Green Food: Algen und Gräser

Die­ser Arti­kel befaßt sich mit Nah­rungs­er­gän­zun­gen aus ein­zelli­gen Algen und ver­schie­de­nen Getrei­de­grä­sern, das soge­nann­te Greenfood.

Green Food“ – die grü­ne Ur-Nahrung

Reist man durch Ame­ri­ka, fal­len einem im Restau­rant immer häu­fi­ger Gäs­te auf, die gift­grü­ne Geträn­ke zu sich neh­men. Fragt man nach, dann erfährt man, daß es sich um „Green Food“ han­delt, frisch gepreß­tes Wei­zen- oder Gers­ten­gras oder auch um in Was­ser auf­ge­lös­tes Algenpulver.

Green Food“ ist ein gewal­ti­ger Trend in den U.S.A. und gera­de schwappt die­se grü­ne Wel­le über den Atlan­tik nach Euro­pa. Ernäh­rungs­wis­sen­schaft­ler sehen mit „Green Food“ gera­de­zu eine Revo­lu­ti­on der Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten auf uns zukom­men. Was ist davon zu halten?

Die Men­schen in den west­li­chen Indus­trie­län­dern lei­den an zwei gro­ßen Ernäh­rungs­pro­ble­men, die sich unglück­li­cher­wei­se auch noch gegen­sei­tig verstärken:

Da ist ein­mal die zuneh­men­de Dena­tu­rie­rung der Nah­rung, bedingt durch indus­tri­el­len Anbau und Ver­ar­bei­tung. Die­se Kost ist „Leer“, weil vital­stoff­arm. Wir ver­hun­gern an vol­len Tischen.

Zwei­tens: Unse­re (bewe­gungs­ar­me) Lebens­wei­se erfor­dert eine redu­zier­te Kalo­rien­zu­fuhr, wodurch die Nähr­stoff­dich­te wei­ter absinkt. 1.000 oder 1.500 kcal aus gewöhn­li­cher Nah­rung pro Tag mögen unse­ren Ener­gie­be­darf abde­cken und Über­ge­wicht ver­mei­den hel­fen, kön­nen uns aber unmög­lich aus­rei­chend mit Vital­stof­fen versorgen.

Die Fol­ge: Man­gel­er­schei­nun­gen, die die Ent­ste­hung aller soge­nann­ten Zivi­li­sa­ti­ons­krank­hei­ten begüns­ti­gen oder sogar ver­ur­sa­chen. Jun­ge Frau­en, die sich dem Schlank­heits-Dik­tat nicht ent­zie­hen und älte­re Men­schen, die aus Appe­tit­man­gel wenig essen und die Kost oft nur schlecht ver­wer­ten, sind beson­ders betrof­fe­ne Gruppen.

Obst und fri­sches grü­nes Gemü­se, roh oder scho­nend zube­rei­tet, die­nen den heu­ti­gen Ernäh­rungs­be­dürf­nis­sen am besten.

5 – 7 Gemü­se- und Obst­mahl­zei­ten täg­lich emp­fiehlt des­halb die Deut­sche Gesell­schaft für Ernäh­rung. Man fragt sich aller­dings, wie sol­che Vor­schlä­ge z. B. von berufs­tä­ti­gen Men­schen durch­ge­führt wer­den sol­len. In der Pra­xis hapert es damit jeden­falls gewal­tig, auch wenn der Sinn sol­cher Emp­feh­lun­gen ein­ge­se­hen wer­den kann.

Kein Wun­der, daß die Exper­ten schon lan­ge nach einer Kost suchen, die ein­fach zuzu­be­rei­ten ist, mög­lichst wenig Kalo­rien lie­fert, dabei aber eine gro­ße Nähr­stoff­dich­te auf­weist, d.h. vital- und bal­last­stoff­reich ist. Die Ant­wort ist: „Green Food“.

Dar­un­ter ver­steht man vor altem ver­schie­de­ne ein­zelli­ge Algen oder Getrei­de­grä­ser wie Wei­zen und Gers­te, die durch ihren Reich­tum an Chlo­ro­phyll (Blatt­grün) und Mikro­nähr­stof­fen einen äußerst posi­ti­ven Ein­fluß auf Gesund­heit und Wohl­be­fin­den von Kör­per und Geist neh­men können.

