Pro­sta­ta, klei­ne Drü­se – gro­ße Probleme

Die­se Aus­ga­be befaßt sich der männ­li­che Pro­sta­ta, deren im Alter auf­tre­ten­den mög­li­chen Ver­än­de­rung und die Wir­kung von bestimm­ten Mikro­nähr­stof­fen zur Lin­de­rung derselbigen.

Pro­ble­me bei Prostatavergrößerung

Fast 60 % der Män­ner zwi­schen 40 – 60 Jah­ren haben eine gut­ar­ti­ge Ver­grö­ße­rung der Pro­sta­ta-Drü­se. Die Pro­sta­ta (Vor­ste­her­drü­se) ist Teil des männ­li­chen Fort­pflan­zungs­sys­tems. Bei der Eja­ku­la­ti­on lie­fert sie einen Teil der Samen­flüs­sig­keit. Sie befin­det sich unter­halb der Bla­se und ist in nor­ma­lem Zustand kas­ta­ni­en­groß. Da die Pro­sta­ta-Drü­se zugleich den Anfangs­teil der Harn­röh­re umschließt, drückt sie – bei einer krank­haf­ten Ver­grö­ße­rung – auf die Harn­röh­re. Dies führt zu den eben­so läs­ti­gen wie typi­schen Sym­pto­men der „Alt­her­ren­krank­heit“:

  • drin­gen­der und häu­fi­ger Toilettengang
  • nächt­li­ches Erwa­chen wegen Blasendrucks
  • Hem­mung bei der Blasenentleerung
  • ein sto­cken­der, unter­bro­che­ner Urinstrahl.

Wenn die Bla­se nicht mehr voll­stän­dig ent­leert wird, kön­nen Krämp­fe auf­tre­ten. Der zurück­ge­blie­be­ne Urin kann wei­ter­ge­hend zu Bla­sen­ent­zün­dung, Bla­sen­stei­nen und Nie­ren­schä­den führen.

Bei der krank­haf­ten Ver­grö­ße­rung der Pro­sta­ta spie­len ver­schie­de­ne Fak­to­ren eine Rol­le. Im nor­ma­len Alte­rungs­pro­zess des Man­nes fin­den vie­le spe­zi­fi­sche Ver­än­de­run­gen im Hor­mon­haus­halt statt. Lau­fen die­se Ver­än­de­run­gen nicht in einem har­mo­ni­schen Gleich­ge­wicht ab, so kann es zu einer Stoff­wech­sel­stö­rung kom­men, die Zunah­me eines bestimm­ten männ­li­chen Hor­mons, Dihy­dro­tes­to­ste­ron, in der Pro­sta­ta aus­löst. Man nimmt an, daß die­ses Hor­mon für die exzes­si­ve Ver­meh­rung der Pro­sta­ta­zel­len, die zu einer Ver­grö­ße­rung der Drü­se füh­ren, ver­ant­wort­lich ist.

Ein ande­res männ­li­ches Hor­mon, das Pro­lac­tin, das mit zuneh­men­dem Alter des Man­nes ver­stärkt in der Pro­sta­ta pro­du­ziert wird, scheint die Bil­dung von Dihy­dro­tes­to­ste­ron zu begüns­ti­gen. Der Pro­lac­tin­spie­gel in der Pro­sta­ta erhöht sich durch Alko­hol­genuß, (v.a. Bier), aber auch durch Streß. Es scheint über­haupt, daß die­se Fak­to­ren ver­stärkt zur Ent­ste­hung einer ver­grö­ßer­ten Pro­sta­ta beitragen.

Wel­che Behand­lungs­mög­lich­kei­ten gibt es aus Sicht der Nährstoffwissenschaft?

Bestimm­te Mikro­nähr­stof­fe haben einen güns­ti­gen Ein­fluß auf den Zustand der Pro­sta­ta. Eine Schlüs­sel­rol­le spie­len dabei Zink und Vit­amin B 6. Die­se Sub­stan­zen sen­ken den Pro­lac­tin­aus­stoß, der ja, wie wir oben gese­hen haben, die über­mä­ßi­ge Pro­duk­ti­on von Dihy­dro­tes­to­ste­ron und damit die Ver­grö­ße­rung der Drü­se aus­löst. Das Wachs­tum wird gestoppt und die Sym­pto­me gelin­dert. Das Vit­amin B 6 sorgt in die­sem Zusam­men­hang für eine bes­se­re Auf­nah­me des Zinks im Körper.

