Ver­dau­ung und Gesund­heit. Darm­rei­ni­gung – Darmpflege

Die­ser Arti­kel befaßt sich mit unse­rer kör­per­li­chen Ver­dau­ung. Wenn unse­re Nah­rung nicht mehr rich­tig ver­daut wird, wer­den Gift- und Schla­cken­stof­fe nicht effek­tiv aus dem Kör­per aus­ge­schie­den. Dar­um ist die Pfle­ge unse­res Ver­dau­ungs­ap­pa­ra­tes ein grund­sätz­li­ches The­ma zur Stei­ge­rung des eige­nen Wohl­be­fin­den und der Gesundheit.

Ver­dau­ung und Gesundheit

Wie unse­re Ver­dau­ung funk­tio­niert, davon hängt unse­re all­ge­mei­ne Gesund­heit ab. Wenn wir nicht in der Lage sind, unse­re Nah­rung rich­tig zu ver­dau­en und Gift- und Schla­cken­stof­fe effek­tiv aus dem Kör­per aus­zu­schei­den, kön­nen wir nicht wirk­lich gesund sein. Lan­ge sind die Zusam­men­hän­ge zwi­schen Ver­dau­ung und gutem All­ge­mein­be­fin­den kaum beach­tet wor­den. Heu­te, ange­sichts der erschre­cken­den Ver­brei­tung von Ver­stop­fung, Reiz­darm, Darm­ent­zün­dun­gen, Pilz­be­fall und ande­ren Erkran­kun­gen des Ver­dau­ungs­ap­pa­ra­tes erhält die alte Volks­weis­heit „Der Tod sitzt im Darm“ ein ganz neu­es Gewicht. Fehl­funk­tio­nen in die­sem Bereich ver­schlim­mern alle even­tu­ell sonst vor­han­de­nen Gesund­heits­stö­run­gen, weil – durch die Abla­ge­rung belas­ten­der toxi­scher Abfall­pro­duk­te im Orga­nis­mus – die kör­per­ei­ge­nen Heil- und Abwehr­kräf­te nach­hal­tig geschwächt werden.

Im fol­gen­den wird dar­ge­stellt, wie Sie die Zusam­men­hän­ge zwi­schen Gesund­heit und Ver­dau­ung zu Ihrem Wohl im eige­nen All­tags­le­ben beach­ten und so Ihrem Orga­nis­mus hel­fen kön­nen, die lebens­wich­ti­gen Vor­gän­ge der Ver­ar­bei­tung der Nah­rung in Kör­per­sub­stan­zen und Ener­gie, die wir unter dem Begriff „Ver­dau­ung“ zusam­men­fas­sen, opti­mal zu erfüllen.

Das Wun­der des Gesundbleibens“

In letz­ter Zeit ist, nicht zuletzt aus­ge­löst durch den dro­hen­den Kol­laps des Gesund­heits­sys­tems, die Not­wen­dig­keit erkannt wor­den, die der Gesund­heit selbst zugrun­de­lie­gen­den Bedin­gun­gen genau­er zu unter­su­chen. Es geht also um die Fra­ge: Wie ent­steht Gesund­heit, was braucht sie für ihr Gedei­hen? Der „Vater“ die­ser Bestre­bun­gen, Aaron Ana­tovs­ky, präg­te dafür den Begriff Salu­to­ge­ne­se (engl. Wiki­pe­dia) (lat. Salus = Heil, griech. Gene­sis = Ent­ste­hung). Er staun­te über das „Wun­der des Gesund­blei­bens“ und such­te die grund­le­gen­den Fak­to­ren, die für die Ent­ste­hung und Erhal­tung von Gesund­heit maß­geb­lich sind. Bis heu­te ist die Medi­zin ja im wesent­li­chen immer noch mit „Patho­ge­ne­se“ (griech. Pathos = Krank­heit) befaßt. Sie beschäf­tigt sich eben inten­siv mit den Stö­run­gen der Gesund­heit, aber kaum mit der Gesund­heit selbst und dem Gesun­den an sich. Es ist offen­sicht­lich, daß sich viel unnö­ti­ges Leid ver­mei­den lie­ße, wenn man das Krank­wer­den von vorn­her­ein ver­hü­ten oder es auf den mit zuneh­men­dem Alter unver­meid­li­chen Ver­brauch der Lebens­kräf­te beschrän­ken könnte.

Da Vor­beu­gen bes­ser, wich­ti­ger – und bil­li­ger – als Hei­len ist, for­dern die Anhän­ger der Salu­to­ge­ne­se eine Gesund­heits­me­di­zin als Grund­la­ge und Ergän­zung der bis­her als Krank­heits­me­di­zin ori­en­tier­ten Heilkunde.

 

Die Medi­zin der Zukunft dage­gen wird aus die­ser Sicht in ers­ter Linie Vor­sor­ge­me­di­zin sein: Vor­sor­ge­me­di­zin, die sich nicht dar­auf beschränkt, durch labor­mä­ßi­ges „Durch­che­cken“ des Men­schen bereits vor­han­de­ne Erkran­kun­gen früh­zei­tig zu ent­de­cken. Gemeint ist viel­mehr eine akti­ve Prä­ven­tiv-Medi­zin, die den soge­nann­ten Noch-Gesun­den berät und anregt, aktiv För­der­li­ches für die Erhal­tung und Ver­bes­se­rung sei­nes Zustan­des zu unternehmen.