Green Food“ ver­fügt über ein so dich­tes Nähr­stoff­an­ge­bot, daß damit die täg­li­che Nähr­stoff­ver­sor­gung ein­fach, sicher und voll­kom­men natür­lich gewähr­leis­tet wer­den kann. „Green Food“ kann damit einen Aus­gleich schaf­fen, wenn die Mög­lich­keit fehlt, täg­lich aus­ge­wo­ge­ne Mahl­zei­ten zuzubereiten.

Algen: Eine der ältes­ten Lebens­for­men auf unse­rem Planeten.

Die gro­ße Pflan­zen­fa­mi­lie der Algen mit ihren mikro­sko­pisch klei­nen oder auch rie­sig gro­ßen Mit­glie­dern gehört zu den Urah­nen allen Lebens auf der Erde.

Algen sind über­all: In jedem Trop­fen Was­ser, in Glet­schern und kochen­den Quel­len, auf Fel­sen und Bäu­men, in der Luft und im Erd­bo­den, ja sogar in unse­rem Darm fin­den wir Algen. Sie tre­ten in alten Far­ben, For­men und Grö­ßen auf. Algen sind von beein­dru­cken­der Vita­li­tät. In weni­gen Stun­den kön­nen sich Mikro-Algen der­art ver­meh­ren, daß sich der Oze­an über Hun­der­te von Qua­drat­ki­lo­me­tern pur­purn färbt oder nachts wie ein Meer von Glüh­würm­chen leuch­tet. Das Rote Meer und die „Paint Pots“, die bro­deln­den Farb­töp­fe des Yel­low Stone Park, ver­dan­ken ihren Namen eini­gen beson­ders farb­in­ten­si­ven Spe­zi­es von Mikro-Algen. Ande­re Algen­ar­ten, die wir als See­gras oder See­tang ken­nen, kön­nen bis zu 300m lang wer­den und impo­nie­ren durch ihre Robust­heit und Lebenskraft.

Algen und ihre Tradition

Bereits vor 4000 Jah­ren emp­fah­len chi­ne­si­sche Arzte Algen als Gesund­heits­kost. Das Essen von Algen hat also eine lan­ge Geschich­te. In den ost­asia­ti­schen Län­dern ste­hen brau­ne Mee­res­al­gen selbst­ver­ständ­lich auf der Spei­se­kar­te. Die Azte­ken form­ten aus den blau­grü­nen Spi­ru­li­na-Algen des Tex­co­co-Sees klei­ne Kuchen, die sie von der Son­ne backen lie­ßen. Das­sel­be prak­ti­ziert heu­te noch der Kan­em­bu-Stamm am Tschad-See in Afri­ka. Die Kuchen wer­den dort auf dem Markt­platz als Sup­pen­wür­fel zum Kochen ver­kauft. Die Kin­der des algen­es­sen­den Stam­mes zei­gen kei­ner­lei Merk­ma­le von Unter­ernäh­rung, im Gegen­satz zu den Kin­dern ande­rer Stäm­me der Umgebung.

Algen und die moder­ne Ernährungswissenschaft

Das neue Inter­es­se der For­scher, Algen für die mensch­li­che Ernäh­rung zu nut­zen, hat gute Grün­de. Algen ste­hen näm­lich nicht nur am Anfang der Evo­lu­ti­on des Lebens auf der Erde, son­dern auch am Anfang der gesam­ten Nah­rungs­ket­te. Sie sind also im wahrs­ten Sin­ne des Wor­tes Ur-Nah­rung. Es erscheint in die­sem Zusam­men­hang bemer­kens­wert, daß sich das größ­te Säu­ge­tier der Welt, der Blau­wal, fast aus­schließ­lich von Plank­ton, also win­zi­gen grü­nen Mikro- Algen, ernährt.

Je kom­ple­xer die Nah­rung, des­to gerin­ger ist ihr Nähr­wert und des­to höher ist lei­der heut­zu­ta­ge auch ihr Anteil an Gift­stof­fen. Des­halb emp­feh­len Ernäh­rungs­be­ra­ter: „Zurück zur Ur-Nah­rung.“ (In Ame­ri­ka wird die­se Grund­re­gel dras­tisch so aus­ge­drückt: „Mei­den Sie alle Nah­rung, die ver­packt ist und ein Eti­kett hat.“) Jeden­falls steht fest, daß kein ande­res Nah­rungs­mit­tel eine der­art kon­zen­trier­te Anhäu­fung von Vital­stof­fen auf­weist wie bestlmm­te Algen­ar­ten, von denen vor allem die blau­grü­ne Alge AFA und die Süß­was­ser-Algen Spi­ru­li­na und Chlorel­la bedeu­tungs­voll für die mensch­li­che Ernäh­rung sind.