Bei vie­len Pati­en­ten hat auch die Ver­ab­rei­chung von essen­ti­el­len Fett­säu­ren (z. B. Fisch­öl) eine deut­li­che Ver­bes­se­rung bewirkt. Die Pro­ble­me beim Was­ser­las­sen ver­schwan­den; die Bla­se konn­te wie­der voll­stän­dig ent­leert werden.

Neben den genann­ten Mikro­nähr­stof­fen sind in letz­ter Zeit zwei pflanz­li­che Extrak­te in den Mit­tel­punkt des Inter­es­ses gerückt: der Rin­den­ex­trakt des afri­ka­ni­schen Pyge­um-Bau­mes sowie die Bee­ren der ame­ri­ka­ni­schen Säge­pal­me (saw pal­met­to), deren öli­ger Aus­zug ver­wen­det wird.

Pyge­um

Der Pyge­um (sein bota­ni­scher Name lau­tet: Pyge­um Afri­ca­num) ist ein sehr gro­ßer Baum, der in vie­len Tei­len Afri­kas vor­kommt. Die tra­di­tio­nel­le Volks­me­di­zin dort hat­te einen Absud sei­ner Rin­de bei der Behand­lung von Geni­tal- und Harn­be­schwer­den ver­wen­det. Die­se Wirk­sam­keit konn­te wis­sen­schaft­lich bestä­tigt werden.Seither wird Pyge­um-Rin­de haupt­säch­lich zur Funk­ti­ons­er­hal­tung der Pro­sta­ta eingesetzt.

Säge­pal­me

Die Säge­pal­me (Seren­oa repens) ist in Flo­ri­da behei­ma­tet. Sie trägt eine Frucht, deren Vor­zü­ge in der Volks­heil­kun­de eben­falls schon lan­ge bekannt gewe­sen sind. So benutz­ten die India­ner die Bee­re als Mit­tel gegen Impo­tenz, Ent­zün­dung der Pro­sta­ta, man­geln­den Geschlechts­trieb des Man­nes und als All­zweck­mit­tel zur Anre­gung der Körperfunktionen.

Neu­ent­deckt in der Wis­sen­schaft wur­de die Säge­pal­men­bee­re wegen ihrer Fähig­keit, der Ver­grö­ße­rung der Pro­sta­ta ent­ge­gen­zu­wir­ken. Es konn­te nach­ge­wie­sen wer­den, daß Säge­pal­men­bee­ren die Bil­dung von Dihy­dro­tes­to­ste­ron hem­men. Die­ses Hor­mon, ein „Vet­ter“ des männ­li­chen Sexu­al­hor­mons Tes­to­ste­ron, ver­an­laßt ja die über­mä­ßi­ge Ver­meh­rung der Pro­sta­ta­zel­len und ver­ur­sacht dadurch die Ver­grö­ße­rung der Drü­se. „Die Sti­mu­la­ti­on der Pro­stat­ad­rü­se durch Dihy­dro­tes­to­ste­ron trägt zu ihrem Wachs­tum bei; wird die Funk­ti­on die­ses Hor­mons gehemmt, führt das natür­lich zu einer Ver­klei­ne­rung der Pro­sta­ta.“ erklärt der Zell­bio­lo­ge Fouad Habib von der Uni­ver­si­tät Edin­burg die­sen Zusam­men­hang. Der Bee­ren­ex­trakt der Säge­pal­me hilft also, die Ursa­chen der krank­haf­ten Ver­grö­ße­rung zu unter­bin­den; dies führt – in der Fol­ge – natür­lich auch zum Weg­fall der mit die­sem Lei­den ver­bun­de­nen läs­ti­gen und oft schmerz­haf­ten Symptome.