Ein Ver­fech­ter der „Salu­to­ge­ne­se“, vor hun­dert Jahren

Einer der Pio­nie­re die­ser Denk­wei­se war der genia­le Öster­rei­cher Franz Xaver Mayr, dem sich die für sei­ne weit tra­gen­den Ein­sich­ten ent­schei­den­den Fra­ge­stel­lun­gen schon als Stu­dent der Medi­zin erga­ben. Mayr behan­del­te – das war um 1900 – in einer Kur­an­stalt Darm­kran­ke. Er frag­te sich ein­fach, wor­an er das Ziel sei­ner Behand­lung, näm­lich die Gesund­heit, erken­nen kön­ne. Zu sei­ner Über­ra­schung stell­te er fest, daß weder ver­läß­li­che Kri­te­ri­en der Gesund­heit des Ver­dau­ungs­ap­pa­ra­tes (mit dem er ja kon­kret befaßt war) noch sol­cher der Gesund­heit des Men­schen über­haupt bekannt waren.

Mayr woll­te es nun wis­sen. Er wand­te sich an den Chef­arzt der Darm­kli­nik und an die Pro­fes­so­ren sei­ner Uni­ver­si­tät mit fol­gen­den Fragen:

  1. An wel­chen Merk­ma­len erkennt man die Gesund­heit des Men­schen im all­ge­mei­nen und sei­nes Ver­dau­ungs­ap­pa­ra­tes im besonderen?
  2. Wie groß, wie geformt, wie beschaf­fen ist der gesun­de Bauch? An wel­cher Gren­ze geht das Gesun­de in das Krank­haf­te über?

Nie­mand der Exper­ten wuß­te eine Ant­wort. Das stell­te sich letzt­end­lich als Segen her­aus, denn nun hat­te Mayr sei­ne Lebens­auf­ga­be gefun­den. In jahr­zehn­te­lan­gem For­schen anhand peni­bler Unter­su­chungs- und Behand­lungs­rei­hen mit tau­sen­den von Pati­en­ten ent­wi­ckel­te er jene Kri­te­ri­en des gesun­den Lei­bes, die ihn berühmt gemacht haben und die er als Leh­re in einer „Dia­gnos­tik der Gesund­heit“ zusam­men­faß­te. Mit ihrer Hil­fe läßt sich zei­gen, wie weit der Gesund­heits­zu­stand eines Men­schen von sei­ner Opti­mal­form abweicht. Dadurch kön­nen bis­her unbe­ach­te­te Organ­schä­den, Krank­heits­vor­sta­di­en und Krank­heits­sta­di­en fest­ge­stellt wer­den. Es kann auf die­se Wei­se auch ermit­telt wer­den, ob sich der Gesund­heits­zu­stand ver­bes­sert oder ver­schlech­tert hat und schließ­lich, wel­che Fak­to­ren die Gesund­heit güns­tig oder ungüns­tig beeinflussen.

Mayr begrün­de­te mit sei­ner „Dia­gnos­tik der Gesund­heit“ die Leh­re oder Wis­sen­schaft vom gesun­den Men­schen, die sich neben der Erken­nung vor allem die Erhal­tung des best­mög­li­chen Gesund­heits­zu­stan­des zum Ziel setzt. Er war mit die­ser Sicht­wei­se sei­ner Zeit weit voraus!

Dr. F. X. Mayr, ein Pio­nier der Darmreinigung

Der jun­ge, ener­gi­sche Dr. Franz Xaver Mayr bewies auch in sei­nem Fach­be­reich, der Behand­lung von Erkran­kun­gen des Ver­dau­ungs­ap­pa­ra­tes, enor­men Weit­blick und ein siche­res wis­sen­schaft­li­ches Urteil. Er erkann­te, daß der Darm­trakt der meis­ten heu­ti­gen Men­schen „nicht mehr sau­ber, nicht mehr voll leis­tungs­fä­hig und daher auch nicht gesund“ sei. Durch „abge­la­ger­te Rück­stän­de oder Schla­cken“ sei er „mehr oder weni­ger ver­schmutzt, oft ent­zün­det und durch Ver­un­rei­ni­gun­gen zu einer gefähr­li­chen Gift­quel­le gewor­den. Die­se unter­gra­be die Gesund­heit und mache den Men­schen frü­her krank, alt und häßlich.“

Dr. Mayr for­der­te daher im Inter­es­se der Gesun­dung jedes nicht voll­ge­sun­den Men­schen die gründ­li­che Säu­be­rung sei­nes Verdauungsapparates.

Die immense Bedeu­tung sei­ner Ent­de­ckung erhär­te­te sich durch sei­ne ori­gi­nel­le Behand­lungs­me­tho­dik. Mayr behan­del­te näm­lich alle sei­ne Pati­en­ten, „gleich­gül­tig, ob sie nun wegen Kopf‑, Hals‑, Lungen‑, Herz‑, Magen- oder Unter­leibs­be­schwer­den zu ihm gekom­men waren, so als ob sie ver­dau­ungs­krank wären. Er sorg­te für gründ­lichs­te Säu­be­rung der Ver­dau­ungs­or­ga­ne aller Pati­en­ten, auch derer, die schein­bar ver­dau­ungs­ge­sund waren. Dabei kam er zu dem ver­blüf­fen­den Ergeb­nis, dass

  1. auch die angeb­lich Ver­dau­ungs­ge­sun­den nicht völ­lig gesund, son­dern oft schon erheb­lich ver­dau­ungs­ge­schä­digt (und ver­schlackt!) waren, und
  2. mit der Gesun­dung und Rei­ni­gung des Ver­dau­ungs­ap­pa­ra­tes auch die meis­ten ande­ren Lei­den, zum Bei­spiel der Lun­gen, des Her­zens, des Unter­lei­bes usw. sich zurück­bil­de­ten oder gänz­lich schwanden.“

(Zitat nach Dr. med. Erich Rauch)

Die Darm­träg­heit und ihre Folgen

Selbst­ver­gif­tung (intesti­na­le Autointoxikation)

