Zink­man­gel durch Ver­zicht auf Rindfleisch

Die­ser Arti­kel befaßt sich mit schäd­li­chen Zink­man­gel durch Ver­zicht auf Rind­fleisch und erklärt die Bedeu­tung und Wich­tig­keit von Zink für unse­re Gesundheit.

Die Bedeu­tung von Zink und Zink­man­gel für unse­re Gesundheit

Bei der Fra­ge „Wie ernäh­re ich mich gesund?“ kom­men vie­le von uns ins Grü­beln und beschlie­ßen, den Kon­sum von Fleisch­pro­duk­ten zu redu­zie­ren oder zumin­dest zu über­den­ken. Wenn Sie nicht gleich Vege­ta­ri­er wer­den wol­len, ist die bes­te Maß­nah­me, die man in die­sen Zei­ten tref­fen kann, Fleisch aus tier­ge­rech­ter Hal­tung zu ver­zeh­ren. Es kann nicht oft genug betont wer­den, dass die kon­ven­tio­nel­le Tier­hal­tung unter der Zuhil­fe­nah­me von Hor­mo­nen, Anti­bio­ti­ka und ande­ren Medi­ka­men­ten funk­tio­niert. Aber auch die Ver­füt­te­rung von Tier­mehl und den damit ver­bun­de­nen Risi­ken für Tier und Mensch ver­lei­den einem gera­de­zu das Essen von Fleisch. Es ist nur all­zu ver­ständ­lich, dass sich das Ess­ver­hal­ten (ins­be­son­de­re gegen­über Rind­fleisch) deut­lich verändert.

Das Deut­sche Insti­tut für Ernäh­rungs­me­di­zin und Diä­te­tik (Aachen), das im letz­ten Jahr an einer Gesund­heits­kon­fe­renz zum The­ma Zink in Stock­holm teil­ge­nom­men hat­te, hat sich eben­falls aus aktu­el­lem Anlass in der Pflicht gese­hen, vor einer dro­hen­den Unter­ver­sor­gung mit dem essen­ti­el­len Spu­ren­ele­ment Zink zu war­nen und den For­schungs­stand zu verdeutlichen.

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Was hat es für Aus­wir­kun­gen auf die Nähr­stoff­ver­sor­gung, wenn wir auf Rind­fleisch verzichten?

Pro­duk­te vom Rind, in Form von Gehack­tem, Rump­steak oder Leber haben fast den höchs­ten Zink­ge­halt, nur in Aus­tern kann mehr Zink ent­hal­ten sein (z.B. geht man von 6 – 8 mg Zink pro 100 Gramm Kalbs­le­ber und von min­des­tens 7 Gramm Zink pro 100 Gramm Aus­tern aus). Da Zink auch z.B. in Wei­zen­voll­korn, Lin­sen und Mais vor­kommt, kann auch bei vege­ta­ri­scher Ernäh­rungs­wei­se eine Zink­zu­fuhr gewähr­leis­tet sein, aber der ent­schei­den­de Vor­teil tie­ri­scher Nah­rungs­mit­tel ist, dass das dar­in ent­hal­te­ne Zink vom Kör­per bes­ser ver­wer­tet wird. Die meis­ten pflanz­li­chen Nah­rungs­mit­tel sind zink­arm und haben den Nach­teil, dass Inhalts­stof­fe der Pflan­ze (z.B. Phytin­säu­re in Getrei­de) die Zink­auf­nah­me hem­men. Die Aus­lau­gung der Böden und eine über­trie­be­ne Ver­ar­bei­tung pflanz­li­cher Nah­rungs­mit­tel haben die­ses Spu­ren­ele­ment zudem aus unse­ren Lebens­mit­teln größ­ten­teils ent­fernt, und man kann sagen, dass schon vor dem Aus­bruch der BSE-Kri­se die Zink­ver­sor­gung unzu­rei­chend war.

War­um nun ist Zink so wich­tig und was kann man tun, damit der Kör­per kei­nen Man­gel dar­an hat?

