stän­dig, kehr­te aber regel­mä­ßig zurück, ob Som­mer oder Win­ter. Mei­ne Mut­ter, eine eher intro­ver­tier­te Frau, war nie eine Arzt­gän­ge­rin. Sie akzep­tier­te den Hus­ten, „weil es so ist.“ Und ich als jun­ger Stu­dent auch. Manch­mal dach­te ich, der Hus­ten ist sicher ein Zei­chen von Ner­vo­si­tät. Irgend­wann berich­te­te mei­ne Mut­ter über Unver­träg­lich­kei­ten, meist nach fet­ten Spei­sen. „Es ist bestimmt die Gal­le“, sag­te sie, nahm Bus­co­pan oder ein Gal­len­mit­tel, was dann auch wirk­lich half. Ihre zuneh­men­de Müdig­keit (sie schlief bereits ab 20.00 Uhr vor dem Fer­sens­eher ein) beun­ru­hig­te sie nicht son­der­lich, da sie stets sehr früh auf­wach­te. Mit dem Medi­zin­stu­di­um, dem Stu­den­ten­le­ben und mir beschäf­tigt, habe ich all das gar nicht so rich­tig wahrgenommen.

Unan­ge­neh­mer Mundgeruch

Ich ging zur Fach­arzt­aus­bil­dung nach Deutsch­land, tele­fo­nier­te aber ein­mal pro Woche mit mei­ner Mut­ter. Sie ver­mied es, mir von ihren Beschwer­den zu erzäh­len. Alles war gut und dem Alter ent­spre­chend. Das war von 1983 bis 2000. Bei einem ihrer Besu­che beob­ach­te­te ich ein wei­te­res Sym­ptom – zu dem wei­ter­hin anhal­ten­den Hus­ten und der Abend­mü­dig­keit: Mund­ge­ruch. Extrem unan­ge­nehm für ande­re, aber nicht für sie selbst. Man kann sich ja bekann­ter­ma­ßen selbst nicht rie­chen. Pfef­fer­minz­bon­bons und Besu­che beim Zahn­arzt hal­fen vor­über­ge­hend. Ein Gesund­heits­check bei einem Inter­nis­ten zeig­te Zys­ten in der Leber und Lun­ge. „Wahr­schein­lich alt und abge­kap­selt, bestimmt nicht krebs­ar­tig“, sag­te mei­ne Mut­ter. „Die Mut­ter hat den Krieg durch­ge­macht, viel­leicht auch eine alte Tuber­ku­lo­se“, sag­te der Kol­le­ge selbst­si­cher, da auch alle Rou­ti­ne-Labor­wer­te im Norm­be­reich waren. Ahnungs­los schick­te ich sie wie­der nach Rumä­ni­en. Wir tele­fo­nier­ten wei­ter ein­mal pro Woche.

Mas­si­ve Rückenschmerzen

Im Som­mer 2007 rief die Nach­ba­rin mei­ner Mut­ter heim­lich an (mei­ne Mut­ter hat­te es ihr strikt ver­bo­ten!) und teil­te mit, es gin­ge mei­ner Mut­ter sehr schlecht, sie wäre blass und hät­te mas­si­ve Rücken­schmer­zen, woll­te mich aber damit nicht beläs­ti­gen. Der Haus­arzt ver­schrieb ihr Diclo­fe­nac gegen Rheu­ma (!) und eine Vol­ta­ren­sal­be gegen Schmer­zen. Das war selbst der lie­ben Nach­ba­rin zu viel. Sie rief an, damit ich eine Lösung für mei­ne Mut­ter fän­de, da ich schließ­lich Arzt sei, auch wenn uns 2.500 km trenn­ten. Ein Flug nach Deutsch­land wur­de gebucht, ein MRT der Len­den­wir­bel­säu­le (wegen der extre­men Rücken­schmer­zen) wur­de sofort ver­an­lasst – und tat­säch­lich: ein Band­schei­ben­vor­fall! Aber die Schmerz­an­ga­ben mei­ner Mut­ter pass­ten über­haupt nicht zu dem Befund. Das war mir durch mei­ne inzwi­schen 15-jäh­ri­ge Arbeit in der Schmerz­the­ra­pie klar. Auch die von mir sofort begon­ne­ne High­tech-Schmerz­be­hand­lung (ein­schließ­lich Mor­phin­ka­the­ter am Rücken­mark) schlug fehl bzw. zeig­te kei­ner­lei Wirkung.

Stel­len Sie sich die Situa­ti­on vor: Der Schmerz­me­di­zi­ner kann die Schmer­zen der eige­nen Mut­ter nicht in den Griff bekom­men. Es war schreck­lich! Ganz ent­setz­lich! Letzt­end­lich – nach 2 Wochen Qual auf bei­den Sei­ten – däm­mer­te mir, dass etwas weit­aus Gra­vie­ren­de­res als ein Band­schei­ben­vor­fall dahin­ter ste­cken muss­te. Es war der Darm! Ein sehr bös­ar­ti­ger Krebs des Cae­cums (Über­gang Dünn­darm-Dick­darm), der ope­riert und dann che­mo­the­ra­piert wer­den muss­te. Die Bemü­hun­gen der Uni­ver­si­tät Düs­sel­dorf waren erfolg­reich. Mei­ne Mut­ter erhol­te sich zuse­hends. Ich unter­stütz­te sie natur­heil­kund­lich mit vie­len Nah­rungs­er­gän­zun­gen und stand ihr zur Sei­te, so dass sie schließ­lich sta­bil und glück­lich wie­der in die Hei­mat rei­sen konnte.

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Wie vie­le ande­re Men­schen auch glaub­te sich mei­ne Mut­ter wie­der voll­stän­dig gesund und tat, was sie immer getan hat­te, sie pfleg­te ihre bedürf­ti­ge Schwes­ter, half ehren­amt­lich in der Kir­che, in der Nach­bar­schaft und im Alten­heim. Und sie ernähr­te sich gesund, „nur frisch vom Markt.“ Ich selbst war glück­lich und erleich­tert und ver­gaß lang­sam die Wochen, wäh­rend der wir um ihre Gesund­heit hat­ten ban­gen müs­sen. Nach ein­ein­halb Jah­ren fing die gesam­te Geschich­te von vor­ne an. Da muss also, so mei­ne Ver­mu­tung, noch eine ande­re Ursa­che vor­ge­le­gen haben, die die nach­hal­ti­ge Hei­lung erschwerte. 

Nur dass die­ses Mal weder die Ope­ra­tio­nen noch die anschlie­ßen­de Bestrah­lung irgend­et­was bewerk­stel­li­gen konn­ten. Mei­ne Mut­ter starb am 10. Janu­ar 2010, ohne dass ich die wirk­li­che Ursa­che je gefun­den habe.

Der Mensch hat drei Wege, klug zu handeln:

ers­tens durch Nach­den­ken, das ist der Edelste,

zwei­tens durch Nach­ah­men: das ist der Leichteste,

drit­tens durch Erfah­rung, das ist das Bit­ters­te.Kon­fu­zi­us

Ich bin den drit­ten Weg gegan­gen. Er war anstren­gend, er war hart, er war bit­ter. Und ich habe mei­ne Lek­ti­on gelernt. Aber der Weg war noch nicht ganz zu Ende.

