Dieser Artikel befasst sich mit den Phyto-Nutrienten zur Blutzucker-Kontrolle. Bereits vor 3.000 Jahren wurden in China Krankheiten durch Heilpflanzen behandelt.
Physiotherapie mit Phyto-Nutrienten
Unter Phytotherapie (griech. Phyton=Pflanze, therapeia=Pflege) oder Pflanzenheilkunde versteht man die Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten durch Pflanzen bzw. Pflanzenteile. Bereits vor mehr als 3.000 Jahren wurden in China und Indien Krankheiten mit Hilfe von Heilpflanzen behandelt. Sie wurden in allen Hochkulturen eingesetzt und waren die wichtigsten Heilmittel bis zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts. In den dreißiger Jahren nämlich begann die pharmazeutische Industrie, Medikamente auf synthetisch-chemischen Weg herzustellen und schuf starke und schnell wirksame Arzneimittel, die die pflanzlichen Medikamente in den Hintergrund drängten. So wurde z. B. 1928 von Alexander Flemming das lebensrettende Penicillin entdeckt. Scharlach, dem früher zahlreiche Kinder zum Opfer fielen, wurde so zu einer harmlosen Krankheit. Auch die damals als unheilbar geltende Tuberkulose verlor ihren Schrecken.
Renaissance der Phytotherapie
Genauso bedeutsam war die Entdeckung des Insulins. Im Jahre 1889 fanden von Mering und Minowski heraus, dass es sich bei Diabetes um eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse handelt. Es dauerte dann weitere 32 Jahre, bis 1921 Banting und Best die blutzuckersenkende Substanz des Pankreas, das Insulin, entdeckten. Vor dem ersten Einsatz dieses Peptidhormons im Jahre 1922 führte der Insulinmangeldiabetes unweigerlich zum Tode.
Durch diese großen Erfolge wurden innerhalb weniger Jahre alle natürlichen Heilmittel vom Tisch gefegt. Sie bewirkten, daß Ärzte wie Patienten „mit fliegenden Fahnen“ ohne zu überlegen zu den synthetischen Medikamenten überliefen. Erst seit ein paar Jahren findet im medizinischen Bereich eine „Renaissance“, eine Wiedergeburt, der fast schon vergessenen Gaben der Mutter Erde statt. Diesen Trend stellt eine Allensbach-Studie nicht nur in der Bevölkerung fest: vor allem die Angst vor schädlichen Nebenwirkungen bei chemischen Arzneimitteln veranlasse viele Menschen zu Naturheilmitteln zu greifen (73 % benutzen heute bevorzugt Phytopharmaka im Vergleich zu 52 % 1970) .
Bei den Wissenschaftlern und Ärzten hat sich ein Umdenkungsprozess in Gang gesetzt. 1980 forderte die WHO (Weltgesundheitsorganisation) Wissenschaftler auf zu überprüfen, ob die in der traditionellen Volksheilkunde eingesetzten Pflanzen tatsächlich die ihnen zugeschriebene Wirksamkeit besitzen. Die länger als 10 Jahre andauernden Untersuchungen haben die Effizienz der meisten Pflanzenstoffe bestätigt, die Wirksamkeit mancher ist sogar bemerkenswert hoch. Die im folgenden vorgestellten Phyto-Nutrienten, deren Anwendungsgebiet der Blutzuckerstoffwechsel ist, haben diesen Untersuchungen standgehalten.
Krankhafte Blutzuckerschwankungen bei Diabetes und Hypoglykämie
Krankhafte Blutzuckerschwankungen werden durch ein zuviel an Insulin oder ein zuwenig an Insulin ausgelöst und führen in beiden Fällen zu ernsthaften Problemen. Zu wenig Insulin führt zu Diabetes, während zu viel Insulin, als Antwort auf eine Mahlzeit, zu einer Krankheit führt, welche als Hypoglykämie (niedriger Blutzucker) bezeichnet wird.
