Supplemente wie z. B. Cholesterin, Lipoprotein‑a, Triglyzeride gegen zu hohe Blutfettwerte
Omega‑3 Fettsäuren
Landläufig werden (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren in der Nahrung mit pflanzlichen Lebensmitteln, insbesondere Pflanzenfetten, in Verbindung gebracht. Die wenigstens wissen, dass auch tierische Lebensmittel wie Fleisch und Milchprodukte einfache und mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten. Einen besonders günstigen Gehalt an gesundheitlich wertvollen mehrfach ungesättigten Fettsäuren findet man jedoch im Fett (Fischöl) sogenannter Kaltwasserfische. Diese Fischfettsäuren gehören zu der Gruppe der Omega-3-Famile, die bei einem Mangel zu verschiedenen Krankheiten führen können. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen zeigen deutlich, daß die vor allem in fetten Seefischen vorkommenden langkettigen, hochungesättigten Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) von großer Bedeutung für die frühkindliche Entwicklung sowie bei verschiedenen Erkrankungen wie Rheuma und entzündlichen Darm- und Hauterkrankungen sind. Die größte Bedeutung der Omega‑3 Fettsäuren für die Volksgesundheit liegt aber in ihrem positiven Einfluß auf das Herz-Kreislauf-System. Eine Vielzahl von Studien hat gezeigt, dass vorallem EPA und DHA hohe Cholesterin- und Triglyzeridwerte, aber auch Lipoprotein-a-Werte, senken.
Wegen ihrer Ernährung, die hauptsächlich aus Robbenfleisch und Walfisch besteht, sind die Eskimos von Grönland die wahrscheinlich gesündesten fleischessenden Menschen dieser Erde. Dies sagt keine geringere Autorität als der Physiologe August Krogh, der den Nobelpreis für seine Arbeit über den Schutz vor Herzerkrankungen bekommen hatte. Eskimos haben die niedrigste Rate von Herzerkrankungen auf der ganzen Welt, ihr LDL-Cholesterinwert ist niedrig, ihr HDL-Cholesterinwert ist hoch und das, obwohl sie sich fast ausschliesslich von Fleisch ernähren. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass sie keinen raffinierten Zucker oder raffinierte Kohlenhydrate essen. Der andere entscheidende Grund konnte ebenfalls wissenschaftlich nachgewiesen werden: Ihre Ernährung ist reich an Fischfett und Fischöl, beide aber liefern reichlich die zwei essentiellen Fettsäuren: EPA und DHA.
Seit den ersten Untersuchungen der Grönländer gibt es unzählige wissenschaftliche Bemühungen einschließlich einer zwanzig Jahre andauernden holländischen Studie, die immer wieder aufs Neue deutlich machten, dass sich bei einer gesteigerten Kaltwasserfisch- und Fischöl-Aufnahme Herzerkrankungen dramatisch reduzieren. Bei einer Studie wurde eine 50 %ige Verringerung an Herzinfarkten durch den Konsum von Lachs und Kaltwasserfisch nachgewiesen. Supplemente sind ähnlich effektiv, befand eine Gruppe von Wissenschaftlern, die die Einnahme von Fisch und Fischöl miteinander verglich. Die allgemeine Sterblichkeitsrate sank um 29%.
Wie aber arbeiten die Fischöle? In einer Vielzahl von Wegen. EPA und DHA verhindern, dass sich das Blut verklumpt, was zu einem Herzinfarkt führt. Sie normalisieren zu hohen Blutdruck und scheinen die Arterien davor zu schützen, dass sich in ihnen Plaque absetzen kann. Kurz: sie tun viele der Sachen, die konventionelle Herzmedikamente tun, nur ohne deren oft schädlichen Nebenwirkungen. Aus diesem Grund ist Fischöl mit seinen zwei essentiellen Fettsäuren ein einzigartiger und der wichtigste Nährstoff überhaupt, um eine Herzerkrankung zu verhindern.