Urlaub im Paradies?

Nach den vie­len Stra­pa­zen mit mei­ner Mut­ter, der Pra­xis, der Reno­vie­rung unse­res Hau­ses hat­te mei­ne Frau die Idee, einen ganz beson­de­ren Urlaub zu machen: in der Kari­bik. Sie buch­te alles selbst und über­rasch­te mich an einem schö­nen Früh­lings­tag mit den bei­den Tickets in der Hand. Baha­mas. Nas­sau. Wow! Ein Para­dies! Wir konn­ten es vor Unge­duld kaum erwar­ten. Erst im Flug­zeug erfuhr ich, dass wir First Class flie­gen. Der Traum war per­fekt! Am Flug­ha­fen in Nas­sau hol­te uns ein (alter!) Rolls Roy­ce ab. Der Urlaub am Meer konn­te beginnen.

Rück­rei­se mit Begleitung

In den zwei Wochen haben wir es uns gut gehen las­sen: Lan­ge Spa­zier­gän­ge (natür­lich bar­fuß!) am Strand, loka­le Spe­zia­li­tä­ten … Eine para­die­si­sche Welt, mei­nen Sie? Nicht wirk­lich. Mei­ne Frau bekam aus dem Nichts plötz­lich Fie­ber und einen Juck­reiz an bei­den Bei­nen. Sie kratz­te, kratz­te und kratz­te sich blu­tig. Anti­bio­ti­ka und All­er­gie­creme hal­fen nicht. So stie­gen wir wie­der in den (alten) Rolls Roy­ce Rich­tung Flug­ha­fen. Bereits im Flug­zeug bekam sie einen tro­cke­nen Hus­ten –die Luft in den lan­gen Inter­con­ti­nen­tal-Flü­gen ist nicht unbe­dingt för­der­lich für die Gesund­heit, selbst wenn man in der First Class sitzt und ver­wöhnt wird. Der Hus­ten ver­schlim­mer­te sich in den fol­gen­den Tagen bzw. Näch­ten extrem. Hin­zu kamen Schmerz­zu­stän­de mus­ku­lä­rer Natur am gan­zen Kör­per. Alles, was ihr die Apo­the­ke, der lie­be HNO-Arzt um die Ecke und ich selbst gege­ben hat­ten, war „für die Katz“. Nichts half und auch ich konn­te nachts nicht mehr schlafen.

Bekann­te Sym­pto­me – Ursa­che im Dunkeln

Drei Sym­pto­me: tags­über Juck­reiz, nachts Hus­ten und die gan­ze Zeit Mus­kel­schmer­zen. Eine tol­le Kom­bi­na­ti­on! Kei­ner fand die Ursa­che, weder der Haut­arzt, der bes­te Pro­fes­sor unse­rer Stadt, der ihr gegen „Sand­flö­he“ eine cor­ti­son­hal­ti­ge Sal­be gege­ben hat­te, noch das Tro­pen­in­sti­tut oder die Haut­kli­nik der Uni­ver­si­tät Düs­sel­dorf. Kei­ner konn­te eine Dia­gno­se stel­len und sie ver­ab­schie­de­ten mei­ne Frau mit den Wor­ten: „Wir wis­sen nicht was Sie haben, viel­leicht ist es die Krät­ze …“ O. k.

Mein Ver­dacht: „Para­si­ten“

Krät­ze, Sand­flö­he … das sind doch Para­si­ten, dach­te ich mir und erin­ner­te mich, dass ich vor Jah­ren einen Vor­trag dar­über gehört hat­te. Den Refe­ren­ten kann­te ich sogar, wir waren gemein­sam im Arbeits­kreis NRW „Elek­tro­aku­punk­tur nach Dr. Voll –EAV“.

Ich rief ihn an, erklär­te ihm die Sym­pto­me. Mitt­ler­wei­le stan­den „nur noch“ der Hus­ten und die Mus­kel­schmer­zen im Vor­der­grund. Er sag­te mir nach einer Minu­te: „Adri­an, das passt alles zu einem Lar­ven­hus­ten. Ja, ein Asca­ri­den­hus­ten, ver­ur­sacht durch Para­si­ten­lar­ven, die drei Wochen durch den gesam­ten Kör­per ein­schließ­lich der Lun­ge wan­dern. Schi­cke dei­ne Frau mor­gen Mit­tag zu mir. Ich tes­te sie (mit der EAV-Metho­de nach Dr. Voll. Anm. d. A.).“ Und tat­säch­lich, er dia­gnos­ti­zier­te mit Hil­fe der Elek­tro­aku­punk­tur den Faden­wurm­be­fall (Asca­ri­dio­se und Tri­chi­no­se) und leg­te dann die erfor­der­li­che The­ra­pie mit dem Wurm­mit­tel Ver­m­ox – nach einem Spe­zi­al­sche­ma – fest. Bereits in der zwei­ten Nacht konn­te mei­ne Frau (und auch ich) nach Mona­ten zum ers­ten Mal wie­der ruhig schla­fen. Der Spuk war vorbei.

Das Ende der Odyssee

Die­ses Ereig­nis hat mich sehr beein­druckt, vor allem die Leich­tig­keit der Dia­gnos­tik (Sym­pto­me und Test­ver­fah­ren). Da, wo über Wochen zahl­rei­che Spe­zia­lis­ten und teu­re Blut­un­ter­su­chun­gen ver­sagt hat­ten, gab es offen­bar eine ein­fa­che und siche­re Metho­de, die Ursa­che zu erken­nen. Der gan­ze Hor­ror bis zur ent­schei­den­den Dia­gno­se hat sechs Mona­te gedauert.

Ursa­chen­me­di­zin

Nach die­ser lan­gen Odys­see habe ich begon­nen, zahl­rei­che Aus­bil­dun­gen rund um Para­si­ten und deren Behand­lung zu machen. Ich woll­te die Krank­heit namens „Para­si­to­se“ oder – wie der Volks­mund sagt – „Wurm­be­fall“, end­lich verstehen.

Herr Dok­tor, wie kom­men Sie auf Würmer?“

Wir leben doch nicht in Afri­ka, son­dern in Deutsch­land! Wie kom­men Sie auf Wür­mer?“, wer­de ich von mei­nen Pati­en­ten oft gefragt. Nun ja, ich kann nicht täg­lich die gan­ze Geschich­te erzäh­len, höchs­tens kur­ze Aus­schnit­te. Aber so kom­me ich auf Wür­mer. Und, um auf den wei­sen Kon­fu­zi­us zurück­zu­kom­men, ich möch­te mei­nen Pati­en­ten gern den bit­te­ren Weg der Erfah­rung ersparen.

Wie aus einem Anäs­the­sis­ten und Schmerz­me­di­zi­ner ein Para­si­ten­spe­zia­list wird

Wie ging ich vor? Wie ist die Situa­ti­on in dem hoch ent­wi­ckel­ten deut­schen Land? Gibt es Bücher dazu? Dem Inter­net sei Dank habe ich schnell Lite­ra­tur gefun­den und mir einen Über­blick ver­schafft. All die­se Bücher erwäh­ne ich am Ende des Arti­kels im Lite­ra­tur­ver­zeich­nis. Aus­schlag­ge­bend aber war mei­ne hoch­ver­ehr­te Kol­le­gin und EAV-Pio­nie­rin Frau Dr. Ingrid Fonk aus Tutz­ing. Eine wah­re Revo­luz­ze­rin auf die­sem Gebiet. Per­sön­li­che Gesprä­che und ihr Buch „Darm­pa­ra­si­to­se in der Human­me­di­zin“ haben mich schnell auf die rich­ti­ge Bahn geführt.