Die blau­grü­ne Alge AFA (Apha­ni­zo­me­on flos-aqua)

Wenn ich ande­re davon über­zeu­gen kann, daß der magi­sche Schlüs­sel zu einer erneu­er­ten, dau­er­haf­ten Gesund­heit und Lebens­freu­de in der täg­li­chen Ein­nah­me eines beson­ders rei­nen und reich­hal­ti­gen Nähr­stoffs liegt, dann nur des­halb, weil ich selbst dar­an glau­be. Doch ich bin mehr als nur ein Fan. Als Che­mi­ker und Wis­sen­schaft­ler habe ich mich ent­schlos­sen, die wis­sen­schaft­li­chen Geheim­nis­se jener Super­nah­rung, die mein Leben ver­än­der­te, zu kna­cken. Und ich habe genug Fort­schrit­te in mei­ner Arbeit gemacht, um nun die Wahr­heit mit­zu­tei­len. Dies geschieht sinn­vol­ler­wei­se in der ele­gan­ten Wei­se sach­li­cher Wis­sen­schaft, wobei jedoch eines unan­ge­zwei­felt blei­ben wird: Das Wun­der des pri­mä­ren und poten­tes­ten Nähr­stof­fes der Erde.“
Die­ser Aus­spruch stammt von Prof. Dr. Karl J.Abrams, der 1996 mit einer umfas­sen­den Unter­su­chung „Algae to the Rcs­cue“ (Algen als Ret­tung) an die Offent­lich­keit getre­ten ist. Dar­in stellt er dar, war­um Mikro­Al­gen wie AFA so wert­voll sind. Die Begeis­te­rung und die Über­zeu­gung, die aus sei­nen Wor­ten spre­chen, machen uns neu­gie­rig auf die Ergeb­nis­se sei­ner For­schung. Hier sind sie zusammengefaßt:

Die gehalt­volls­te blau­grü­ne Alge (AFA) wächst im Kla­math-See im Süden von Ore­gon. Er ist einer der weni­gen bestehen­den alka­li­schen Seen auf der Erde mit einem hohen Gehalt an Mine­ra­li­en. Die­se stam­men aus der sich seit über 7.000 Jah­ren dar­in abla­gern­den vul­ka­ni­schen Asche.

Die beson­de­re Lage des Kla­math-Sees bie­tet den Algen idea­le kli­ma­ti­sche Bedin­gun­gen. Im Wes­ten reg­nen sich die Wol­ken an den Cas­ca­de Moun­ta­ins ab, im Osten begin­nen unmit­tel­bar die Wüs­ten­ge­bie­te mit ihrer kla­ren, tro­cke­nen Luft. Annäh­rend 300 Son­nen­ta­ge pro Jahr schen­ken den Algen jene Licht­ener­gie, die sie in der Pho­to­syn­the­se umwan­deln und die wir nach Ansicht der For­scher über das Chlo­ro­phyll auf­neh­men. Die blau­grü­nen Algen wach­sen zwar auch in eini­gen ande­ren Seen, doch nir­gend­wo sonst gedei­hen sie so gut wie im alka­li­nen Kla­math-See. Zwi­schen Mai und Okto­ber stei­gen sie an ruhi­gen, son­ni­gen Tagen in zen­ti­me­ter­dich­ten Schich­ten an die Ober­flä­che, wo sie mit Sie­ben abge­schöpft werden.

Die Nähr­stof­fe der AFA-Alge

Das wohl beein­dru­ckends­te Merk­mal der AFA-Alge ist, daß sie den höchs­ten Pro­te­in­ge­halt aller bekann­ten Nah­rungs­mit­tel besitzt. Dabei ist ihr (Gly­co-) Pro­te­in hoch­wer­ti­ger und bes­ser auf die Bedürf­nis­se unse­res Kör­pers abge­stimmt als das Lipo­Pro­te­in von „regu­lä­rem Gemü­se“ und Fleisch. Der Kör­per muß das kom­ple­xe­re Lipo­pro­te­in in Gly­co­pro­te­in umwan­deln, das AFA bereits in rei­ner Form bie­tet. So wird das Pro­te­in von Rind­fleisch z. B. nur zu 20 % vom mensch­li­chen Kör­per absor­biert, das von AFA zu erstaun­li­chen 85 %!