Die krank­ma­chen­de Darm­träg­heit mani­fes­tiert sich typi­scher­wei­se durch Ver­stop­fung. Man hat lan­ge geglaubt, daß Darm­träg­heit sich auf den Dick­darm beschränkt. Mayr wies aber nach, daß bei der „über­wie­gen­den Mehr­zahl aller Zivi­li­sa­ti­ons­men­schen (auch) eine Dünn­darm­träg­heit besteht“. Dadurch stockt der Trans­port des ver­derb­li­chen Spei­se­breis, es tre­ten Zer­set­zungs­pro­zes­se auf, die zu Schleim­haut­rei­zun­gen, Gas­bil­dun­gen, Auf­trei­bung des Lei­bes und Blä­hun­gen füh­ren. Im erschlaff­ten Darm ent­ste­hen Zer­set­zungs­gif­te, z. B. Gär­pro­duk­te wie Säu­ren und Alko­ho­le (aus Zucker und koh­len­hy­dratrei­chen Spei­sen) oder ande­re hoch­gif­ti­ge Fäul­nis­stof­fe (aus eiweiß­rei­cher Nah­rung wie Fisch oder Fleisch). Gelan­gen die im Darm ent­ste­hen­den Gif­te in die Blut­bahn (was z. B. durch ent­zünd­lich ver­än­der­te Darm­schleim­häu­te begüns­tigt wird), kön­nen sie all­mäh­lich eine chro­ni­sche Selbst­ver­gif­tung aus dem Darm her­vor­ru­fen (intesti­na­le Autointoxikation).

Nach Dr. Rauch, einem per­sön­li­chen Schü­ler von Dr. Mayr, kön­nen als Sym­pto­me der intesti­na­len Gift­ein­wir­kung u. a. auftreten:
„Beein­träch­ti­gung des All­ge­mein­be­fin­dens, Arbeits­un­lust, Miß­mut, Gereizt­heit, Erreg­bar­keit, Ner­vo­si­tät, übler Kör­per- und Mund­ge­ruch, Zun­gen­be­lag, Rücken- und Kreuz­schmer­zen, Gelenk­schmer­zen, Schlaf – oder Seh­stö­run­gen, Kopf­schmer­zen oder Kopf­druck, Migrä­ne, Herz­be­schwer­den, Atem­not, Gefäß­krämp­fe (mit stän­dig kal­ten Hän­den und Füßen), Schwin­del­ge­füh­le, Erschöp­fungs­zu­stän­de, star­kes Schwit­zen, Blut­hoch­druck, Neuralgien.“

Dr. Rauch ergänzt: „Die Quel­le sol­cher Ver­gif­tungs­er­schei­nun­gen ist vie­len Men­schen bekannt, da die­se Beschwer­den gera­de im Fal­le einer gele­gent­li­chen Stuhl­ver­stop­fung auf­tre­ten oder sich zu inten­si­vie­ren pfle­gen. Beträcht­lich Stuhl­ver­stopf­te lei­den fast stän­dig darunter.

Die objek­ti­ven Fol­gen die­ser „Auto­in­to­xi­ka­ti­on“ (Selbst­ver­gif­tung) bestehen in einer Schä­di­gung aller Kör­per­zel­len und Orga­ne, wobei Sin­nes­or­ga­ne, Ner­ven, Gefä­ße und Hor­mon­drü­sen beson­ders emp­find­lich reagieren.“

Dys­bio­se

Zu den am meis­ten ver­brei­te­ten Fol­gen der Darm­träg­heit gehört die Dys­bio­se. Damit bezeich­net man die krank­haf­te Ver­än­de­rung der Darm­flo­ra, also der Bak­te­ri­en­be­sied­lung des Darms. Bestimm­te Bak­te­ri­en sind die Haupt­ver­bün­de­ten bei den Stoff­wech­sel­vor­gän­gen im Darm. Sie leben in Sym­bio­se, d. h. zum gegen­sei­ti­gen Nut­zen, mit ihrem Wirts­or­ga­nis­mus. Die­ser har­mo­ni­sche Zustand des wech­sel­sei­ti­gen Nut­zens wird als Eubio­se bezeich­net. Nor­ma­le Darm­bak­te­ri­en kön­nen u. a. Krank­heits­kei­me und Para­si­ten ver­nich­ten. Sie stär­ken die Grund­ge­sund­heit, z. B. durch ihre Fähig­keit, bestimm­te Vit­ami­ne zu erzeugen.

Wird die nor­ma­le Bak­te­ri­en­be­sied­lung gestört, z. B. durch den über­mä­ßi­gen Ver­zehr koh­len­hy­dratrei­cher Nah­rung, oder geschä­digt, z. B. durch Anti­bio­ti­ka, ist die Über­wu­che­rung der Darm­flo­ra durch bak­te­ri­el­le Dege­ne­ra­ti­ons- und Schma­rot­zer­for­men die unaus­bleib­li­che Fol­ge. Die­se Mikro­or­ga­nis­men zer­set­zen dann den infol­ge der Darm­träg­heit gestau­ten und teil­wei­se an den Darm­wan­dun­gen fest­haf­ten­den Darm­in­halt und bil­den gesund­heits­schä­di­gen­de Gif­te. Beho­ben kann die­ser Zustand nur, indem durch geziel­te Sym­bio­se­len­kung wie­der eine gesun­de Darm­flo­ra her­ge­stellt wird. Sym­bio­se­len­kung bedeu­tet, die Über­wu­che­rung durch schäd­li­che Mikro­or­ga­nis­men zu besei­ti­gen und die Besied­lung der Darm­flo­ra durch kör­per­freund­li­che Bak­te­ri­en auf­zu­bau­en. Eubio­se ist also Ziel der Symbioselenkung.