87 Dia­gno­se­schlüs­sel zur Parasitologie

Das Arzt­pro­gramm im Com­pu­ter mei­ner Pra­xis habe ich eben­falls „befragt“ und ich erfuhr, dass es sage und schrei­be kas­sen­mä­ßig 87 Ver­schlüs­se­lungs­dia­gno­sen zum The­ma Para­si­ten und Para­si­ten­schmerz gibt. Ein Hammer!

Habe ich die gan­ze Zeit geschlafen?

  • Ner­ven­schmer­zen (Poly­neu­ro­pa­thie),
  • Gelenk­schmer­zen (Arthri­tis),
  • Mus­kel­schmer­zen (Myo­pa­thien),
  • Muskelentzündungen(Myositis),
  • Wir­bel­säu­len­schmer­zen (Spon­dy­lo­pa­thie).
  • Spie­len Para­si­ten bei der Fibro­my­al­gie (Ganz­kör­per­schmer­zen) auch eine Rolle?

All die­se Dia­gno­sen sind tag­täg­li­che „Arbeit“ in mei­ner Schmerz­pra­xis! Bis dahin hat­te ich gedacht, dass Para­si­ten eher in Alb­träu­men vor­kom­men – und nicht in der Arztpraxis.

Schau­ta­fel mensch­li­cher Parasiten

Parasiten des menschlichen Körpers

Die Para­si­to­lo­gie. Ein Stief­kind der (Human)Medizin

War­um wuss­te ich und wis­sen bis heu­te vie­le mei­ner Kol­le­gen nichts davon? Die Ant­wort ist ver­blüf­fend ein­fach. Das Fach „Para­si­to­lo­gie“ im 3. Semes­ter des Medi­zin­stu­di­ums hat­te kei­ne wirk­li­che Bedeu­tung, war eher als eine Art „medi­zi­ni­sche Zoo­lo­gie“ ange­se­hen, war eher läs­tig und befremdlich.

Seit dem Stu­di­um hat kei­ner mehr an Para­si­ten oder Para­si­ten­be­fall gedacht. Aus­nah­me sind Hun­de- und Kat­zen­be­sit­zer. Denn in der Tier­me­di­zin spielt das Wis­sen über Para­si­ten eine sehr gro­ße Rol­le. Ich selbst habe immer Spaß, wenn ich mei­ne Pati­en­ten befra­ge, ob sie den eige­nen Hund ent­wurmt haben? Die Ant­wort ist immer posi­tiv: „Ja, natür­lich!“ Mei­ne nächs­te Fra­ge ist, ob sie sich selbst schon ein­mal ent­wurmt haben? Man lebe doch mit dem Tier unter einem Dach. Die Ant­wort ist immer nega­tiv. Letzt­lich stim­men die Pati­en­ten mir dann doch fast aus­nahms­los zu: „Ja, Sie haben Recht. So habe ich das bis­her noch nie gesehen.“

Aus­ge­bil­de­te Para­si­to­lo­gen sind selten

Selbst in Para­si­to­lo­gie aus­ge­bil­de­te Labor­ärz­te sind sel­ten. In Deutsch­land hat Labor­dia­gnos­tik grund­sätz­lich einen sehr hohen Stel­len­wert: Fin­det man nichts im Labor, gibt es kei­nen The­ra­pie­an­satz! Außer­dem gibt es bei Para­si­ten (noch?) kei­ne aus­sa­ge­fä­hi­gen Dia­gnos­tik­ver­fah­ren, wie bei ande­ren Krank­hei­ten, weil die­se Krea­tu­ren unglaub­lich raf­fi­niert sind. Sie ent­zie­hen sich ein­fach dem übli­chen Labor­nach­weis. Gegen Bak­te­ri­en und Viren kann unser Immun­sys­tem Anti­kör­per (Abwehr­kräf­te) bil­den. Gegen Para­si­ten nicht. Das heißt, wir kön­nen uns jeder­zeit und neu infi­zie­ren, wenn wir nicht genug aufpassen.

Grund­sät­ze des Parasitismus

Die mensch­li­che Gesund­heit wird von zahl­rei­chen (Mikro-)Organismen wie Viren, Bak­te­ri­en, Pil­zen und Para­si­ten bedroht. Ein Para­sit ist ein Orga­nis­mus, der für die Erfül­lung sei­nes natür­li­chen Ent­wick­lungs­zy­klus‘ ein ande­res Lebe­we­sen braucht. Medi­zi­nisch heißt das Symbiose.

Der Wirt zahlt die Zeche!

Machen wir uns nichts vor, Para­si­ten sehen uns ledig­lich als zwei­bei­ni­gen Wirt, ein Nah­rungs- und Trans­port­mit­tel, das sie zum Über­le­ben brau­chen. Apro­pos Über­le­ben, die­se Krea­tu­ren kön­nen tat­säch­lich pro­blem­los unser gesam­tes Immun­sys­tem aus­schal­ten oder so nar­ren, dass das Immun­sys­tem den „Gast“ für harm­los hält. Somit schaf­fen Para­si­ten eine Patt-Situa­ti­on mit dem Kör­per, getreu dem Mot­to: „Du lässt mich leben und ich las­se dich auch leben.“ Eine klas­si­sche Sym­bio­se. Lei­der kann sich die­ses „har­mo­ni­sche“ Ver­hält­nis Para­sit – Wirt jeder­zeit durch Infek­tio­nen, Unfäl­le, Stress usw. ver­än­dern – und plötz­lich wer­den die Para­si­ten unru­hig, sprich: aggres­siv. Das kann sich durch plötz­li­che, anfalls­ar­ti­ge Sym­pto­me jed­we­der Art zei­gen. Mehr dar­über später.

Das Geheim­nis der Para­si­ten ist die Navi­ga­ti­on. Das bes­te GPS ist nichts im Ver­gleich mit dem Ortungs­sys­tem eines Para­si­ten. Der mensch­li­che Kör­per ist kein stil­ler Oze­an, in dem man ruhig navi­gie­ren kann, son­dern eine raue Welt, ein geschlos­se­ner Raum, in dem Flüs­sig­kei­ten wir­beln und schwap­pen und an jeder Ecke Gefah­ren dro­hen. Para­si­ten schaf­fen es trotz­dem, jah­re- und jahr­zehn­te­lang in uns zu überleben.

Die gene­ti­sche Spra­che der Säugetiere

Para­si­ten „spre­chen“ die gene­ti­sche Spra­che der Säu­ge­tie­ren und Pflan­zen, sie beherr­schen das Voka­bu­lar der Hor­mo­ne und Neu­ro­trans­mit­ter. Sie „arbei­ten“ mit Hil­fe eines bio­che­mi­schen Dro­gen­sor­ti­ments und schaf­fen es locker, sich in aller Öffent­lich­keit zu ver­ste­cken, zum Bei­spiel direkt in den Immun-Fress­zel­len des Kör­pers. Und wer wür­de sie aus­ge­rech­net da suchen? Para­si­ten machen den Wirt leich­ter angreif­bar. Oder sie locken ihn auf die fal­sche Fähr­te, wie die para­si­tär befal­le­nen Rat­ten, die direkt ins Maul der Kat­ze „geschickt wer­den“, damit sie gefres­sen wer­den … und die Para­si­ten damit den End­wirt (die Kat­ze näm­lich) erreicht haben.