Die blau­grü­ne Alge lie­fert 20 (der 25 im mensch­li­chen Kör­per bekann­ten) Ami­no­säu­ren, dar­un­ter die 10 soge­nann­ten „essen­ti­el­len“ Ami­no­säu­ren, die der Mensch mit der Nah­rung auf­neh­men muß, weil er sie im Orga­nis­mus nicht syn­the­ti­si­ern kann. AFA-Algen bie­ten dar­über­hin­aus das Spek­trum der Ami­no­säu­ren in einem aus­ge­wo­ge­nen Ver­hält­nis, was für die Ver­wer­tung von gro­ßer Bedeu­tung ist. Nach einer Stu­die der „Natio­na­len Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten“ in den USA ent­hal­ten die blau­grü­nen Algen alle essen­ti­el­len Ami­no­säu­ren in der für die mensch­li­che Ernäh­rung opti­ma­len Zusam­men­stel­lung. Sie pas­sen „wie der Schlüs­sel ins Schloß“. Die Ami­no­säu­ren haben neben ihren struk­tur­bil­den­den Funk­tio­nen als Eiweiß-Bau­stei­ne wei­te­re Auf­ga­ben: Sie sta­bi­li­sie­ren den Blut­zu­cker­spie­gel, ent­gif­ten die Leber, hel­fen bei Strah­len­schä­den oder tra­gen als Boten­stof­fe Infor­ma­tio­nen aus. (Der Neu­ro­trans­mit­ter Sero­to­nin z.B. infor­miert das Gehirn u.a. über die Qua­li­tät der Nah­rung.) Beson­ders fas­zi­nie­rend ist die enge Ver­bin­dung von Ami­no­säu­ren und jenen Gehirn­funk­tio­nen, die – wie die For­schung bis­her erge­ben hat – für die see­lisch­geis­ti­ge Ver­fas­sung ver­ant­wort­lich sind: ob depres­siv oder eupho­risch, stumpf oder rege, ver­geß­lich oder kon­zen­triert – dar­über ent­schei­den nicht zuletzt die Ami­no­säu­ren und ihre Ver­füg­bar­keit im Orga­nis­mus. Man hat die blau­grü­ne Alge als Ner­ven- und Hirn-Nah­rung bezeich­net, weil sie mehr Vor­läu­fer-Sub­stan­zen für Neu­ro­pep­ti­de lie­fert als ande­re Algen und weil sie die Funk­ti­on von Hypo­tha­la­mus, Zir­bel- und Hirn­an­hang­drü­se unterstützt.

„Fri­sches grü­ner Gemü­se, Sala­te und Ohst sind idea­le Quel­len für lebens­wich­ti­ge Nähr­stof­fe und Chlorophvll.
Fehlt die Zeit oder die Gele­gen­heit zu ihrer Zube­rei­tung, bie­ten Green Foods eine aus­ge­zeich­ne­te und leicht zu nut­zen­de Alter­na­ti­ve.“ (Dr. S. Schechter)

Zusätz­lich ver­fügt die blau­grü­ne Alge über ein rei­ches Poten­ti­al an Enzy­men und sol­chen Vit­ami­nen, che­lat­ge­bun­de­nen Mine­ral­stof­fen und Spu­ren­ele­men­ten, die als Co-Enzy­me Bestand­teil von Enzy­men sind. Neh­men wir AFA zu uns, nut­zen wir die bio­lo­gi­sche Akti­vi­tät die­ser Enzy­me. AFA besitzt reich­lich Beta-Caro­tin (Pro­vit­amin A), die meis­ten BVit­ami­ne und auch Vit­amin E. Des wei­te­ren ist die AFA-Alge rei­cher an essen­ti­el­len Fett­säu­ren als Samen, Nüs­se und ande­re Algen­sor­ten. Sie ent­hält bei­spiels­wei­se fast soviel Gam­ma-Lin­o­len­säu­re GLS wie Mut­ter­milch, die bes­te natür­li­che Quelle.