Organ­schä­den

Darm­träg­keit kann zur Erkran­kung sämt­li­cher Ver­dau­ungs­or­ga­ne füh­ren. Es ist leicht ein­seh­bar, daß die chro­ni­sche Belas­tung mit Darm­gif­ten die mit dem Stoff­wech­sel befass­ten Orga­ne wie Leber, Magen, Gal­le oder Bauch­spei­chel­drü­se auf Dau­er schä­di­gen kann. Die Ent­ste­hung von Zwölf­fin­ger­darm-Ent­zün­dun­gen und ‑Geschwü­ren, Diver­ti­ku­li­tis, Hämor­rhoi­den, Darm-Poly­pen, ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen wie Mor­bus Crohn und Coli­tis ulce­ro­sa und lei­der auch Darm­krebs wer­den durch den chro­ni­schen Ver­dau­ungs­scha­den Darm­träg­heit begüns­tigt. Umso wich­ti­ger ist es, schon aus Vor­beu­gungs­grün­den für die regel­mä­ßi­ge Ent­gif­tung des Orga­nis­mus zu sorgen.

Ver­schla­ckung des Körpers

Wenn der Darm den Stoff­wech­sel nur noch unge­nü­gend ent­las­ten kann und die ande­ren Aus­schei­dungs­or­ga­ne (Nie­ren, Haut und Lun­ge) die­sen Man­gel nicht mehr voll­stän­dig aus­glei­chen kön­nen, wer­den die rück­ge­stau­ten Stoff­wech­sel-Abfall­pro­duk­te im Kör­per abge­la­gert; zunächst im Fett- und Bin­degwe­be, spä­ter auch in Seh­nen, Kap­seln und Mus­keln. Mani­fes­ta­tio­nen die­ser Schla­cken­ab­la­ge­run­gen im Unter­haut­ge­we­be ist z. B. die Cel­lu­li­tis. In Kap­seln und Gelen­ken wer­den die Abla­ge­run­gen als Ver­stei­fun­gen und Arthro­sen spür­bar, Abla­ge­run­gen in den inne­ren Orga­nen wie Herz, Nie­ren oder Leber tra­gen zur vor­zei­ti­gen Dege­ne­ra­ti­on die­ser Orga­ne bei.

Schließ­lich führt die Ver­schla­ckung dazu, daß alle Zel­len schlech­ter ernährt wer­den. Schlecht ernähr­te Zel­len und Orga­ne sind weni­ger leis­tungs- und wider­stands­fä­hig. Dadurch altern wir vor­zei­tig, denn die Haupt­trä­ger der Vita­li­tät wer­den geschwächt. Die Ske­lett­mus­ku­la­tur ermü­det schnel­ler und leis­tet weni­ger, die Herz­mus­ku­la­tur wird anfäl­lig für Erkran­kun­gen. Schlecht ernähr­te Drü­sen­zel­len bewir­ken vor­zei­ti­ges Altern, schlecht ernähr­te Hirn­zel­len rufen Gedächt­nis­stö­run­gen her­vor. Es besteht ein enger Zusam­men­hang zwi­schen Darm­träg­heit und gene­rel­lem Leis­tungs­ab­fall von Gehirn und Ner­ven­sys­tem, bis hin zu Gemüts­stö­run­gen wie Depres­si­ons- und Gereizt­heits­zu­stän­den, unkla­rem (ver­ne­bel­tem) Den­ken und nach­las­sen­der Konzentrationsfähigkeit.

Die Mayr-Kur

Dr. Mayr behan­del­te sei­ne Pati­en­ten kur­mä­ßig und auch heu­te gibt es zahl­rei­che Kur­häu­ser, die auf Mayr-Kuren spe­zia­li­siert sind; sowie auch Ärz­te, die ambu­lant die Schon­kur nach Dr. Mayr durchführen.

Die typi­sche F.-X.-Mayr-Kur (Fasten‑, Diät- und Darm­re­ge­ne­ra­ti­ons­kur) dau­ert wenigs­tens zwei, bes­ser drei Wochen, und umfaßt im all­ge­mei­nen stren­ges Heil- und Tee­fas­ten, spä­ter Milch-Sem­mel-Diät oder erwei­ter­te Schon­kost­for­men, Darm­säu­be­rung (mit Karls­ba­der oder Glau­ber-Salz) und manu­el­le Bauch­be­hand­lung sowie Trai­ning des rich­ti­gen Essens. Die Kur soll­te idea­ler­wei­se jedes Jahr wie­der­holt wer­den (Wärms­tens zu empfehlen!).

Darm­rei­ni­gung und Ent­gif­tung – aus ortho­mo­le­ku­la­rer Sicht

Was tun bei Darmträgheit?

Viel­leicht kön­nen wir nicht jedes Jahr eine Mayr-Kur machen, aber sicher kön­nen wir jeden Tag viel dafür tun, unse­ren Ver­dau­ungs­ap­pa­rat gesund und vital zu erhal­ten. Und wir kön­nen dabei die grund­le­gen­den Erkennt­nis­se nut­zen, die ganz­heit­lich den­ken­de und arbei­ten­de Ärz­te und Wis­sen­schaft­ler wie Dr. Mayr ver­mit­telt haben.

Ver­stop­fung

Dies ist mit Abstand die häu­figs­te Stö­rung des Ver­dau­ungs­ap­pa­ra­tes. Die – oft chro­ni­sche – Ver­stop­fung ist durch har­ten Stuhl oder sel­te­nen, d. h. nicht täg­li­chen, Stuhl­gang gekenn­zeich­net. Beson­ders Frau­en und älte­re Men­schen sind von die­sem typi­schen Zivi­li­sa­ti­ons­lei­den betrof­fen. Bewe­gungs­man­gel, zu gerin­ge Flüs­sig­keits­auf­nah­me (es soll­ten 2 – 3 Liter stil­les Quell- oder Mine­ral­was­ser täg­lich sein) und eine Ernäh­rung mit zu wenig Bal­last­stof­fen sind bekann­ter­ma­ßen betei­lig­te Faktoren.