Para­si­ten fin­den immer die Schwach­stel­len in der Ver­tei­di­gung ihres Wirts und nut­zen sie zum eige­nen Vor­teil. Der Para­sit ist der Pup­pen­spie­ler. Der Wirt sei­ne Marionette.

Para­si­ten trei­ben die Evo­lu­ti­on durch geschlecht­li­che Fort­pflan­zung vor­an. Die Männ­chen sind immer selbst para­si­tär befal­len. Ihnen bleibt bei allem Wider­stand gegen den eige­nen Befall aber genug Ener­gie, um gesun­de Gene an die Weib­chen abzu­ge­ben. Ob Para­si­ten zum Schluss ihre Wir­te ver­scho­nen oder töten, hängt davon ab, ob sie ihr evo­lu­tio­nä­res Ziel errei­chen konn­ten: die Fortpflanzung.

Aber ich will nicht nur schlecht über Para­si­ten reden. Para­si­ten sind näm­lich auch ein Zei­chen für ein intak­tes Öko­sys­tem. Sie sind öko­lo­gi­sche Wäch­ter und haben auch eine Schutz­funk­ti­on im Kör­per. Ich den­ke bei­spiels­wei­se an das Ein­spei­chern von Schwer­me­tal­le, Schutz vor All­er­gien u.v.m..

Glo­ba­li­siert und multikulturell

Es mag Sie über­ra­schen, aber im Ver­gleich zu unse­ren Vätern hat es noch kei­ne Gene­ra­ti­on gege­ben, die sich den Gefah­ren einer Para­si­to­se der­art aus­ge­setzt hat, wie die heu­ti­ge. Ich spre­che nicht von iPho­ne oder Face­book. Den­ken Sie ein­fach an den extre­men Tou­ris­mus in war­me Län­der. Tür­kei, Nord-Afri­ka, die Kana­ri­schen Inseln sind nur eini­ge Flug­stun­den von Deutsch­land ent­fernt. Und wir sind eine mul­ti­kul­tu­rel­le Gesell­schaft gewor­den mit einer Viel­zahl hier leben­der Aus­län­der aus – medi­zi­nisch gespro­chen – „durch­seuch­ten“ Gebie­ten: Der Bal­kan, das ehe­ma­li­ge Jugo­sla­wi­en, die Tür­kei, Russ­land. Und einem Para­si­ten ist es ziem­lich egal, ob er in einem asia­ti­schen oder einem euro­päi­schen Kör­per Nah­rung findet.

Die Hal­tung von Haus­tie­ren hat mitt­ler­wei­le his­to­ri­sche Aus­ma­ße erreicht: Kaum ein Haus­halt mit Kind ohne ein Haus­tier! Ein Pati­ent von mir, der klei­ne 12-jäh­ri­ge Luca, wünsch­te sich zu Weih­nach­ten mon­go­li­sche Wüs­ten­renn­mäu­se, die von sei­nem Vater direkt aus Asi­en impor­tiert wur­den. Luca bekam gleich drei davon.

Auch unse­re Ess­ge­wohn­hei­ten haben sich ver­än­dert. Uns schme­cken Sushi, Car­pac­cio, Tar­tar, Steaks medi­um gebra­ten – oder sogar blu­tig. Vie­le die­ser Nah­rungs­mit­tel wer­den per Fracht­schiff nach Deutsch­land impor­tiert. Auf der ande­ren Sei­te gibt es immer mehr gesund­heits­be­wuss­te Men­schen, die alles unge­spritzt und unbe­han­delt frisch vom Markt kau­fen und essen. Die­se Men­schen kau­fen zwar kei­ne Insek­ti­zi­de oder Her­bi­zi­de mehr, aber Para­si­ten sind sozu­sa­gen im Preis inbegriffen.

Alles hat sei­nen Preis

Der Tri­but des moder­nen Lebens, Umwelt, Ernäh­rung, che­mi­sche Medi­ka­men­te und Toxi­ne ist ein schwa­ches Immun­sys­tem. So haben Para­si­ten, aber eben­so Bak­te­ri­en und Viren, leich­tes Spiel. Die Glo­ba­li­sie­rung führt qua­si zu einer Tur­bo­ver­brei­tung aller mög­li­chen Din­ge, auch der Para­si­ten. Ein Wurm, den es bis­her nur in Süd­ost­asi­en gab, kann mor­gen schon in einer Fisch­kis­te mit dem Flug­zeug in New York lan­den oder in ein paar Wochen mit dem Con­tai­ner­schiff in Ham­burg vor Anker gehen. Die Gren­zen für Para­si­ten sind längst aufgehoben.

Para­si­ten in Deutsch­land. Sind wir nicht sau­ber genug?

An die­ser Stel­le möch­te ich Ihnen aber zunächst ein­mal sagen, dass Para­si­ten­be­fall kei­ne Schan­de ist und weni­ger mit Ihrer per­sön­li­chen Hygie­ne zu tun hat als viel­mehr mit den all­ge­mei­nen Hygie­ne­be­din­gun­gen im jewei­li­gen Land. Also bit­te kei­ne Scham­ge­füh­le, wenn Sie den Ver­dacht auf Para­si­ten haben. Suchen Sie einen Arzt auf (der davon gehört hat oder sich aus­kennt). Es gibt vie­le und gute Medi­ka­men­te gegen Para­si­ten. Aber dar­über reden wir später.

Para­si­ten­ar­ten

Es gibt etwa 35 ver­schie­de­ne Para­si­ten, die auf das „Hotel Mensch“ ange­wie­sen sind: 18 Wür­mer, 10 Ein­zeller (Pro­to­zoen) und 6 Blut­sauger. Man­che von ihnen sind Dau­er­gäs­te, ech­te Men­schen­pa­ra­si­ten, ande­re para­si­tie­ren zufäl­lig, wenn es sich gera­de so ergibt, beim „Hotel Mensch“ vor­bei­zu­kom­men, weil sie meist im Frei­en leben. Wie­der­um ande­re sind die Oppor­tu­nis­ten, die gedul­dig und brav auf die rich­ti­ge Gele­gen­heit zur Ver­meh­rung warten.