Wie die ande­ren „Green Food“ lie­fert die AFA-Alge Chlo­ro­phyll, das Blatt­grün der Pflan­zen. Keme ande­re Pflan­ze – außer Chlorel­la – ent­hält mehr Chlo­ro­phyll als die AFA-Alge. Die gro­ße Bedeu­tung des Chlo­ro­phylls für unse­re Gesund­heit wird wei­ter unten erläutert.

Spi­ru­li­na

Spi­ru­li­na (wegen ihrer Spi­ra­len-Form so genannt) ist die bekann­tes­te Süß­was­ser-Alge. Die bes­te Qua­li­tät gedeiht in sau­be­ren, war­men Vul­kan­seen auf Hawai. Die Alge lie­fert eine stark basi­sche Nah­rung, was bei der Über­säue­rung unse­rer Kör­per durch die heu­ti­ge Nah­rung nur gesund­heits­för­dernd sein kann. Sie ent­hält alle essen­ti­el­len Fett­säu­ren ein­schließ­lich Gam­ma-Lin­o­len­säu­re, alle essen­ti­el­len Ami­no­säu­ren, Enzy­me, Chlo­ro­phyll, 12 ver­schie­de­ne Caro­te­no­ide, Eisen und Magnesium.

Die Ergeb­nis­se lang­jäh­ri­ger For­schun­gen mit Spi­ru­li­na berech­ti­gen zu der Hoff­nung dar­auf, daß Spi­ru­li­na vor Krebs schüt­zen und Vlfus­er­kran­kun­gen ver­hin­dern oder ein­däm­men kann. Man­che Krebs­for­men wer­den durch das Amok­lau­fen beschä­dig­ter DNA (die Erb­infor­ma­tio­nen tra­gen­de ‑Nukle­in­säu­re) ver­ur­sacht, der zu unkon­trol­lier­tem Zell­wachs­tum führt. Zell­bio­lo­gen haben ein Sys­tem von spe­zi­el­len Enzy­men, genannt Endo­nu­clea­se, defi­niert, wel­che die beschä­dig­te DNA repa­riert, um die Zel­len intakt zu hal­ten. Wird die Tätig­keit die­ser Enzy­me blo­ckiert, bei­spiels­wei­se durch Strah­lung oder Gif­te, so kann das dazu füh­ren, daß Feh­ler in der DNA nicht mehr repa­riert wer­den und sich Krebs ent­wi­ckelt. Spi­ru­li­na kann dage­gen die Enzym­ak­ti­vi­tät der Endo­nu­clea­se ankur­beln und damit eine DNA – Aus­bes­se­rung anregen.

Spi­ru­li­na erhöht auch die Fähig­keit des Kör­pers, neue Blut­zel­len her­zu­stel­len. Ihre blau­grü­ne Fär­bung ver­dankt sie neben dem Chlo­ro­phyll vor allem einem bestimm­ten blau­en Poly­pep­tid, dem Phy­co­cya­nin. Von die­sem Stoff weiß man, daß er auf die Stamm­zel­len des Rücken­marks Ein­fluß neh­men kann. Aus den Stamm­zel­len ent­wi­ckeln sich u.a. die wei­ßen und roten Blut­kör­per­chen. Chi­ne­si­sche For­schungs­ar­bei­ten doku­men­tie­ren, daß Phy­co­cya­nin die Erzeu­gung von Blut sti­mu­liert, indem es das Hor­mon Ery­thro­poe­tin (EPO) nach­ahmt. EPO wird von gesun­den Nie­ren pro­du­ziert und regu­liert die Pro­duk­ti­on der roten Blut­kör­per­chen in den Stamm­zel­len. Die chi­ne­si­schen Wis­sen­schaft­ler behaup­ten wei­ter, daß das Phy­co­cya­nin außer­dem die Pro­duk­ti­on der wei­ßen Blut­zel­len regu­liert, auch wenn Stamm­zel­len durch che­mi­sche Gif­te oder Radio­ak­ti­vi­tät beschä­digt sind. Auf­grund die­ser Wir­kung wird Spi­ru­li­na in Ruß­land zur Behand­lung von Erkran­kun­gen durch radio­ak­ti­ve Strah­lung ein­ge­setzt. Die Kin­der von Tscher­no­byl erlit­ten radio­ak­ti­ve Ver­gif­tun­gen durch das Essen von ver­seuch­ter Nah­rung. Ihre Stamm­zel­len sind so beschä­digt, daß ihr Immun­sys­tem nicht mehr gut funk­tio­niert und sie unfä­hig sind, nor­ma­le rote und wei­ße Blut­kör­per­chen zu bil­den. Sie sind anämisch und lei­den unter furcht­ba­ren all­er­gi­schen Reak­tio­nen. Gab man die­sen Kin­dern jeden Tag 5 g Spi­ru­li­na-Tablet­ten em, zeig­ten sie schon nach 6 Wochen ein  erstaun­lich ver­bes­ser­tes Allgemeinbefinden.