Zink steu­ert die Bil­dung und Funk­ti­on von über 200 Enzy­men in unse­rem Kör­per. Es gibt Enzym­sys­te­me, die mit einem kla­ren Akti­vi­täts­ab­fall auf einen Zink­man­gel reagie­ren, was wie­der­um Aus­wir­kun­gen auf den Säu­re-Basen-Haus­halt oder die Eiweiß­ver­dau­ung haben kann. Zink stärkt (wie auch Vit­amin C) die Abwehr­kräf­te bei Erkäl­tun­gen und Infek­tio­nen und schützt als Anti­oxi­dans die Zel­len vor den Schä­di­gun­gen, die die Frei­en Radi­ka­le ver­ur­sa­chen. Außer­dem ent­fal­tet es eine Schutz­wir­kung bei Schwer­me­tall-Ver­gif­tun­gen, die durch die Anhäu­fung von Umwelt­schad­stof­fen unse­re Gesund­heit zuneh­mend gefährden.

Bei der Behand­lung von Unfrucht­bar­keit wirkt Zink unter­stüt­zend, weil es auf den Stoff­wech­sel der Geschlechts­hor­mo­ne ein­wirkt, außer­dem ist eine Zink­the­ra­pie ange­zeigt bei Pro­sta­ta­ent­zün­dun­gen und auf­stei­gen­den Harn­wegs­in­fek­tio­nen. Seit lan­gem bekannt sind gute Erfah­run­gen mit Zink­ver­bän­den und ‑pflas­tern, weil sie für eine ver­bes­ser­te Wund­hei­lung sor­gen. Auf eine aus­rei­chen­de Zink­zu­fuhr gera­de nach Ope­ra­tio­nen ist zu ach­ten, da sich die Zel­len rege­ne­rie­ren müs­sen, denn auch der Auf- und Abbau von Nukle­in­säu­ren (DNS/RNS) ist zink­ab­hän­gig. Die Fol­gen eines Man­gel­zu­stan­des betref­fen auch das zen­tra­le Ner­ven­sys­tem, Depres­sio­nen und Psy­cho­sen sind für Zink­man­gel mit­ver­ant­wort­lich, eben­falls Haut- und Lebererkrankungen.

Nur 15 mg Zink täglich?

Die Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rung (DGE) emp­fiehlt Män­nern 15 mg und Frau­en 12 mg als Tages­do­sie­rung. Man beach­te, dass die­se Dosie­rung nur einem Zink­man­gel vor­beugt, liegt bereits ein Zink­man­gel vor oder gibt es eine durch Zink­man­gel aus­ge­lös­te Erkran­kung bzw. Schwä­che in der Gesund­heit, soll­te die Zink­zu­fuhr erhöht sein. Ame­ri­ka­ni­sche Nähr­stoff­wis­sen­schaft­ler wie Dr. Atkins, gehen mitt­ler­wei­le von einer täg­lich benö­tig­ten Zink­men­ge von min­des­tens 25 mg aus (laut Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on gilt die­se Anga­be auch für Schwan­ge­re und Stillende).

Den Anga­ben der DGE und ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen soll­te man inso­fern auch kri­tisch gegen­über­ste­hen, da hier immer nur Anga­ben gemacht wer­den, die eine aku­te und kurz­fris­ti­ge Man­gel­er­kran­kung aus­schlie­ßen sol­len. Über den Nut­zen, den ggf. höhe­re Dosie­run­gen haben kön­nen, ist damit kei­ne Aus­sa­ge getrof­fen. Häu­fig ensteht bei dem Ver­brau­cher das Bild, dass die­se vor­ge­schla­ge­nen Men­gen eine Art Höchst­gren­ze dar­stel­len, in Wahr­heit sind es aber Min­dest­men­gen, deren dau­er­haf­te Unter­schrei­tung gesund­heit­li­che Risi­ken ber­gen können.

Zusam­men­fas­send ist zu sagen, dass Zink gewis­ser­ma­ßen als Mul­ti­ta­lent für vie­le Kör­per­vor­gän­ge ver­ant­wort­lich ist und somit bei der Grund­ver­sor­gung mit Nähr- und Vital­stof­fen ein unab­ding­ba­rer Bestand­teil ist.

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Kategorien: Haut und Nähr- und Vitalstoffe.