Sulforaphan – Wirkstoff gegen Tumorstammzellen
Dass Brokkoli viele Mineralien und Vitamine enthält, ist seit langem bekannt. Jetzt konnten deutsche Forscher zeigen, dass das Gemüse offenbar auch einen Wirkstoff gegen die Tumorstammzellen von Bauchspeicheldrüsenkrebs enthält. Bei diesem Wirkstoff handelt es sich um das so genannte Sulforaphan, das laut den Forschern der Universität Heidelberg und dem Deutschen Krebsforschungszentrum die widerstandsfähigen Tumorstammzellen schwächt und sie so verwundbar mache. Diese besonders aggressiven Stammzellen schützen sich mit einem speziellen Mechanismus, gegen den selbst die neusten Krebsmedikamente bislang nichts ausrichten konnten. Sulforaphan legt diesen Mechanismus lahm, erklären die Wissenschaftler, die bei Versuchen mit Zellkulturen und Mäusen zeigen konnten, dass der Wirkstoff die Blutgefäßbildung im Tumor und das Tumorwachstum hemmt, dabei aber keine Nebenwirkungen verursacht. Der Effekt wird durch die zusätzliche Gabe von Krebsmedikamenten noch verstärkt.
Damit bestätigt diese Studie die Ergebnisse einer kanadischen Untersuchung mit 1.338 Patienten aus dem letzten Jahr, die zeigte, dass Krebspatienten durch den Konsum von Brokkoli und Blumenkohl vor der Metastasierung des Tumors geschützt werden können. Brokkoli hat den höchsten Sulforaphan Gehalt.
In Deutschland erkranken jährlich rund 12.650 Menschen an einem äußerst aggressiven Tumor der Bauchspeicheldrüse. Das Pankreaskarzinom bildet Metastasen in anderen Organen und ist gegenüber gängigen Therapien weitgehend unempfindlich. In anderen Tumoren sind in der Regel weniger als 3 % der Krebszellen Tumorstammzellen. Das Pankreaskarzinom beherbergt dagegen 10 Prozent und mehr solcher aggressiven Zellen. Speziell hier kann der Wirkstoff Sulforaphan – auch und gerade in Kombination mit schulmedizinischer Therapie – zu Hoffnung Anlass geben!