Die Beschrei­bung eini­ger Para­si­ten erspa­re ich Ihnen bewusst, dafür gibt es 400 Sei­ten Bücher vol­ler Ein­zel­hei­ten. Nur weil die meis­ten mei­ner Pati­en­ten glau­ben, Para­si­ten wären meter­lan­ge Gebil­de, die auf ekli­ge Art und Wei­se selbst­stän­dig aus dem Darm hüp­fen, möch­te ich hier Klar­heit schaf­fen. Die­se gro­ßen „Taglia­tel­le“, die man mit blo­ßem Augen sieht, sind Band­wür­mer (Tae­niae), mehr nicht. Lei­der sieht man die ande­ren Para­si­ten­ty­pen ohne Mikro­skop gar nicht. Ich spre­che hier von den Gat­tun­gen der Faden­wür­mer (Spul­wür­mer), der Egel (Saug­wür­mer) und der Urtier­chen (Pro­to­zoen). Sehr, sehr kom­pli­ziert, nicht wahr? Leich­ter zu ver­ste­hen wäre, wenn ich Ihnen ver­ra­te, dass es, je nach Ansied­lungs­or­gan, Leber‑, Lungen‑, Herz‑, Bauchspeicheldrüsen‑, Gehirn- oder Darm­wür­mer gibt, die ent­spre­chen­de Sym­pto­me beim Men­schen verursachen.

Per­sön­lich fin­de ich am häu­figs­ten Asca­ri­den (Faden­wür­mer), Tae­ni­en vom Schwein (Band­wür­mer) und Amö­ben (Pro­to­zoen). Auch Para­si­ten in unse­rem Kör­per befin­den sich – wie alle Lebe­we­sen – stän­dig in ver­schie­de­nen Lebens­pha­sen: Eier, Lar­ven, Erwach­se­ne, Grei­se, was die The­ra­pie ziem­lich verkompliziert.

Infek­ti­ons­we­ge

Die meis­ten para­si­tä­ren Infek­tio­nen bei Men­schen ent­ste­hen im Aus­land. Aber wie infi­zie­ren wir uns denn genau?

  1. Direk­ter kör­per­li­cher Kontakt:
    Mensch -> Mensch, Tier, Insekt -> Mensch
    Haus­tie­re: Hun­de, Kat­zen und ande­re Haus­tie­re. „Da steckt der Wurm drin!“
    Men­schen: Klein­kin­der im Kin­der­gar­ten (oral-faeca­ler Weg), Endo­sko­pe für Darm-Magen­spie­ge­lung. (Ach­tung: Die übli­chen Des­in­fek­ti­ons­mit­tel töten alles … außer Parasiten!)
  2. Kon­ta­mi­nier­te Lebensmittel:
    a) Trink­was­ser (Chlor tötet kei­ne Para­si­ten), Sala­te, Obst und Gemü­se (die mit die­sem Was­ser gewa­schen wer­den oder aus Anbau­ge­bie­te mit tie­ri­scher oder mensch­li­cher Düngung
    stam­men), Eiswürfel;
    b) Rohe Nah­rung: Fleisch: Rind und Schwein (Steaks, Tartar,
    Car­pac­cio); Fisch (Sushi, Tar­tar); Früch­te asia­ti­scher Her­kunft; Roh­milch (beliebt ist der Kin­der­ur­laub auf dem Bauernhof!)
  3. Kon­ta­mi­nier­te Plätze:
    Sand­käs­ten, Rasen, Cam­ping- und Rast­plät­ze, Sandstrände;
  4. Infi­zier­ter Staub:
    Land­wirt­schaft, Kli­ma­an­la­gen, Stofftiere;
  5. Insek­ten:
    Flie­gen, Flö­he, Mücken;
  6. Rei­sen in tro­pi­sche und war­me Länder:
    Es ist nicht immer Afri­ka, die Domi­ni­ka­ni­sche Repu­blik oder ande­re tro­pi­sche Zie­le, son­dern auch Spa­ni­en (Cana­ren), Ita­li­en, Grie­chen­land, Bal­kan, Türkei.

Ich kann Ihnen ver­si­chern, dass die­se Lis­te bei wei­tem nicht kom­plett ist.

Wie machen Para­si­ten uns krank?

Sehr, sehr raf­fi­niert. Sie mani­pu­lie­ren bio­che­misch unser Immun­sys­tem der­art, dass es sie nicht als Ein­dring­lin­ge erkennt und sie somit nicht ein­mal angreift. So leben Para­si­ten wie in Abra­hams Schoß. Unser armes Immun­sys­tem ist noch nicht ein­mal in der Lage, Anti­kör­per gegen Para­si­ten zu bil­den. Des­halb blei­ben Para­si­ten selbst im Labor sehr lan­ge unentdeckt.

Manch­mal ver­schlie­ßen Para­si­ten Gän­ge in unse­rem Kör­per kom­plett: Gal­len­gän­ge, sogar den Darm, den Gehör­gang, die Vagi­na und Bla­se. Das alles hat ent­spre­chend gra­vie­ren­de Sym­pto­me. Eini­ge Para­si­ten ver­ur­sa­chen schwe­re All­er­gien, auch Nah­rungs­mit­tel­all­er­gien. Auch All­er­gien fal­len nicht ein­fach vom Himmel.

Para­si­ten sind heim­tü­cki­sche Wesen, sie drin­gen so gut wie nie allein in uns ein, sie brin­gen Tritt­brett­fah­rer mit: böse Darm­bak­te­ri­en, Bor­re­li­en (des­we­gen soll­te man die Bor­re­lio­se nie allein behan­deln!), Toxi­ne, Schwer­me­tal­le, Tier­mi­kro­ben. All dies ist unbe­dingt in der Dia­gnos­tik und The­ra­pie zu berück­sich­ti­gen, will man wirk­lich gesund wer­den bzw. den Pati­en­ten erfolg­reich behan­deln. Schon seit 1913 weiß man, dass nicht nur Bak­te­ri­en und Viren, son­dern auch Para­si­ten Krebs ver­ur­sa­chen, zum Bei­spiel Dick­darm, Leber, Gal­len­gän­ge, Bla­se, Nieren.

Para­si­ten im Kör­per? Die Zei­chen erkennen

Genug der Theo­rie. Bei wel­chen Sym­pto­men soll­ten Sie und Ihr Arzt an Para­si­ten den­ken? Häu­fig sind die Anzei­chen eher all­ge­mei­ner Art, trotz­dem soll­ten Sie die Zei­chen, die Ihr Kör­per Ihnen gibt, nicht unterschätzen.

  • Ein plötz­li­cher Leis­tungs­ein­bruch bei Kin­dern, Jugend­li­chen oder Sportlern?
  • Sie füh­len sich ohne Grund müde und aus­ge­laugt, Ihr Gewicht ver­än­dert sich (nach oben wie nach unten).
  • Sie bekom­men Schweiß­aus­brü­che, ohne in den Wech­sel­jah­ren zu sein. Sie frös­teln ohne Grund.
  • Sie ver­tra­gen plötz­lich Nah­rungs­mit­tel nicht mehr, die Sie immer gut ver­tra­gen haben. Oder Sie bekom­men von heu­te auf mor­gen Allergien?
  • Juckt es in Ihrem Ohr oder auf der Haut? Beob­ach­ten Sie Ekze­me auf der Haut?
  • Ein Organ spielt plötz­lich „ver­rückt“? Das Herz rast oder tut weh, so dass Sie Lebens­angst bekom­men. Der Blut­druck steigt oder fährt „Karus­sell“? Sie bekom­men kei­ne Luft, Asth­ma­an­fäl­le häu­fen sich (Lun­ge)? Migrä­ne­at­ta­cken, Schwin­del­an­fäl­le, Seh­stö­run­gen (Gehirn)?