Dr. Atkins schreibt darüber in seinem Buch „Vita-Nutrient-Solution“:
„EPA (Eicosapentaensäure) wirkt so hervorragend, dass sie das einträgliche Geschäft mit den blutdruck- und den lipidsenkenden Medikamenten zunichte machen könnte. Das beweisen jüngste Untersuchungen. Der Erfolg hängt davon ab, dass man die richtige Dosis gibt. In einer der neueren Studien wurde über eine bisher noch nie mit Nährstoffen erreichte mittlere Cholesterinsenkung von 370 auf 204 Milligrammprozent (mg%) berichtet. Allerdings wurden die Patienten mit Tagesdosen von 60 Gramm (das entspricht 60 Kapseln) behandelt. Dies bedeutet, dass man einen umso niedrigeren Cholesterinspiegel erreichen kann, je mehr Fischölkapseln man zu schlucken bereit ist.“
Seine Dosierungsempfehlung bei erhöhten Blutfetten und Bluthochdruck liegt bei 7200 mg Fischöl täglich, zusammen mit 1200 – 3600 mg Gamma-Linolensäure (GLS), die mit Vitamin B5 (1200 mg), Vitamin B3 (Inositol-Hexanicotinat) 500‑1500 mg, Vitamin C (1 – 5 g) und Chrom-Picolinat (300 – 600 mg) eingenommen werden.
Fischöl-Kapseln bietet beispielweise der amerikanische Hersteller KAL unter dem Namen Omega‑3 oder unter der Marke MaxEpa an. Beide Präparate beinhalten die wichtigen Omega-3-Fettsäuren und eignen sich hervorragend den in unserer heutigen Ernährung vorliegenden Mangel daran auszugleichen.
Solaray, ein weiterer amerikanischer Hersteller, hat den Fettsäure-Komplex Primrosa Marine entwickelt, der sowohl die Omega-3-Fettsäuren als auch die essentielle Omega-6-Fettsäure im richtigen Verhältnis zueinander enthält. Bei der Einnahme dieses Komplexes stellen sie sicher, dass ihrem Körper die wichtigsten essentiellen Fettsäuren zur Verfügung stehen.
Vitamin C
Nach neuesten Erkenntnissen fällt Vi-tamin C eine entscheidende Rolle zur Verhütung von Herz-Kreislauf-Er-krankungen zu. Die Wirksamkeit von Vitamin C auf überhöhtes Cholesterin und andere Blutfette (wie z.B. Lipoprotein‑a) wurde bereits in zahlreichen klinischen Studien untersucht. Nach Auswertung von über 40 Studien führt Vitamin C bei Patienten mit hohen Ausgangs-Cholesterinwerten (über 270 mg/dl) zu einer Senkung des Cholesterinspiegels um bis zu 20 %. In einer von der Amerikanischen Herzgesellschaft unterstützten Studie wurde nachgewiesen, dass zwei bis drei Gramm Vitamin C pro Tag die Triglyzeridspiegel im Durchschnitt um 50 – 70 % senken konnten. Vitamin C steigerte dabei die Produktion der Enzyme (Lipasen), die Triglyzeride abbauen, um bis zu 100 %. Doch allein verabreicht scheint die Wirksamkeit von Vitamin C begrenzt. Man sollte es in Kombination mit dem B‑Vitamin Niacin einnehmen.
Niacin
Der Mikronährstoff erster Wahl bei zu hohen Cholesterinwerten, Triglyzeridwerten und Lipoprotein-a-Werten ist das Niacin. Sein natürliches Vorkommen ist in Fisch, magerem Fleisch, weißem Geflügelfleisch, Erdnüssen, Weizenkeimen und Vollweizenprodukten. Schon 1950 wurde festgestellt, daß Niacin das schlechte LDL-Cholesterin sowie den Lipoprotein-a-Spiegel senken kann, während gleichzeitig die guten HDL-Werte nach oben gehen.