Die krank­haf­te Ver­grö­ße­rung der Pro­sta­ta voll­zieht sich gewöhn­lich über Jah­re, bevor ers­te Sym­pto­me spür­bar wer­den. Es ist des­halb sinn­voll, die beschrie­be­nen Nähr­stof­fe und Pflan­zen­ex­trak­te vor­beu­gend zuzuführen.

Das ist ein­fach, da die Sub­stan­zen in einem Kom­bi­na­ti­ons­prä­pat („Pyge­um und Saw Pal­met­to mit Cra­nAc­tin“ des ame­ri­ka­ni­schen Her­stel­lers Sola­ray) in Kap­sel­form ver­füg­bar sind. Die Tages­do­sis ent­hält 15 mg Zink, 20 mg Vit­amin B 6, 100 mg Pyge­um-Extrakt, 320 mg Säge­pal­men­bee­ren-Extrakt, 800 mg Cran­bee­ren-Extrakt in einer natür­li­chen Basis mit den för­der­li­chen Ami­no­säu­ren L‑Alanin, Glut­amin und L‑Glycin sowie Kür­bis­ker­nen. Der Her­stel­ler emp­fiehlt 3 x täg­lich 2 Kap­seln mit den Mahl­zei­ten oder einem Glas Wasser.

Ame­ri­ka­ni­sche Stu­die belegt Wirk­sam­keit von Sägepalmenbeeren-Extrakt

Das medi­zi­ni­sche Fach­jour­nal „Cur­rent The­ra­peu­tic Rese­arch“ (Vol.55, S.776 – 85) berich­tet über eine ame­ri­ka­ni­sche Stu­die: 305 Pati­en­ten, die unter einer ver­grö­ßer­ten Pro­sta­ta lit­ten, erhiel­ten die übli­che täg­li­che Dosis von 320 mg Extrakt der Säge­pal­men­bee­re. Die per­sön­li­che Ein­schät­zung der Behand­lung wur­de von den Pati­en­ten nach 45 und nach 90 Tagen vor­ge­nom­men. Sie fiel äußerst posi­tiv aus. Nach 45 Tagen bewer­te­ten 83 % der Pati­en­ten das Prä­pa­rat als wirk­sam. Nach 90 Tagen bestä­tig­ten nicht weni­ger als 88 % der Pati­en­ten eine deut­li­che Ver­bes­se­rung ihres Zustands. Eine ent­spre­chen­de Beur­tei­lung fand durch die Ärz­te statt: von 81 % nach 45 Tagen wuchs die Zahl auf 88 % nach 90 Tagen, die von der Effek­ti­vi­tät des Prä­pa­rats über­zeugt waren.

Die wis­sen­schaft­li­che Aus­wer­tung zeigt erstaun­li­che Ver­bes­se­run­gen in allen Mes­sun­gen: Der maxi­ma­le Urin­fluß (ml/sec) nahm von 9,78 auf 12,19 zu; der mitt­le­re Urin­fluß von 5,83 auf 7,41. Die Grö­ße der Pro­sta­ta (mm3) ver­rin­ger­te sich von 40, 348 auf 36,246. Die Zahl der Sym­pto­me sank von 19 auf 12,4.

Der ein­drucks­volls­te Neben­ef­fekt der Behand­lung war jedoch das Gefühl von gestei­ger­ter Lebens­qua­li­tät bei den Pati­en­ten, wie die Gra­phik deut­lich demons­triert. Waren vor der Stu­die noch ca. 45 % unzu­frie­den, geplagt mit den Sym­pto­men der Pro­sta­ta­ver­grö­ße­rung, so ist nach 90 Tagen das Gegen­teil ein­ge­tre­ten: etwa 37 % der Pati­en­ten sind zufrie­den, ca. 24 % glück­lich, ca. 6 % sogar begeis­tert und immer­hin ca. 21 % mäßig zufrieden.

Gera­de die Stei­ge­rung des per­sön­li­chen Lebens­ge­fühls zeigt, wel­che enor­men Aus­wir­kun­gen auf die indi­vi­du­el­le Lebens­freu­de vom Nach­las­sen der läs­ti­gen Krank­heits­sym­pto­me aus­ge­hen können.

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Kategorien: Allgemein und Prostata.