Typisch für einen Para­si­ten­be­fall ist: All die­se unkla­ren Sym­pto­me tre­ten plötz­lich auf, ver­schwin­den wie­der … und tre­ten spä­ter erneut auf. Häu­fig tre­ten auch geziel­te Sym­pto­me auf, die jede medi­zi­ni­sche Fach­rich­tung betref­fen können:

Schmerz­me­di­zi­ner

Erwach­se­ne: Wir­bel­säu­len­schmer­zen, Ten­nis-Arm Syn­drom, Gelenk­schmer­zen, Migrä­ne, Ganz­kör­per­schmer­zen (Fibro­my­al­gie), Poly­neu­ro­pa­thie, Hexen­schuss ohne Grund;
Kin­der: Migrä­ne-Kopf­schmerz, Bauchschmerzen

Inter­nist / Hausarzt

Bauch­schmer­zen, Magen-Darm­krank­hei­ten wie Geschwü­re, Diver­ti­ku­lo­se-itis, Coli­tis ulce­ro­sa, M. Crohn, Heiß­hun­ger, Appe­tit­lo­sig­keit, Reiz­darm, Ver­stop­fung oder Durch­fall; stän­dig wech­seln­de Nah­rungs­mit­tel­un­ver­träg­lich­kei­ten, All­er­gien, Laktose‑, Fruktose‑, Glu­ten­in­to­le­ranz, Blut­ar­mut (ohne offen­sicht­li­che Blutung)

Kin­der­arzt

Bläs­se, ADHS, Müdig­keit, Ner­vo­si­tät, neu­ro­lo­gi­sche Krank­hei­ten, Infekt­an­fäl­lig­keit, Fie­ber­krämp­fe, Oti­tis, After­ju­cken, nächt­li­ches Schrei­en, Angst

Haut­arzt

Haut: chro­ni­sche Ekze­me (Kopf­haut, Gehör­gang), Haar­aus­fall, Neu­ro­der­mi­tis-Schü­be; After: Juck­reiz, Fis­su­ren, Abs­zes­se, Kon­dy­lo­me, Ekzeme

Psych­ia­ter

Plötz­li­che Depres­sio­nen ohne Vor­anzei­chen, Angst-Panik-Zustän­de. Auch Augen­arzt, Uro­lo­ge oder HNO-Arzt kön­nen in ihrer Pra­xis Sym­pto­men und Krank­hei­ten, die auf eine Para­si­to­se deu­ten, begegnen.

Wie lässt sich ein chro­ni­scher Para­si­ten­be­fall diagnostizieren?

Nun ja, ich habe bereits erwähnt, dass es nicht ein­fach ist. Die Sym­pto­me selbst aber kön­nen einen ziem­lich siche­ren Hin­weis geben.

  1. Labor Blut: Sel­ten fin­det man Hin­wei­se wie erhöh­te Immun­glo­bu­lin E (man denkt eher an All­er­gien als an Para­si­to­se), die Eosi- nophi­len sind erhöht. Spe­zi­el­le Labor­un­ter­su­chun­gen wie sero- logi­sche Scree­ning-Tests sind teu­er und nur in Spe­zi­al­la­bors möglich.
  2. CT, MRT, Ultra­schall: Man kann Zys­ten, Abs­zes­se, Gra­nu­lo­me sehen, die­se wer­den aber sel­ten mit Para­si­ten in Ver­bin­dung gebracht.
  3. Stuhl­pro­be: Man soll­te mei­nen, dass man hier end­lich fün­dig wird. Weit gefehlt! Weil Para­si­ten nicht unbe­dingt wil­lig sind, im Dick­darm (auch in Leber-Gal­len­bla­se, Dünn­darm, Bauch­spei­chel­drü­se, Lun­ge, Gehirn und ande­ren Orga­nen!) zu blei­ben oder den Kör­per mit dem Stuhl zu verlassen.

Außer­dem sind die nor­ma­len Stuhl­pro­ben­ge­fä­ße, die der Pati­ent selbst per Post ins Labor schickt, tro­cken, und das Ergeb­nis fast immer nega­tiv. Für man­che Para­si­ten ist der Post­weg­ein­fach zu lang, sie ster­ben bereits 10 Minu­ten nach dem Stuhl- abgang und sind somit unter dem Mikro­skop nicht mehr iden­ti- fizier­bar. Wes­halb moder­ne Labors zuneh­mend eine spe­zi­el­le Kon­ser­vie­rungs­sub­stanz (SAF) ver­wen­den, die Wurm­ei­er im Stuhl­pro­ben­ge­fäß fixie­ren und bewah­ren, jedoch nicht abtöten.

Der Tripp­le Faeces Test

Mit dem Tripp­le Faeces Test (TFT) hat der Arzt eine grö­ße­re Chan­ce, Para­si­ten zu erken­nen: immer­hin 70 – 80 %. Alle ande­ren Dia­gnos­tik­ver­fah­ren waren für mich eher ent­täu­schend. Die Pati­en­ten hat­ten glaub­haf­te und nicht zu igno­rie­ren­de Beschwer­den. Ich habe gesucht, nichts gefun­den, habe wei­ter­ge­sucht … und bin in der Natur­heil­kun­de fün­dig geworden.

In mei­ner Pra­xis haben sich elek­tro­phy­si­ka­li­sche Tes­tun­gen mit der PSE-Metho­de (Psy­cho­so­ma­ti­sche Energe­tik nach Dr. Rei­mar Banis) und der IST-Dia­gnos­tik nach Dr. Ingrid Fonk, eine moder­ne Vari­an­te der Elek­tro­aku­punk­tur nach Dr. Voll (EAV), sehr bewährt.

Para­si­ten­dia­gnos­tik – akut und chronisch

Ich selbst ver­wen­de in mei­ner Pra­xis zwei her­vor­ra­gen­de Metho­den, um Para­si­ten zu diagnostizieren.

  • Die Psy­cho­so­ma­ti­sche Energe­tik-Metho­de nach Dr. Rei­mar Banis
  • Die IST-Metho­de nach Dr. Ingrid Fonk

Für die­se Dia­gnos­tik­me­tho­den braucht der Natur­heil­kund­ler Test­am­pul­len, die ich in den Test­sät­zen von Frau Dr. Fonk (über die Klös­terl Apo­the­ke in Mün­chen) und vom Heil­prak­ti­ker Alan Bak­la­yan (über Der­ma­vit in Mün­chen) bezie­he. So aus­ge­rüs­tet bin ich inner­halb einer Stun­de in der Lage, eine Para­si­to­se zu fin­den und eine geziel­te Para­si­ten­kur festzulegen.

Para­si­ten­the­ra­pie – akut und chronisch

Eine Para­si­to­se lässt sich schul­me­di­zi­nisch, homöo­pa­thisch, mit Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­teln und pflanz­lich the­ra­pie­ren. Bei einem aku­ten Para­si­to­se­be­fall (zum Bei­spiel bei Kin­dern oder frisch nach dem Urlaub) ist die gesam­te Pro­ble­ma­tik damit nach eini­gen Tagen vor­bei. Die häu­figs­ten Para­si­ten, die ich in mei­nem Schmerz­zen­trum dia­gnos­ti­zie­re, sind Faden­wür­mer (z. B. Asca­ri­den) und Pro­to­zoen (z. B. Giar­dia lam­blia und Amö­ben), dann Bandwürmer.

