Soflavone als Schutzfaktor für die Prostata
Interessant ist, dass es eine verblüffende Ähnlichkeit zwischen dem erhöhten Brustkrebsrisiko – als Folge einer Östrogendominanz – und dem erhöhten Prostatakrebsrisiko bei Männern in einem Lebensalter ab 45 – 50 Jahren besteht. Den Zusammenhang beschreibt der Schweizer Arzt Dr. Jürg Eichhorn („Hormontherapie bei Prostatavergrösserung und Prostatakrebs“):
„Der Stoffwechsel der Prostata wird von den Sexualhormonen Testosteron, Progesteron und Östrogen gesteuert. (Dies geschieht zentral über die Hirnanhangsdrüse und den Hypothalamus, das wichtigste Steuerzentrum unseres vegetativen Systems.) Wenn nun – altersbedingt – die Bildung von Testosteron nachlässt, entsteht eine Östrogendominanz. Dieses Ungleichgewicht wird heute als einer der wichtigsten Faktoren bei der Entstehung von Prostatakrebs angesehen. |
Die Rolle des Prostata-spezifischen Antigens (PSA)
Ein sich entwickelndes Prostatakarzinom braucht für sein Wachstum immer mehr Blutgefässe. Diesen Vorgang der Neubildung von kleinen Blutgefässen bezeichnet man als „Angiogenese.“ Hier kommt das Prostata-spezifische Antigen (PSA) ins Spiel. PSA wird in der Prostata, aber auch im Brustgewebe gebildet. PSA kann gemessen werden und ist nicht nur beim Prostatakarzinom, sondern auch bei einer Entzündung der Prostata erhöht. PSA, von den gesunden Zellen in der Nachbarschaft des Krebses gebildet, hemmt die Angiogenese und gilt als Maß für die biologische Aktivität der gesunden Prostatazellen. Bei kleinen Karzinomherden ist der PSA-Wert im Normbereich.
Energieverlust durch hohe Östrogenwerte beim Mann in den Wechseljahren
Testosteron (und Progesteron) sind Energielieferanten. Östrogen andererseits kann zum Energieräuber werden. Je tiefer die Werte für Testosteron und Progesteron und je höher die Werte für Östrogen sind, desto grösser ist der Energieverlust in den gesunden Zellen. Dagegen behalten Krebszellen ihr Energiepotential und verwenden es zur Angiogenese. Nur gesunde Zellen mit ausgeglichener Hormonbalance sind fähig, eine gut funktionierende Verteidigung mit PSA-Bildung aufzubauen. Isoflavone können, wie beschrieben, dieses Hormongleichgewicht fördern. Wichtig für die Gesundheit sind eben nicht die absoluten Werte der einzelnen Hormone, sondern das Verhältnis zueinander. Dabei kommt – bei beiden Geschlechtern – dem Verhältnis Östrogen (genau: Östradiol) zu Testosteron (T/E2) eine herausragende Bedeutung zu.
Die Parallelen bei der Entstehung von Brust- und Prostatakrebs sind offensichtlich: Östrogendominanz verbunden mit einem Mangel an Testosteron und Progesteron.