Die Wir­kung von Spi­ru­li­na in Zusam­men­hang mit Krebs und Virus-Infek­tio­nen (einschl. HIV) bedarf noch genaue­rer Unter­su­chun­gen. Fest­zu­hal­ten bleibt, daß Spi­ru­li­na haupt­säch­lich zur Gesund­erhal­tung des Gesamt-Orga­nis­mus bei­trägt, wäh­rend AFA vor allem auf Gehirn und Ner­ven­sys­tem güns­tig wirkt.

Chlorel­la

Chlorel­la ist die ältes­te bekann­te Pflan­ze mit einem ech­ten Zell­kern. Es ist eine ein­zelli­ge Mikro­al­ge mit der här­tes­ten Zell­wand aller Algen. Sie wird bei der Her­stel­lung auf­ge­bro­chen, um die bal­last­stoff­rei­chen Zel­lu­lo­se-Fasern der Zell­wand leicht ver­dau­lich zu machen und die Nähr­stof­fe frei­zu­set­zen. Die Zell­wand ent­hält Micro­fi­bril­len, die die ein­zig­ar­ti­ge Fähig­keit besit­zen, Gif­te und Schwer­me­tal­le wie z.B Blei und  Uran an sich zu bin­den, wodurch eine natür­li­che Aus­schei­dung die­ser toxi­schen Sub­stan­zen ermög­licht wird. Chlorel­la ist eine idea­le natür­li­che Quel­le für vie­le Mine­ra­li­en und Vit­ami­ne, dar­un­ter Vit­amin B 12, das sonst in pflanz­li­cher Nah­rung nicht vor­kommt, Pro­te­ine (bis zu 60%) und Ami­no­säu­ren, Chlo­ro­phyll (7%, die höchs­te Pro­zent­zahl, die in der Pflan­zen­welt bekannt ist), essen­ti­el­len Fett­säu­ren und die für die Zell­re­ge­ne­ra­ti­on wich­ti­gen Nukle­in­säu­ren DNA/RNA. Chlorel­la för­dert Ent­gif­tungs­pro­zes­se im Orga­nis­mus und ent­schlackt den Kör­per. Sie stärkt das Immun­sys­tem durch Sti­mu­la­ti­on der T‑Zellen und der kör­per­ei­ge­nen Inter­fe­ron – Produktion.

Gers­ten­gras und Weizengras

Zu den „Green Food“ gehö­ren auch Gers­ten­gras und Wei­zen­gras. Die­se wei­sen im wesent­li­chen das Nähr­stoff­Spek­trum von grü­nen Sala­ten, grü­nem Gemü­se wie etwa Spi­nat oder Brok­ko­li auf, aller­dings in deut­lich höhe­rer Konzentration.

Nach den Grund­sät­zen des bio­lo­gi­schen Land­baus und ohne Ver­wen­dung von Pes­ti­zi­den ange­baut, wer­den dabei die jun­gen Gers­ten- und Wei­zen­pflan­zen geschnit­ten, wenn sie 30 – 35 cm hoch gewach­sen sind, noch bevor sich die Ahre ent­wi­ckeln kann. Unmit­tel­bar nach der Ern­te wird das fri­sche Getrei­de­gras zu Saft gepreßt, nähr­stoff-erhal­tend gefrier­ge­trock­net und zu Pul­ver ver­mah­len, Das Pul­ver kann zu Tablet­ten gepreßt oder als Grund­la­ge für Instant-Geträn­ke ver­wen­det werden.