Im Arbeits­le­ben ste­hen­de und oft eben auch gera­de älte­re Men­schen kön­nen eine opti­ma­le, vital­stoff­rei­che Ernäh­rung nicht immer sicher­stel­len. Hier ist die Nah­rungs­er­gän­zung mit bestimm­ten Vital­stof­fen eine gro­ße Hil­fe. So zieht Vit­amin C Was­ser in den Darm und macht den Stuhl weich. Man muss sei­ne indi­vi­du­el­le Dosie­rung (meist zwi­schen 1 g und 3 g) her­aus­fin­den, bis man bei der Dosis ange­langt ist, die die Ver­stop­fung lin­dert. Die­se nimmt man (als Ein­zel­do­sis) mor­gens nach dem Aufstehen.

  • Vit­amin B 5 (Pan­to­then­säu­re), 250 mg täg­lich, regt die Darm­tä­tig­keit an und mil­dert Verstopfung.
  • Magne­si­um, (400 – 800 mg täg­lich) regt die Darm­tä­tig­keit an und mil­dert Verstopfung.
  • Uner­läß­lich sind zusätz­li­che Nah­rungs­fa­sern, am bes­ten Floh­sa­men (Psyl­li­um).

Nah­rungs­fa­sern, oft auch als Bal­last­stof­fe bezeich­net, sind unver­dau­li­che Nah­rungs­be­stand­tei­le, z. B. Zel­lu­lo­se, die unver­sehrt in den Darm gelan­gen und dort Was­ser auf­sau­gen, was ihr Volu­men und das Volu­men des Stuhls ver­grö­ßert und ihn wei­cher macht. Dies regt die Tätig­keit der Mus­keln im Darm (Peris­tal­tik) an, die den Stuhl schnel­ler vor­an­schie­ben. Wei­ter­hin beson­ders hilf­reich bei Ver­stop­fung sind freund­li­che Lac­to-Bazil­len wie Aci­do­phi­lus und Bifi­dus sowie Ver­dau­ungs­en­zy­me, die mit der Nah­rung auf­ge­nom­me­ne Koh­len­hy­dra­te, Eiweiß und Fett ver­dau­en helfen.

Es gibt her­vor­ra­gen­de kom­bi­nier­te Vital­stoff-Prä­pa­ra­te, die auf völ­lig natür­li­che Wei­se bei Ver­stop­fung hel­fen. Die­se Pro­duk­te ent­hal­ten reich­lich Bal­last­stof­fe (Floh­sa­men und Rote Bee­te-Fasern), Aci­do­phi­lus und Bifi­dus zur Har­mo­ni­sie­rung der Darm­flo­ra, Vit­amin C und Ace­ro­la-Pul­ver sowie die Ver­dau­ungs­en­zy­me Papain, Pro­tease und Amylase.

Neh­men Sie kei­ne Abführ­mit­tel! Allen­falls als äußers­te Not­maß­nah­me und nie über einen län­ge­ren Zeit­raum. Die meis­ten Abführ­mit­tel beein­träch­ti­gen die nor­ma­le Darm­funk­ti­on und die Auf­nah­me von Nähr­stof­fen. Sie machen leicht abhän­gig und kön­nen auch die Ent­wick­lung von Darm­rei­zun­gen beschleunigen.

Der Ver­dau­ungs­ap­pa­rat (nach Dr. F. X. Mayr)

Der mensch­li­che Ver­dau­ungs­ap­pa­rat, ein schlauch­för­mi­ger Kanal, erreicht beim erwach­se­nen Men­schen eine Län­ge bis zu 9 Metern. Der Ver­dau­ungs­trakt beginnt mit den Lip­pen des Mun­des und endet mit dem After. Er umfaßt Mund­höh­le, Rachen, Spei­se­röh­re, Magen, Dünn- und Dick­darm. Zu ihm gehö­ren fer­ner Anhang­drü­sen, wie die Spei­chel­drü­sen der Mund­par­tien, die Leber mit der Gal­len­bla­se, die Bauch­spei­chel­drü­se sowie Mil­li­ar­den von Schleim­haut­drü­sen im Magen-Darm-Bereich.

Das har­mo­ni­sche Zusam­men­wir­ken aller die­ser Tei­le ergibt die gesun­de Verdauung.

Ver­dau­en heißt daher nicht, wie die meis­ten glau­ben, Stuhl pro­du­zie­ren, son­dern Ver­dau­en heißt:

  1. Die auf­ge­nom­me­ne Nah­rung mecha­nisch, che­misch und bak­te­ri­ell rich­tig auf­zu­schlie­ßen und in Kör­per­sub­stanz und Ener­gie umzu­wan­deln. Dabei erfolgt die Auf­sau­gung der Nähr­stof­fe in das Blut (vor allem durch die wulst­ar­tig aus­ge­stülp­ten Darm­zot­ten) über eine resorp­ti­ve Darm­flä­che, die aus­ge­brei­tet die Grö­ße eines Ten­nis­plat­zes hat;
  2. die unver­wer­te­ten Abfall­stof­fe recht­zei­tig aus­zu­schei­den. Das Gegen­teil von die­sem nor­ma­len Ver­dau­ungs­vor­gang sind die übli­chen, krank­ma­chen­den Gärungs- und Fäulnisprozesse.
  3. Wie die Fein­wur­zeln der Pflan­zen die Nähr­stof­fe aus dem Erd­reich auf­neh­men und den Zwei­gen, Blät­tern und Blü­ten zur Ver­fü­gung stel­len, so wur­zeln auch unzäh­li­ge Darm­zot­ten im Spei­se­brei, sau­gen die vom Ver­dau­ungs­ap­pa­rat ab- und umge­bau­te Nah­rung auf und über­ge­ben sie dem Blut, das sie an alle Bedarfs­stel­len (Orga­ne, Gewe­be, Kör­per­zel­len) transportiert.