Bei Diabetes mellitus handelt es sich um eine chronische Stoffwechselkrankheit, die auf einen absoluten (Diabetes Typ 1) oder einen relativen (Diabetes Typ 2) Insulinmangel zurückzuführen ist. Das Hauptkennzeichen der Zuckerkrankheit sind langanhaltend hohe Blutzucker-Werte.
Bei Hypoglykämie lösen Mahlzeiten, welche reich an einfachen Zuckern und raffinierten Kohlenhydraten sind, eine zu starke Insulinsekretion aus die dazu führt, daß der Blutzucker danach sehr schnell und unnatürlich stark abfällt.
Vor der Entdeckung des Insulins wurde Diabetes mit Heilkräutern behandelt. Für den an Diabetes-Typ‑1 Erkrankten gibt es natürlich keine Alternative zum Insulin, aber auf die Dosierung kann Einfluß genommen werden. Je weniger Insulin gebraucht wird, umso besser für den Patienten.
Blood-Sugar-Defense
Das Produkt „Blood-Sugar-Defense“ des amerikanischen Herstellers KAL® ist ein wunderbares Präparat zur Blutzucker-Kontrolle. Es eignet sich zur Einnahme von Patienten mit Typ‑1 Diabetes, Typ-2-Diabetes und bei Patienten mit Hypoglykämie (niedriger Blutzukker). Es enthält eine Kombination der wichtigsten Phyto-Nutrienten, die zu einer Stabilisierung des Blutzuckers beitragen.
Für ein besseres Verständnis der Wirkungsweise des Präparats und der einzelnen Phyto-Nutrienten sind diese hier ausführlich vorgestellt. Einige der Pflanzenstoffe sind auch als Monosubstanz erhältlich. So ist es möglich, individuell höher zu dosieren, um eine bestimmte Wirkung noch zu steigern.
Die wichtigsten Phyto-Nutrienten zur Blutzuckerkontrolle
Fenugreek (Bockshornklee)
Fenugreek, auf deutsch Bockshornklee, gedeiht in vielen Teilen der Erde, einschließlich Indien, Nordafrika und den Vereinigten Staaten. Die wirksamen Bestandteile der Pflanze sind in den Samen enthalten. Sie enthalten einen hohen Anteil (40 %) einer löslichen (schleimigen) Faser. Diese Faser bildet eine gelatineartige Struktur, die eine verlangsamte Verdauung bewirkt sowie eine länger andauernde Absorption der Nährstoffe durch den Dünndarm. Es ist eine Tatsache, daß diese Verlangsamung der Verdauungsvorgänge auch zu einem langsameren Ansteigen des Blutzuckers führen kann.
Eine Vielzahl neuer Studien haben die vorteilhafte Wirkung der Fenugreek-Samen zur Reduzierung hoher Blutzukkerwerte und für eine verbesserte Glukose-Toleranz gezeigt. Diese Vorteile sind offensichtlich für die Patienten mit Typ-2-Diabetes. Aber auch Typ-1-Diabetiker können nachgewiesenermaßen von den Wirkstoffen der Samen profitieren. Bei einer Studie wurden aus den Samen des Bockshornklees die Aminosäure 4‑hydroxy-Isoleucine extrahiert. Diese Aminosäure scheint die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse anzuregen und damit Blutzuckerschwankungen zu kontrollieren.
Eine weitere gesundheitsfördernde Eigenschaft zeichnet die Samen aus: sie wirken gegen zu hohe schädliche Fettwerte im Blut. Gerade Diabetiker müssen sich vor hohen Cholesterin- und Triglyceridwerten in acht nehmen. Bockshornklee-Samen enthalten sogenannte Saponine, die gegen das schädliche LDL-Cholesterin und zu hohe Triglyceridwerte vorgehen.
Solaray bietet in seiner aus allen Teilen der Welt zusammengetragenen Linie von Phyto-Nutrienten Bockshornklee-Samen auch als Monosubstanz an. Für Menschen, die an Diabetes oder Hypoglykämie leiden, ist die Einnahme unbedingt empfehlenswert.