Vitamin B 3 ist als Niacin oder Inositol-Hexanicotinat erhältlich. Der Unterschied besteht darin, daß Niacin (Nikotinsäure) Gesichtsrötung (flush) hervorrufen kann, Inosithexanicotinat dagegen nicht. Beide Präparate werden in bekannt guter Qualität von KAL hergestellt.
Lovastatin
Der Wirkstoff Lovastatin wird aus Red Yeast Rice gewonnen und zeigte in Studien einen enormen Einfluß auf zu hohe LDL-Werte. Beim direkten Vergleich mit Niacin wurden durch Lovastatin die schlechten LDL-Werte wesentlich mehr abgebaut. Darin liegt seine unvergleichliche Stärke.
Die Stärke von Niacin ist jedoch, dass es eine Verbesserung der verschiedenen Blutfettwerte bewirkt und speziell eine Verbesserung der Cholesterinwerte (z.B. eine Steigerung der guten HDL-Werte), sodass das Verhältnis von guten und schlechten Cholesterin wieder zu seiner natürlichen Harmonie findet. So wird auch das im Körper bei zu hohen Werten Schaden anrichtende aus verschiedenen Blutfetten bestehende Lipoprotein‑a (das meistens mit zu hohen Cholesterinwerten einher geht) durch Niacin eingedämmt. Zusammen bilden Lovastatin und Niacin also starke Partner, um den Gesamtcholesterinwert wieder in seine gesunden Grenzen zu drücken.
Cynarin (Artischocken-Konzentrat)
Cynarin ist ein in Artischocken enthaltener Wirkstoff, der in Europa seit mehreren Jahrzehnten zur Senkung erhöhter Blutfettwerte (zum Beispiel bei zu hohen Cholesterin- und Triglyzeridwerten) eingesetzt wird. Vor mehr als 50 Jahren stellten japananische Wissenschaftler fest, daß der Verzehr von Artischocken die Produktion von Gallenflüssigkeit, die die Fette aus der Nahrung zerlegt, erhöhen kann. Während cholesterinsenkende Medikamente in seltenen Fällen zu Leberschäden führen können, ist Cynarin sogar gut für die Leber.
Studien haben gezeigt, dass Cynarin erhöhte Triglyzeridwerte senken, das Cholesterin im Blut reduzieren und die Werte des „guten“ HDL erhöhen kann. Viele Menschen achten zwar auf ihren Cholesterinwert, sind sich aber nicht darüber im klaren, daß auch ein hoher Triglyzeridspiegel (über 200 mg /dl bei Frauen und über 400 mg/dl bei Männern) einen ernstzunehmenden Risikofaktor für Herzerkrankungen und Schlaganfall darstellt – vor allem bei Frauen. Nach der berühmten Framingham Heart Study sind hohe Triglyzeridwerte bei Frauen nach den Wechseljahren ein ebenso großer Risikofaktor für Herzerkrankungen wie ein zu hoher Cholesterinwert.
Gugulipid
Gugulipid wird aus dem Harz der Mikul-Myrrhe gewonnen. Es ist seit Jahrhunderten Bestandteil der indischen ayurvedischen Medizin und dort offiziell als cholesterinsenkendes Medikament anerkannt. Zahlreiche Studien, die fast alle in Indien durchgeführt wurden, zeigen, dass Gugulipid einen hohen Cholesterin- und Triglyzeridspiegel und damit zwei ernstzunehmenden Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikofaktoren entgegenwirkt. Zusätzlich erhöht es die Werte des „guten“ HDL-Cholesterins, das vor Herzerkrankungen schützt. Die aktiven Inhaltsstoffe des Harzes sind steroidähnliche Substanzen, die sogenannten Gugulsterone. Studien zufolge kann Gugulipid innerhalb von vier Wochen den Cholesterinspiegel um bis zu 27 % und den Triglyzeridspiegel um bis zu 30 % senken.