Der Darm rei­nigt das Blut von Abfall­stof­fen, die in sein Inne­res abge­sto­ßen und schließ­lich mit dem Stuhl abge­führt werden.

Dem­nach setzt sich der Stuhl aus zwei­er­lei Bestand­tei­len zusammen:

  1. aus unver­dau­li­chen oder unver­wer­tet geblie­be­nen Spei­se­res­ten (Zel­lu­lo­se usw.)
  2. aus den von der Blut­rei­ni­gung stam­men­den Abfäl­len des Zwischenzellstoffwechsels.

Gestör­te Darm­flo­ra und Pilzbefall

Seit den Tagen von Dr. Mayr sind die Belas­tun­gen, denen unser Orga­nis­mus aus­ge­setzt ist, in zwei Lebens­be­rei­chen dra­ma­tisch ange­stie­gen: Ein­mal durch die Ein­wir­kung von Umwelt­gif­ten und pro­ble­ma­ti­schen Stof­fen in der Nah­rung selbst, wie etwa die vie­len ver­schie­de­nen Zusatz­stof­fe, Aro­ma- und Kon­ser­vie­rungs­mit­tel. Von die­sen Stof­fen, deren gesund­heit­li­che Wir­kung meist völ­lig unge­klärt ist, neh­men wir jähr­lich etwa 5 – 7 kg mit der Nah­rung auf!

Zum andern durch die Inva­si­on der Pil­ze, die zunächst die Darm­flo­ra, spä­ter oft den gan­zen Orga­nis­mus durch­ein­an­der­brin­gen. Dys­bio­sen der heu­te vor­herr­schen­den Art, Schwe­re und Häu­fig­keit waren noch vor weni­gen Jah­ren völ­lig unbe­kannt. Exper­ten schät­zen, daß gegen­wär­tig ca. 30 – 40 Mil­lio­nen Deut­sche an Pilz­er­kran­kun­gen lei­den. Allein in den Jah­ren zwi­schen 1968 bis 1976 hat sich die Zahl der Hefe­pilz­er­krank­ten nach einer Sta­tis­tik der Haut­kli­nik der Uni­ver­si­tät Düs­sel­dorf verzwanzigfacht.

Vor allem der Hefe­pilz Can­di­da albicans, an sich ein nor­ma­ler Bewoh­ner des Dick­darms, kann die bestehen­de Darm­flo­ra, die aus vie­len ver­schie­de­nen Arten nütz­li­cher Mikro­or­ga­nis­men besteht, völ­lig über­wu­chern. Can­di­da-Über­wu­che­rung ist typi­scher­wei­se ver­bun­den mit einem oder meh­re­ren Sym­pto­men wie wech­seln­den Peri­oden von Durch­fall und Ver­stop­fung, stän­dig wie­der­keh­ren­den Bla­sen­in­fek­tio­nen, weiß­li­chen Belä­gen in Mund und Hals, Gelenk­schmer­zen, Müdig­keit und „ver­ne­bel­tem“ Den­ken („brain fog“).

Die­se Sym­pto­me füh­ren oft zu wei­ter­ge­hen­den Krank­heits­bil­dern wie dem Chro­ni­schen Müdig­keits-Syn­drom, gene­rel­ler Infekt­an­fäl­lig­keit oder ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen. Das alles ist nicht beson­ders ver­wun­der­lich, wenn man bedenkt, daß die außer Kon­trol­le gera­te­nen Can­di­da-Orga­nis­men nicht weni­ger als 79 ver­schie­de­ne Gift­stof­fe pro­du­zie­ren, dar­un­ter Form­alde­hyd und das sonst in hoch­pro­zen­ti­gem Alko­hol ent­hal­te­ne Ace­t­al­de­hyd, das den „Hirn­ne­bel“ verursacht.

Die Über­wu­che­rung wird aus­ge­löst durch zwei Haupt­fak­to­ren, auf die wir des­halb ach­ten müssen:

  1. Behand­lun­gen mit Antibiotika
  2. Zucker

Jede Behand­lung mit Anti­bio­ti­ka tötet einen gro­ßen Teil der „freund­li­chen“ Bak­te­ri­en der Darm­flo­ra ab. Dadurch ent­steht Raum für schäd­li­che Mikro­or­ga­nis­men. Soweit die Anwen­dung von Anti­bio­ti­ka unum­gäng­lich ist, muß also durch die Gabe von Nähr­stoff­prä­pa­ra­ten, die Lac­to-Bacil­lus Aci­do­phi­lus und Bifido-bac­te­ria ent­hal­ten, dafür gesorgt wer­den, daß sich die gesun­de Darm­flo­ra wie­der auf­baut, bevor Can­di­da-Orga­nis­men das Ter­rain beset­zen und die Über­hand gewinnen.

Der (Wieder)-Aufbau einer har­mo­ni­schen Darm­flo­ra wird auch geför­dert durch Prä­pa­ra­te mit rei­nen Fruc­tooli­go-Sac­cha­ri­den, z. B. Nut­ra­F­lo­ra FOS Pul­ver. (Die Ansied­lung „freund­li­cher“ Bak­te­ri­en wie Lac­to-bacil­lus und Bifido-bac­te­ria oder Bul­ga­ri­cus wird durch die Anwen­dung von Nutra-Flo­ra FOS Pul­ver verfünffacht).

Neben Anti­bio­ti­ka begüns­ti­gen syn­the­ti­sche Hor­mo­ne, z. B. die Anti­ba­by-Pil­le, die Über­wu­chung mit Candida.

Zucker ist der Haupt­feind einer gesun­den Darmflora!