Gymnema sylvestre
Gymnema sylvestre ist wahrscheinlich der am häufigsten eingesetzte Phyto-Nutrient für eine verbesserte Blutzukker-Kontrolle. In den tropischen Wäldern Indiens zu Hause hat es schon vor Jahren seinen Weg auf dem amerikanischen Markt gefunden, wo es als sogenannter „Zucker-Blocker“ reißend Absatz findet. Der Name bezieht sich auf seine Wirkungsweise, die schon in ältesten indischen Texten erwähnt wird: in Sanskrit wurde Gymnema als „Gurmar“ bezeichnet und dies bedeutet übersetzt „Zucker-Vernichter!“
Die Blätter der Pflanze enthalten sogenannte „Gymnemische Säuren“, die, wie herausgefunden wurde, den Transport der Glukose aus der Nahrung vom Dünndarm in den Blutkreislauf unterbinden.
Erst vor kurzem erstellte Studien offenbarten seine Wirkung bei Typ‑1 und bei Typ‑2 Diabetes. Die Ergebnisse verschiedener Studien legen nahe, daß durch Gymnema sylvestre eine Wiederherstellung oder eine Art Belebung der insulinproduzierenden Beta-Zellen der Pankreas erreicht werden. Bei Patienten mit Typ‑1 Diabetes senkte es die Insulin-Anforderungen und verhinderte schnelle Blutzuckerschwankungen.
Bei einer Studie mit 22 Typ-2-Patienten wurde Gymnema sylvestre verabreicht. 21 der Patienten konnten ihre Tabletten-Einnahme deutlich reduzieren. 5 Diabetiker konnten die Tabletten später sogar absetzen und den Blutzucker allein durch den Pflanzenextrakt stabil halten.
Die Einnahme von Gymnema sylvestre hat keine Nebenwirkungen und äußert seine blutzuckersenkenden Eigenschaften nur im Falle von Diabetes. Gibt man Gymnema Gesunden produziert es keine blutzuckersenkende Wirkung.
Gymnema sylvestre ist auch als Monosubstanz von Solaray erhältlich. Menschen mit Diabetes sollten auf diesen Phyto-Nutrient nicht verzichten.
Indian Kino
Wie Gymnema sylvestre scheint dieser schon traditionell bei Diabetes eingesetzte Phyto-Nutrient die insulinproduzierenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse positiv zu beeinflußen. Seinen medizinischen Wert bestätigen neueste Forschungen. Bei wissenschaftlichen Studien wurde beobachtet, daß Indian Kino genauso einen starken Einfluß auf den Blutzuckerspiegel hat wie eine konventionell bei Diabetes oft verschriebene Tablette (Metformin).
Bittergurke (Bitter Melon)
Die Bittergurke stammt ursprünglich aus China und kommt in allen tropischen Regionen der Erde vor. Traditionell wurde sie zur Behandlung von Krebs, Diabetes und infektiösen Krankheiten eingesetzt. Für eine kontrollierte klinische Studie wurden aus den Früchten aus der Bittergurke Protein gewonnen und als sogenanntes P‑Insulin bei Patienten mit Typ-1-Diabetes subkutan gespritzt. Es zeigte sich, daß der Bittergurken-Extrakt eine ähnliche Wirkung hatte wie eine Insulin-Injektion. Auch hier wird eine Wiederherstellung bzw. Wiederbelebung der Beta-Zellen angeregt, was zu einer gesteigerten Insulinproduktion der Bauchspeicheldrüse führt.
An dieser Stelle sei ein Produkt erwähnt mit dem Namen GlucoReg. Der Hauptbestandteil ist Bittergurke. Weiter enthält es nicht unwesentlich Gymnema sylvestre und das bei Blutzuckerstörungen alles entscheidende Chrom. Auch diese Kombination wurde schon erfolgreich zur Kontrolle des Blutzuckerspiegels eingesetzt.