Oft sind es Faden­wür­mer, Pro­to­zoen und Bandwürmer

Vor­weg sei gesagt, dass die Gesetz­li­che Kran­ken­kas­se (GKV) die Kos­ten der ganz­heit­li­chen Dia­gnos­tik und The­ra­pie lei­der nicht über­nimmt. Es han­delt sich also (noch?) um eine Maß­nah­me für Pri­vat­pa­ti­en­ten und Selbst­zah­ler. Aber immer mehr Men­schen haben pri­va­te Zusatz­ver­si­che­run­gen oder sind bereit, auch für ihre Gesund­heit Geld auszugeben.

Fol­gen­de Vor­ge­hens­wei­se hat sich in mei­ner Pra­xis bei einem aku­ten Para­si­ten­be­fall bewährt.

  1. Ärzt­li­che Befra­gung: 30 Minuten
  2. Darm­dia­gnos­tik mit Hil­fe der PSE- oder IST-Metho­de: Dau­er 45 Minu­ten. Die TFT-Metho­de für die Stuhl­dia­gnos­tik wird meist – aus Kos­ten- und Zeit­grün­den – nicht durch­ge­führt. Beim Kin- der­m­a­den­wurm hilft dia­gnos­tisch die Kle­be­strei­fen-Metho­de (mit Tesa-Band).
  3. The­ra­pie Wurm­mit­tel pas­send zu dem Para­si­ten­typ: Ver­m­ox, Cesol, Yome­san, Eska­zol, Humatin
    Homöo­pa­thie: Abrota­num, Allium/Cuprum sulf., Aqui­li­num comp., Cina, Cup­rum oxy­da­tum nigrum D3, Quarz 50 %, Quassia
    Pflanz­lich: Papain, Par­a­ri­zol-Öl, Schwarz­wal­nuss-Tink­tur, Wer­mut-Pul­ver, Nel­ken-Pul­ver (Jug­lan­dis-Der­ma­vit), Bei­fuß- Pul­ver, Anti­pa­ra­si­ten­re­zep­tur (Fa. For­mu­la), Ber­be­ris-Extrakt, Ber­be­ris-Samen, Grape­fruit­sa­men, Oregano-Öl.
  4. Wie­der­vor­stel­lung nach zwei Wochen. Oder Ter­min­ab­sa­ge, wenn kei­ne Sym­pto­me mehr.

Grund­sät­ze der Parasitentherapie

Regel­mä­ßi­ge Ein­nah­me eines Wurm­mit­tels (1 – 3 Mal pro Jahr), da der Mensch kei­ne Immu­ni­tät ent­wi­ckeln kann. Auch eine pro­phy­lak­ti­sche Ein­nah­me (Wurm­mit­tel in Ori­gi­nal oder als Glo­bu­li) emp­feh­le ich bei Rezi­div­krank­hei­ten und vor/nach Urlaubs­rei­sen in die Tro­pen, Sub-Tro­pen, Bal­kan, medi­ter­ra­ner Raum.

Eine geziel­te Aus­tes­tung mit der PSE‑, IST- oder EAV-Metho­de ist der Ein­nah­me von Medi­ka­men­ten auf Ver­dacht vorzuziehen.

Wenn es immer so ein­fach wäre!

Bei chro­ni­schen Ver­läu­fen (20 – 30 Jah­re und mehr Lei­dens­weg) und wenn

a) vie­le Orga­ne in Mit­lei­den­schaft gezo­gen sind,

b) die gesam­te Stoff­wech­sel­la­ge nicht mehr gesund ist und

c) auch noch die Psy­che eine Rol­le spielt, muss man ganz­kör­per­lich nach den alten Natur­ge­set­zen (be)handeln: Den Nähr­bo­den des Kör­pers säu­bern (das Milieu), die Ent­gif­tung ankur­beln und dann erst der Wie­der­auf­bau. Hier sind ande­re the­ra­peu­ti­sche „Kali­ber“ gefragt. Der Para­sit spielt nicht mehr die Haupt­rol­le. Trotz­dem müs­sen wir ihn loswerden.

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Fol­gen­de Vor­ge­hens­wei­se hat sich in mei­ner Pra­xis seit Jah­ren bewährt.

Ganz­heit­li­che Dia­gnos­tik und The­ra­pie bei chro­ni­schen und kom­pli­zier­ten Verläufen

1. Erst­kon­takt

  • Ärzt­li­che Befra­gung, Bespre­chung der Dia­gnos­tik­stra­te­gie. Dau­er 60 – 90 Minuten.
  • Darm­dia­gnos­tik mit Hil­fe der PSE- oder IST-Metho­de und Emp­feh­lung einer pas­sen­den Para­si­ten­the­ra­pie: schul­me­di­zi­nisch, homöo­pa­thisch, pflanz­lich (sie­he oben).
    Dau­er 45 Minuten.
  • Am häu­figs­ten tes­te und rezep­tie­re ich Ver­m­ox, Cesol,
    Eska­zol und Metronidazol.
  • Labor: Stuhl mit der TFT-Metho­de, immu­no­lo­gisch, mito- chon­dri­al, rheu­ma­to­lo­gisch, Ent­gif­tungs­dia­gnos­tik, auch gene­tisch, Hor­mo­ne, Zahn­her­de, Schwer­me­tal­le und ande­re (je nach beklag­ter Symptomatik).
    Dau­er der Blut­ent­nah­me 10 Minuten.
  • Psy­cho­so­ma­tisch: PSE nach Dr. Banis, Herz-Raten-Varia­bi­li­tät, oder schul­me­di­zi­nisch- psy­cho­lo­gisch, ortsnah.

2. Wie­der­vor­stel­lung nach 1 – 3 Wochen

  • Ärzt­li­che Bespre­chung der Labor­be­fun­de und der wei­te­ren The­ra­pie­stra­te­gie. Dau­er 30 Minuten.
  • Darm­kon­trol­le“ mit Hil­fe der PSE- oder IST-Metho­de und Ver­laufs­be­ur­tei­lung. Dau­er 30 Minuten.
    Falls not­wen­dig emp­feh­le ich eine wei­te­re Para­si­ten­the­ra­pie. Tes­te ich kei­ne Para­si­ten mehr, begin­ne ich mit dem Auf­bau der Darm­flo­ra. Hier eig­net sich zum Bei­spiel her­vor­ra­gend die „Darm­pfle­ge-Kur“ von Sup­ple­men­ta mit den ver­schie­de­nen Enzym­prä­pa­ra­ten, je nach indi­vi­du­el­ler Verträglichkeit
    (Glu­ten, Lak­to­se, Fruk­to­se). Dau­er 45 Minuten.

Mei­ne bewähr­te Begleit­the­ra­pie läuft in zwei Pha­sen. Die Vor­stel­lungs­ter­mi­ne sind wöchent­lich. Eine inten­si­ve kur­mä­ßi­ge Darm­sa­nie­rung (täg­lich) ist eben­falls möglich.