Can­di­da-Hefe­pil­ze leben von Zucker. Sie sind süch­tig danach. Um eine Über­wu­che­rung zu ver­mei­den, muß des­halb der Zucker­kon­sum dras­tisch ein­ge­schränkt wer­den. Es geht dabei kei­nes­wegs nur um die drei Stück­chen Wür­fel­zu­cker, die wir in unse­ren Espres­so geben, auch der „indi­rek­te“ Zucker aus Frucht­säf­ten, Limo­na­den oder Cola-Geträn­ken, Honig usw. ist – eben­so wie Alko­hol – zu vermeiden.

Liegt eine Can­di­dia­sis vor, ist die Ein­hal­tung einer streng koh­len­hy­drat­ar­men, zucker­frei­en Ernäh­rung die ers­te, ent­schei­den­de Vor­aus­set­zung zur Gesun­dung. Der nächs­te Schritt ist die Bekämp­fung der Can­di­da-Pil­ze mit fun­gi­zid wir­ken­den Pflan­zen­ex­trak­ten. Außer­or­dent­lich bewährt haben sich hier der Extrakt von Oli­ven­blät­tern, Oil of Ore­ga­no und auch der Extrakt von Grape­frucht­sa­men. Das klas­si­sche Mit­tel aus ortho­mo­le­ku­la­rer Sicht zur Bekämp­fung von Can­di­da-Pil­zen ist Capryl­säu­re.

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Es gibt auch aus­ge­zeich­ne­te kom­bi­nier­te Prä­pa­ra­te. Alle die­se Mit­tel töten Can­di­da-Pil­ze zuver­läs­sig ab. Sie müs­sen vor­sich­tig und schritt­wei­se ein­ge­setzt wer­den, denn es kann zunächst eine Ver­schlim­me­rung des Zustan­des ein­tre­ten, weil der Kör­per mit den Abfall­pro­duk­ten der abge­tö­te­ten Pil­ze fer­tig wer­den muß.

Aber der Erfolg zeigt sich wenig spä­ter umso ein­drucks­vol­ler: Vie­le Pati­en­ten kön­nen es nicht glau­ben, daß ihr Wohl­be­fin­den und ihre Ener­gie zurück­ge­kehrt sind, oft nach Jah­ren chro­ni­scher Müdig­keit, läs­ti­gen Ver­dau­ungs­be­schwer­den und drü­cken­den psy­chi­schen und men­ta­len Problemen.

 

Immer wird die Behand­lung unter­stützt durch Gaben von Aci­do­phi­lus und FOS-Pul­ver, um die har­mo­ni­sche Besied­lung der Darm­flo­ra mit „freund­li­chen“ Bak­te­ri­en wie­der her­zu­stel­len. Das alles dau­ert sei­ne Zeit. Man muß mit 2 – 4 Mona­ten bis zur Eubio­se rechnen.

Um den Darm wider­stands­fä­hig gegen Angrif­fe von „feind­li­chen“ Bak­te­ri­en, Para­si­ten usw. zu machen, lohnt es sich, die Darm­wän­de glatt und geschmei­dig zu machen. Dazu hel­fen Vital­stof­fe wie Pan­the­thin, Glut­amin und N‑Ace­tyl-Cystein sowie Ome­ga-3-Fett­säu­ren. Es ist gut, die nor­ma­le Ver­dau­ung durch Bal­last­stof­fe wie Floh­sa­men (Psyl­li­um), Nah­rungs­fa­sern und Ver­dau­ungs­en­zy­me zu unterstützen.

Ent­zünd­li­che Darmerkrankungen

Die chro­nisch ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen, in ers­ter Linie also Mor­bus Crohn und Coli­tis ulce­ro­sa, füh­re ich hier beson­ders auf, weil sie offen­bar außer­or­dent­lich gut auf Nähr­stoff­ga­ben reagie­ren. Da auch die­se Krank­hei­ten stark im Anstei­gen begrif­fen sind, wer­den vie­le Leser die­se Infor­ma­ti­on sicher zu schät­zen wissen.

Der ver­stor­be­ne Kom­ple­men­tär-Medi­zi­ner Dr. Robert C. Atkins berich­te­te, daß die Pati­en­ten, die in sei­nem New Yor­ker Gesund­heits­zen­trum gegen chro­nisch ent­zünd­li­che Darm­er­kran­kun­gen mit bestimm­ten Vital­stof­fen behan­delt wur­den, oft schon nach zwei Wochen ver­blüf­fen­de Ver­bes­se­run­gen ihrer Befind­lich­keit zeigte.

Dr. Atkins unter­such­te zunächst auf Glu­ko­se-Into­le­ranz und Can­di­da-Befall. Bei­des liegt bei fast allen Pati­en­ten mit ent­zünd­li­chen Darm­er­kran­kun­gen vor und wird zunächst behan­delt. Für die anschlie­ßen­de Behand­lung der Darm­ent­zün­dung selbst gab Dr. Atkins fol­gen­de Nähr­stoff- und Dosierungsempfehlungen:

  • Pan­the­thin: 9oo — 1.800 mg
  • Ome­ga-3-Fett­säu­ren: 3.600 — 7.200 mg
  • Glut­amin: 5 — 12 g
  • Vit­amin D3: 600 — 1.200 i.E.
  • Vit­amin A: 15.000 — 30.000 i. E.
  • Natür­li­ches Beta-Caro­tin: 25.000 — 50.000 i. E.
  • Zink: 50 — 100 mg
  • Cat´s Claw: 2 — 4 Kapseln

Vie­le Pati­en­ten heil­ten ihre Krank­heit durch unser Pro­gramm voll­stän­dig aus.“ sag­te Dr. Atkins.