Prickly Pear
Prickly Pear ist der klassische Western-Kaktus! Alle Teile des Kaktus wurden schon traditionell bei unterschiedlichen Leiden eingesetzt: der „Pad“, die Blüten, die Früchte und die Blätter. Die Einnahme der Blätter sorgt für einen stabilen Blutzuckerspiegel und ist daher Bestandteil von „Blood-Sugar-Defense.“
Blaubeeren-Blätter
Seit der Antike werden die getrockneten Beeren sowie die getrockneten Blätter der Blaubeere als Phyto-Nutrienten eingesetzt. Vor der Entdeckung des Insulins war Blaubeerblatt-Tee eine wichtige Hilfe bei Menschen mit Blutzuckerstörungen. Daher galten die Blätter in der Volksmedizin als Anti-Diabetikum. Moderne Studien bestätigen, daß die Blätter eine wohltuende Unterstützung der Bauchspeicheldrüse darstellen, da sie den Körper vor zu hohen Blutzuckerwerten bewahren.
Löwenzahn
Löwenzahn gilt neben seinen anderen Anwendungen auch als Glukose-Regulierer. Dies konnte in experimentiellen Untersuchungen nachgewiesen werden. Das Ergebnis ist wahrscheinlich auf den hohen Inulin-Gehalt der Pflanze zurückzuführen. Inulin ist eine polysaccharide Faser, zusammengesetzt aus langen sich wiederholenden Fructose-Molekülen, die Schwankungen der Blutzuckerwerte verhindern.
Sibirischer Ginseng
Das, was den Sibirischen Ginseng auszeichnet, ist seine Fähigkeit als Adaptogen. Ein Adaptogen ist eine Substanz, die den Körper dazu befähigt, besser mit Stress umzugehen. So besitzt ein Adaptogen die einzigartige Fähigkeit, die Körperfunktionen zu normalisieren. Ist beispielsweise der Blutzuckerspiegel zu tief gesunken, oder der Blutdruck zu hoch gestiegen, vermag ein Adaptogen die Körperwerte wieder zu normalisieren. Als Bestandteil von „Blood-Sugar-Defense“ hilft Sibirischer Ginseng Blutzuckerschwankungen im Rahmen zu halten.
Weitere Inhaltsstoffe von Blood-Sugar-Defense
Wichtig zur Blutzucker-Kontrolle auf der Nährstoffebene ist vorallem Chrom und Alpha-Lipon-Säure. Bei Blutzuckerschwankungen, die auf Hypoglykämie und Typ-2-Diabetes zurückgehen, ist immer ein Mangel an Chrom vorhanden.
Alpha-Liponsäure, die auch als Stoffwechsel-Antioxidant bezeichnet wird, wird zur Behandlung von hohen Blutzuckerspiegeln und Neuropathien bei Diabetikern eingesetzt.
N‑Acetyl-Carnitin, Calcium, Zink, Vitamin B 6 und Vanadyl-Sulfat wirken jedes auf seine Art unterstützend und/oder ausgleichend auf den Blutzuckerspiegel.
Zur Einnahme von Blood-Sugar-Defense
Die Behandlung von krankhaften Blutzuckerschwankungen muss durch eine richtige, d.h. kohlenhydratarme Ernährung (insbesondere die strenge Vermeidung raffinierter Kohlenhydrate), durch ausreichend Bewegung und durch Nahrungsergänzungsmittel, die der Erkrankung Rechnung tragen, angegangen werden. Phyto-Nutrienten können hierbei eine sinnvolle Ergänzung sein.
Werden Phyto-Nutrienten zur Verbesserung des Blutzuckerstoffwechsels eingesetzt, ist es wichtig, die Blutzuckerwerte genau zu überwachen, besonders wenn man eine relativ unkontrollierte Diabetes hat. Die Verwendung von Phyto-Nutrienten wird Einfluß auf den Blutzuckerstoffwechsel nehmen, sodaß u. U. die Dosierung von Insulin oder Tabletten neu angepaßt werden muss.