Pha­se I – Milieu säu­bern und Ent­gif­tung ankurbeln

  • Colon-Hydro-The­ra­pie, kur­wei­se, intensiv
  • Ärzt­lich beglei­te­te Fas­ten­kur nach F.X. Mayr über zwei oder drei Wochen (als bes­te Rei­ni­gung des Körpers!)
  • Schröpf­the­ra­pie
  • Zahn­herd­sa­nie­rung (bei einem bio­lo­gisch arbei­ten­den Zahnarzt)
  • Schwer­me­tall­aus­lei­tung, intra­ve­nös (je nach Labor­be­fund) Je nach Ver­lauf beginnt nach 1 – 2 Mona­ten die Pha­se II der Behandlung.

Pha­se II – Wie­der­auf­bau des Körpers

  • Infu­si­ons­the­ra­pie: mit Pro­cain, Vit­ami­nen, Mine­ra­li­en, Spu­ren­ele­men­ten, Aminosäuren.
  • Ein­nah­me von opti­mal dosier­ten Nah­rungs­er­gän­zungs- mit­teln (Fa. Sup­ple­men­ta) als 3‑monatige oder län­ge­re Kur, immer unter Laborkontrolle.

Wie ver­mei­de ich einen Parasitenbefall?

Boil it, cook it, peel it or for­get it.“ Alte Tro­pen­re­gel

1. Essen und Trin­ken zu Hau­se und im Urlaub

  • Mei­den Sie alle Sor­ten vom rohen Fleisch, Fisch, Krabben.
  • Beden­ken Sie, dass Bio-Obst und Bio-Gemü­se zwar pes­ti­zid- und her­bi­zid­frei sind, nicht aber parasitenfrei!
  • Ins­be­son­de­re auf Rei­sen: kei­nen Salat (wegen des Spül­was­sers!), nur gekoch­tes Gemü­se essen, Geträn­ke nur aus ori­gi­nal ver­schlos­se­nen Fla­schen trin­ken, nur frisch gekoch­te Geträn­ke (Tee, Kaf­fee) trin­ken, unge­koch­te Nah­rungs­mit­tel mög­lichst vermeiden.

2. Out­door-Ver­hal­ten in Mitteleuropa

Lang­är­me­li­ge Klei­dung tra­gen (Zecken gel­ten auch als Para­si­ten!), nur gewa­sche­ne Bee­ren essen, Pil­ze nur gekocht essen, Baden in war­men und ste­hen­den Gewäs­sern ver­mei­den. In den Tro­pen: nicht bar­fuß gehen, sich nie in Süß­wäs­sern auf­hal­ten (auch nicht die Bei­ne), Insek­ten­schutz­mit­tel und imprä­gnier­te Mos­ki­to­net­ze ver­wen­den, Schlaf­plät­ze auf dem Erd­bo­den ver­mei­den, Hotel­zim­mer mög­lichst ohne Tep­pich­fuß­bö­den oder Tape­ten, am bes­ten Zim­mer in einem höhe­ren Stock­werk buchen.

3. Zu Hause

Ist ein Fami­li­en­mit­glied wurm­er­krankt: Leib- und Bett­wä­sche sepa­rat bei min­des­tens 60 °Cel­si­us in der Wasch­ma­schi­ne waschen und täg­lich wech­seln, um eine Wie­der­an­ste­ckung zu ver­mei­den. Kon­ta­mi­nier­tes und nicht Wasch­ba­res in der Tief­kühl­tru­he bei ‑18 bis ‑20 °Cel­si­us ein­frie­ren. Regel­mä­ßig Staub saugen.

Haus­tie­re in der Woh­nung: alle 3 Mona­te beim Tier­arzt ent­wur­men las­sen (auch wenn das läs­tig und kost­spie­lig ist). Die Woh­nung am bes­ten täg­lich (!) saugen.

Zusam­men­fas­sung

Ein Para­si­ten­be­fall ist kei­ne Schan­de und hat wenig mit der per­sön­li­chen Hygie­ne zu tun. Auch Deutsch­land ist ein Para­si­ten­land, selbst wenn Ärz­te hier­zu­lan­de mög­li­cher­wei­se nicht genug dar­an den­ken und des­halb even­tu­ell nicht gezielt danach suchen. Vie­le chro­ni­sche Krank­hei­ten und vie­le chro­ni­sche Sym­pto­me kön­nen immer auch eine para­si­tä­re Ursa­che haben. Para­si­ten sind kei­ne Ein­zel­gän­ger. Meist brin­gen sie Bak­te­ri­en, Viren, Pil­ze und ande­re Para­si­ten (!) gleich mit. Daher ver­ste­he ich die Para­si­ten­the­ra­pie als ganz­heit­li­che Her­aus­for­de­rung, die sehr ernst zu neh­men ist, wenn man wie­der gesund wer­den möch­te – oder als Arzt und Natur­heil­kund­ler sei­ne Pati­en­ten mög­lichst erfolg­reich behan­deln will.

Schluss­be­mer­kung

Las­sen Sie mich abschlie­ßend noch ein­mal zurück­kom­men auf mei­ne Mut­ter. Aus heu­ti­ger Sicht bin ich sicher, dass sie schon sehr lan­ge an Para­si­to­se litt. Hät­te ich damals gewusst, was ich heu­te weiß, hät­ten mir die Metho­den, mit denen ich heu­te arbei­te, schon damals zur Ver­fü­gung gestan­den, hät­te ich wahr­schein­lich mehr für sie tun kön­nen. Ich hat­te damals kei­ne Ahnung! Mei­ne Mut­ter wür­de es ver­ste­hen, still und beschei­den wie sie war. Für mich war ihr Lei­dens­weg und ihr Tod der ers­te Anstoß, mich in dem leicht exo­ti­schen Fach­ge­biet der Para­si­to­lo­gie zum Spe­zia­lis­ten fort­zu­bil­den. Und dafür bin ich dank­bar. Nicht zuletzt mei­ner Mutter.

Lite­ra­tur­quel­len

  1. Ingrid Fonk: Darm­pa­ra­si­to­se, AKSE Ver­lag, 2002
  2. Heinz Mehl­horn, Ger­hard Pie­kar­ski: Grund­riss der Para­si­ten­kun­de, Spek­trum Aka­de­mi­scher Ver­lag, 6. Auf­la­ge, 2002
  3. Carl Zim­mer: Para­si­tus Rex, Umschau/Braus, 2001
  4. Mar­le­ne Zuk: Was wäre das Leben ohne Para­si­ten, War­um wir Krank­hei­ten brau­chen, Spek­trum Aka­de­mi­scher Ver­lag, 2008
  5. Julia Waloch­nik: Hotel Mensch, Para­si­ten, uner­wünsch­te Gäs­te unse­res Kör­pers, Über­reu­ter, 2011
  6. Luci­us Loos-Frank: Bio­lo­gie der Para­si­ten, Sprin­ger, 2. Auf­la­ge, 2008
  7. Alan E. Bak­la­yan: Para­si­ten – die ver­bor­ge­ne Ursa­che vie­ler Krank­hei­ten, Ganz­heit­lich Hei­len Gold­mann, 1999
  8. Peter Wenk, Alfons Renz: Para­si­to­lo­gie, Bio­lo­gie der Human­pa­ra­si­ten, Thie­me, 2003
  9. RP Ana­ly­tic Labor Ker­pen: Para­si­tä­re Infek­tio­nen und TFT, 2012.
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Kategorien: Darm, Parasitenbefall und Verdauung.