Gers­ten­gras ent­hält Vit­ami­ne, Mine­ra­li­en, Pro­te­ine und Chlo­ro­phyll. Er ist ein Anti­oxi­dant, lie­fert reich­lich Caro­te­no­ide, Vit­amin C und E, Selen, Eisen und das anti­oxi­da­tiv wir­ken­de Enzym Super­oxid-Dis­mutase (SOD). Gers­ten­gras unter­stützt eine gesun­de Leberfunktion.

Wei­zen­gras ist reich an Beta-Caro­tin, Chlo­ro­phyll, Fol­säu­re, Cal­zi­um, Eisen und sol­chen Mikro-Nähr­stof­fen, die cha­rak­te­ris­tisch sind für grü­nes Gemü­se. Es lie­fert 25 % Pro­te­in und ein aus­ge­wo­ge­nes Spek­trum an Ami­no­säu­ren. Wei­zen­gras schmeckt etwas süß­li­cher als Gers­ten­gras und ent­hält kein Glu­ten, wes­halb es auch für Men­schen bekömm­lich ist, die auf Wei­zen­kör­ner all­er­gisch reagieren.

Chlo­ro­phyll

Alle Ur-Nah­rung, sei­en es Algen oder Getrei­de­grä­ser, sind beson­ders reich an Chlo­ro­phyll, das übri­gens auch iso­liert in Tablet­ten­form zu Nah­rungs­zwe­cken erhält­lich ist. Die gro­ße Bedeu­tung des Chlo­ro­phylls für die mensch­li­che Ernäh­rung ist, seit den ers­ten For­schun­gen von Priestley im Jah­re 1780, in den letz­ten Jah­ren immer bes­ser erkannt worden.

Chlo­ro­phyll, das Blatt­grün der Pflan­zen, ist essen­ti­ell für alles Leben auf der Erde. Es wird schon seit lan­gem als das „Blut“ der Pflan­zen bezeich­net. Chlo­ro­phyll hat ja die pri­mä­re Auf­ga­be, der Pflan­ze im Pro­zeß der Pho­to­syn­the­se die Son­nen­en­er­gie nutz­bar zu machen. Es hilft den Pflan­zen beim Rei­ni­gen der Luft und erhöht die Sauerstoffwerte.
Äußerst inter­es­sant ist nun, daß die che­mi­sche Struk­tur des Chlo­ro­phylls fast iden­tisch ist mit dem Hämo­glo­bin des Blu­tes, also dem roten Blut­farb­stoff, der für den Trans­port bzw. die Bin­dung von Sau­er­stoff und sei­ne Abga­be in den Haar­ge­fä­ßen der Gewe­be erfor­der­lich ist. Hämo­glo­bin ist auch betei­ligt an der pH-Regu­la­ti­on des Blutplasmas.Das Blatt­grün Chlo­ro­hyll, das „Blut“ der Pflan­zen und der rote Blut­farb­stoff Hämo­glo­bin unter­schei­den sich in ihrer mole­ku­la­ren Struk­tur nur dadurch, daß Magne­si­um den Kern des Chlo­ro­phyll Mole­küls bil­det, Eisen den Kern des Hämoglobins.

Wie immer die­se erstaun­li­che Ver­wandt­schaft letzt­lich zu bewer­ten ist, fest­steht, daß Chlo­ro­phyll eine sau­er­stoff­an­rei­chern­de Wir­kung auf das Blut hat. Es unter­stützt das Immun- und Zir­ku­la­ti­ons­sys­tem, rei­nigt und ent­gif­tet den gesam­ten Orga­nis­mus, wes­halb Chlo­ro­phyll auch als segens­rei­che Hil­fe bei Kör­per­ge­ruch und schlech­tem Atem bekannt ist.

Für wel­ches Green Food man sich letzt­lich ent­schei­det, bleibt den eige­nen Vor­lie­ben über­las­sen. In ihrem ein­zig­ar­tig dich­ten, gut ver­wert­ba­ren Nähr­stof­t­an­ge­bot smd sie ein­an­der sehr ähn­lich, sodaß der eige­ne „Geschmack“ ent­schei­den mag, ob man abwech­selt oder eine bestimm­te Sor­te vor­zieht. Aus­schlag­ge­bend ist letzt­lich, sich dar­an zu gewöh­nen, wenigs­tens eine Por­ti­on die­ser ein­zig­ar­ti­gen Ur-Nah­rung zum fes­ten Bestand­teil der täg­li­chen Ernäh­rung zu machen.

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Kategorien: Nähr- und Vitalstoffe.