 

Es eröff­net sich für die Hil­fe suchen­den Betrof­fe­nen damit eine ernst zu neh­men­de Alter­na­ti­ve zu den kon­ven­tio­nel­len Behand­lungs­me­tho­den, zumal die schul­me­di­zi­ni­schen Ansät­ze in die­sem Bereich bis­her wenig über­zeu­gend und erfolg­ver­spre­chend sind.

Lebens­füh­rung und Selbstverantwortung

Kom­men wir zum Schluß noch­mals auf den ver­ehr­ten Dr. F. X. Mayr zurück. Er war, nach allen Berich­ten, ein ziem­lich stren­ger Mann, der äußers­te Dis­zi­plin von sei­nen Pati­en­ten erwar­te­te. Vor allem ver­trat er die strik­te Auf­fas­sung, daß sich die „grund­le­gen­de Gesun­dung kei­nes­wegs pas­siv, etwa durch blo­ße Ein­ver­lei­bung von Heil­mit­teln erkau­fen lie­ße.“ Sie ent­fal­te „sich immer nur unter akti­ver Mit­ar­beit des Hei­lungs­be­dürf­ti­gen, weil die­ses Ziel ohne Bekämp­fung scha­den­brin­gen­der Gewohn­hei­ten nie­mals erreicht wer­den kann. Die Ent­schei­dung fällt somit auf der sitt­li­chen Ebe­ne! Daher kann die­ser Weg von jenen, die, in Genuß­sucht ver­strickt, die Kraft zur Maß­hal­tung nicht auf­brin­gen, nicht beschrit­ten wer­den; eben­so wenig auch von jenen, bei denen Man­gel an Ver­ständ­nis oder angeb­li­che Bes­ser­wis­se­rei der not­wen­di­gen Ein­sicht im Wege stehen.“

Heu­te wird noch eine ganz neue Dimen­si­on des Pro­blems sicht­bar, auf die Wol­fang Spil­ler in sei­nem lesens­wer­ten Buch: „Der Darm, Wur­zel der Lebens­kraft“ ein­drucks­voll hin­weist: „War es bis vor 40 Jah­ren in ers­ter Linie ein ernäh­rungs­be­ding­tes Fehl­ver­hal­ten, das unse­ren Ver­dau­ungs­trakt und die Schleim­häu­te belas­te­te, haben wir es heu­te mit einer Viel­zahl che­misch-syn­the­ti­scher Stof­fe zu tun, die unser Ver­dau­ungs­sys­tem kon­ta­mi­nie­ren und schä­di­gen. Zusatz­stof­fe in indus­tri­ell her­ge­stell­ten Nah­rungs­mit­teln, Insek­ti­zi­de, Pes­ti­zi­de, Fun­gi­zi­de, Schwer­me­tal­le und ande­re Sub­stan­zen, Medi­ka­men­te und ande­re Stof­fe, stel­len uns hier immer wie­der vor gro­ße Aufgaben …“

Der – rela­tiv neue – Ein­fluß der Umwelt­fak­to­ren auf unser Ver­dau­ungs­sys­tem wird noch immer sträf­lich unter­schätzt. Dabei stellt der Ver­dau­ungs­trakt des Men­schen die größ­te Kon­takt­flä­che mit der Außen­welt dar. Die Ver­schmut­zung mit kör­per­frem­den und oft organ­schä­di­gen­den Stof­fen gibt der Pro­ble­ma­tik der Darm­ge­sund­heit eine ganz neue, dra­ma­ti­sche Dynamik.

Ein ethi­sches Ver­hal­ten, an das Dr. Mayr bei sei­nen Pati­en­ten noch appel­lie­ren konn­te, ist durch die­se Ent­wick­lung für uns nicht ein­fa­cher gewor­den. Letz­ten Endes sind wir für bei­de Berei­che zustän­dig und mit­ver­ant­wort­lich: Für das, was aus der Umwelt in unse­ren Kör­per kommt; für das, was wir uns selbst in den Mund stecken.

Die Gol­de­ne Lebens­re­gel als Zweizeiler

Mayr hat­te übri­gens einen Vor­gän­ger, der 100 Jah­re vor Mayr´s Geburt gestor­ben war, den Nie­der­län­der Dr. Her­mann Boer­haa­ve, Medi­zi­ner und Bota­ni­ker. Er war der viel­leicht berühm­tes­te Arzt sei­ner Zeit. Auf jeden Fall hat­te die­ser hoch geach­te­te Mensch einen beson­de­ren Humor. Er ver­sprach den Zeit­ge­nos­sen, die Sum­me sei­ner ärzt­li­chen Erfah­run­gen schrift­lich fest­zu­hal­ten und der Nach­welt als Ver­mächt­nis zu über­las­sen. Nach sei­nem Tode eil­ten Wis­sen­schaft­ler aus aller Welt her­bei, um an der Ver­stei­ge­rung des ver­sie­gelt vor­lie­gen­den Wer­kes teil­zu­neh­men. Ein rei­cher Eng­län­der erstei­ger­te das dicke Buch schließ­lich für, wie berich­tet wird, „eine hohe Sum­me“ und öff­ne­te es. Dann gab es eine gro­ße Über­ra­schung – und lan­ge Gesich­ter. Das soll­te die Sum­me der medi­zi­ni­schen Erfah­run­gen des berühm­ten Dok­tors gewe­sen sein? Alle Blät­ter des dicken Buches waren leer und unbe­schrie­ben. Ledig­lich auf der aller­letz­ten Sei­te fand sich, in Boer­haa­ves Hand­schrift, der Zweizeiler:

Den Kopf halt kühl, die Füße warm,
Und prop­fe nicht zu voll den Darm!“Dr. Franz Xaver Mayr

Das kön­nen wir heu­te noch beherzigen!

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Kategorien: Darm, Übergewicht und Verdauung.